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Alt 03-03-2012, 23:21   #1
Benjamin
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Deflation - „Aktien werden um ein Drittel fallen“

Gary Shilling im Interview
„Aktien werden um ein Drittel fallen“

21.02.2012

Die Börsenrally der letzten Tage lässt Untergangsökonom Gary Shilling kalt. Im Interview verrät er, warum sich Geldanleger auf Rezession, Deflation und den tiefen Fall des Euro einstellen sollten.

http://www.handelsblatt.com/finanzen...n/6236170.html
  • Er erwartet Deleveraging und Deflation. Das bedeutet: Abbau der Verschuldung und sinkende Preise.
  • Bisher sind die Inflationszahlen vor allem durch die höheren Rohstoffpreise nach oben getrieben worden. Aber das ist es jetzt auch gewesen.
  • Er rechnet mit einer harten Konjunkturlandung in China,
  • einer schweren Rezession in den USA und
  • wahrscheinlich schlittert Europa in eine Rezession.
  • Die Industrieländer werden versuchen, ihre Verschuldung zu senken. Das deutet auf Kontraktion, sinkendes Wirtschaftswachstum und fallende Preise.

Deflation:
  • In einem Jahr erwartet er Inflationsraten in den USA und Europa von Minus einem bis Minus zwei Prozent.
  • Das ist getrieben vom Abbau der Verschuldung der Konsumenten, der Banken und der Staaten. Banken etwa können rückzahlen oder abschrieben. Wie schwer die Geldaufnahme zur Stärkung der Kapitalkraft fällt, zeigt das aktuelle Beispiel Unicredit in Italien.

Diese Periode des Deleveraging begann mit dem Start der Finanzkrise 2007. Wir haben wahrscheinlich noch fünf bis sieben Jahre vor uns. Das ist noch die gute Nachricht, denn würde es schneller gehen, wäre das nur um den Preis einer Depression zu haben.

Was bedeutet das für die Finanzmärkte?

Zunächst einmal ändert sich das Wachstum. Ich erwarte zwei Prozent reales Wachstum jährlich über diese Periode. Damit wären die Raten aus den goldenen Jahren vor der Jahrtausendwende fast halbiert.

Das bedeutet weiterhin gute Aussichten für Anleihen – wie schon in den vergangenen drei Jahrzehnten. Auch das ist natürlich eine Minderheitsmeinung. Man braucht also lange Laufzeiten. Eine 30-jährige US-Staatsanleihe dürfte von einer Rendite heute um 3 Prozent in diesem Jahr auf 2,5 Prozent fallen.

Aktienmärkte:
  • Die durchschnittlichen Analystenschätzungen für die Gewinne des laufenden Jahres sind viel zu optimistisch. Die Analysten werden sich an die Realität anpassen müssen. Außerdem wird das Kurs-Gewinn-Verhältnis in einer globalen Rezession sinken.
  • Mein Ziel für dieses Jahr ist ein S&P-500-Index von 800 Punkten. Das ist mehr als ein Drittel unter dem aktuellen Stand. (Bezogen auf den S&P-500-Index-Kurs "heute" von 1300 entsprechen 800 einem Rückgang von 38,5%.)
  • Etwas ist wichtig für die eigenen Strategie: Künftige Aktienerträge kommen weniger aus Kurssteigerungen als vielmehr aus den Dividendeneinnahmen.

Andere Vermögensklassen?
  • Die Rohstoffpreise werden natürlich fallen, beispielsweise Kupfer
  • Schlecht wird es auch den Ramsch-Anleihen der Unternehmen ergehen, ebenso den Schwellenländer-Titeln.
  • An den Aktienbörsen der Emerging Markets erwarte ich 2012 weitere Schwäche.

Was empfehlen Sie einem Euro-Anleger?
  • Hohe Bestände an Dollar-Anlagen. Mittelfristig sehe ich den Euro bei nur noch bei 1,20 Dollar, sogar die Parität ist möglich.
  • Ansonsten rate ich zu erstklassigen Unternehmensanleihen,
  • Aktien mit stabilen und steigenden Dividenden, außerdem Papieren aus den Bereichen Nahrungsmittel, Basiskonsumgüter und Gesundheit.
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Alt 03-03-2012, 23:41   #2
Benjamin
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Derzeit sind an vielen Märkten aufgrund der Entschuldung von privaten und öffentlichen Haushalten deflationäre Tendenzen zu beobachten.

Unter Deflation ist ein sinkendes Preisniveau zu verstehen, das im Extrem sogar zu einer Depression führen kann.

Als Paradebeispiel für eine Wirtschaft, die sich in einer Deflation befindet, gilt seit langem Japan. Nach dem Platzen einer Immobilienblase zu Beginn der 1990er Jahre geriet das Land in einen deflationären Teufelskreis, aus dem es sich nicht befreit hat. Die extrem niedrigen Zinsen, weitere geldpolitische Massnahmen wie quantitative Lockerungen und Interventionen am Devisenmarkt, um die Exportwirtschaft zu stärken, haben die Wirtschaft daraus nicht befreit. Die Staatsverschuldung ist bis zum 2. Quartal 2011 auf 226% des Bruttoinlandprodukts gestiegen. Es sieht so aus, als ob die Geldpolitik in Japan trotz «Doping» den Kampf gegen die Deflation verloren hat.

Auch in der Euro-Zone droht die Schulden- und Bankenkrise gemäss Ökonomen der Bank Sarasin einen Teufelskreis auszulösen. Mit der Vergabe von Liquidität über 500 Mrd. € für drei Jahre an die Banken vor Weihnachten habe die Europäische Zentralbank (EZB) diesen vorerst durchbrochen – zumindest kurzfristig habe die EZB die Krise so etwas gelindert. Gemäss Swisscanto-Vertreter Liebi hat die Zentralbank damit klar signalisiert, dass sie keine der grossen europäischen Banken fallenlassen wolle. Der europäische Bankensektor sei zwar keineswegs gesund, aber er sei so vollgepumpt mit «Geld-Infusionen», dass er gar nicht kollabieren könne. Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat wegen der massiven Zunahme der Deflationsgefahr ihre Liquiditäts-Vergabe stark ausgeweitet.

Was bedeuten die Szenarien für Anleger?

In einer Deflation sind Investoren mit Anleihen und Cash am besten bedient. Die Wissenschafter Dimson, Marsh und Staunton von der London Business School haben über 111 Jahre die Performance von Aktien, Obligationen und Cash in 19 Ländern berechnet. In Zeiten mit starker Deflation mit Preiseinbussen von 3,5% entwickelten sich Bonds besonders stark – sie erzielten eine reale Rendite von im Schnitt 20,2% pro Jahr. Aktien hinkten da klar hinterher, dasselbe gilt für Gold.

In Zeiten höherer Inflation, allenfalls sogar mit zweistelligen Raten, sah es dagegen anders aus. Anleger sollten den Effekt der Inflation nicht unterschätzen. Wie die London Business School aufzeigt, hatte ein Dollar 1900 dieselbe Kaufkraft wie $ 26.30 heute, auch wenn sich die zugrundeliegenden Warenkörbe sehr unterscheiden. Für Inflationsszenarien empfehlen Banken – nicht uneigennützig – oft Aktien als gut geeignet. Gemäss Dimson, Marsh und Staunton lässt der Inflationsschutz von Aktien aber auch zu wünschen übrig – vor allem in Zeiten mit sehr hoher Inflation. Zwar seien die nominalen Renditen von Aktien in Inflationszeiten höher, sie reichten aber oft nicht, um die Teuerung auszugleichen. Anleihen sind bei Inflation noch viel weniger geeignet: die Teuerung frisst die Erträge schnell auf. Das als guter Inflationsschutz geltende Gold erzielte laut den Wissenschaftern in Zeiten hoher Inflation eine Realrendite von rund 0%. Dies sichere dem Edelmetall eine potenzielle Rolle im Portfolio eines risikoaversen Investors, schreiben sie. Jedoch gibt es bei Gold keine Dividenden- oder Couponzahlungen, zudem ist seine Entwicklung sehr volatil.

Eine Lanze brechen die Wissenschafter für das Eigenheim. Auf sehr lange Sicht hätten sich die Index-Preise für Wohnhäuser von den untersuchten Ländern in Australien am besten entwickelt (2,03% pro Jahr), vor Grossbritannien (1,33%). In Frankreich waren es 1,18% pro Jahr, in den USA aber nur 0,09%. Beim Kauf von Immobilien sollten Anleger beachten, dass die Preise in der Schweiz zuletzt in vielen Gegenden immens gestiegen sind. Allenfalls könnten auch Immobilien in anderen Ländern, etwa in prosperierenden Regionen in Deutschland, aufgrund ihres Realwert-Charakters eine interessante Anlage sein.

Quelle: http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtsc....15083601.html
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Alt 03-03-2012, 23:53   #3
Benjamin
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Europa versinkt in Stagflation:

In den Retter-Ländern gibt es mehr Inflation, in den zu rettenden eine verheerende Deflation.


Innerhalb einer Währungsunion lässt sich dieses Dilemma nicht lösen. Auch nicht durch den Fiskalpakt. Entweder löst sich im Zuge dessen die Eurozone unkontrolliert auf oder Frau Merkel findet noch die Alternative, die sie bisher ausschloss (die Auflösung der €-Zone).

Der Kampf um den Euro ist verloren. Die einzig vernünftige Lösung ist seine geordnete Abwicklung, die Liquidation der Währungsunion.
  • Das verursacht die geringsten Kosten und
  • es gibt historische wie aktuelle Modelle dafür. Auf dem Balkan, in Albanien etwa, hat man nationale Währungen und den Euro als Parallelwährung. Der Markt regelt das Umtauschverhältnis. Auch nach dem Ersten Weltkrieg, nach Auflösung des Habsburger Reiches, wurden nationale Währungen eingeführt und die alte Kronenwährung eine Zeit lang fortgeführt.
  • Es braucht eine Rückkehr ins Europäische Währungssystem, das in Wahrheit ein Wechselkurssystem war. Der Euro wäre keine abstrakte Recheneinheit wie der ECU, sondern parallel umlaufendes Geld. Daneben hätte jedes Land eine eigene Wäh*rung mit flexiblem Wechselkurs zum Euro.
  • Verschuldete Länder könnten kräftig abwerten und so ihre Wettbewerbs- und Kreditfähigkeit wieder herstellen. Statt Geld von Staatsfonds bekämen sie wieder Geld vom Markt. Das ist zugleich das beste Rezept gegen künftige Schuldenexzesse. Wenn diese Länder die alte Politik fortsetzen und Abwertungsgefahr besteht, bekommen sie kein Geld aus dem Ausland. Kein Investor riskiert, durch Abwertung einen Teil seines Kapitals zu verlieren.
  • Würde die D-Mark dann aufwerten und Deutsche Unternehmen fürchten dann um ihre Exporte? Dieses Getöse gab es vor jeder D-Mark-Aufwertung — doch danach war Schweigen. Die deutschen Exporte haben durch keine D-Mark-Aufwertung gelitten, sie sind sogar gestiegen. Die Erklärung ist einfach, damals wie heute: Im deutschen Exportsortiment stecken bis zu 50 Prozent importierte Vor*leistungen, Rohstoffe, Energie, vorgefertigte Teile. Diese verbilligen sich bei einer Aufwertung. Deswegen würde eine Aufwertung eher die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft stärken als zu großen Verlusten führen. Der große Gewinner wäre der deutsche Finanzminister: Er könnte seine Euro-Altschulden mit der aufgewerteten neuen D-Mark billig tilgen.

Quelle: http://www.finanzen.net/nachricht/de...rloren-1679761
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Beste Grüße, Benjamin
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Alt 07-06-2012, 07:16   #4
Benjamin
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Freitag, 25. Mai 2012

Die Zwei-Prozent-Rendite-Falle

von Robert Rethfeld, Wellenreiter-Invest, http://www.n-tv.de/wirtschaft/Die-Zw...le6351406.html

Das von Ben Bernanke im Jahr 2002 aufgelistete Waffenarsenal zur Deflationsbekämpfung ist nahezu leer. Fast alles wurde ausprobiert. Das Mittel der Währungsmanipulation mittels des Ankaufs ausländischer Staatsanleihen stünde der Fed bzw. der amerikanischen Regierung noch offen. Es ist die letzte Option.

  • Druckerpresse (in Form von QE)
  • Senkung des Leitzinses auf Null
  • Deckelung der Zinsen am langen Ende
  • Vergabe von Krediten an Banken durch die Fed zu einem geringen Zinssatz ("Ein gesundes Finanzsystem und ausreichend kapitalisierte Banken")
  • Ankauf ausländischer Staatsanleihen = Intervention im Devisenmarkt = letzte Option
Die Amerikaner brauchen und wollen einen schwachen Dollar. Sie wollen moderate Inflation, nicht Deflation. Sie werden einiges dafür tun.


Nach unten bildete die 2-Prozent-Marke stets eine zuverlässige Barriere . Am 6.9.2011 fiel die Rendite 10jähriger US-Anleihen erstmals seit Jahrzehnten unter die 2-Prozent-Marke. Eine solche Unterschreitung wurde kurzfristig in den 1940er Jahren registriert. Damals gelang wenige Monate später „die Flucht“: Die Rendite dreht wieder nach oben.
Offenbar öffnet sich unterhalb der 2-Prozent-Marke eine Deflationsfalle: Einmal (für mehr als nur einigen Monate, bei den 10jährigen) unter dieser Marke, gibt es kaum noch ein Zurück.

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Alt 07-06-2012, 07:43   #5
Benjamin
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Interessanterweise vom gleichen Author ein früherer Artikel mit einer eher entgegengesetzten Meinung: "Die Fed kann und wird noch was machen!"
Robert Rethfeld: Realzins bremst Gold
16.05.12, http://www.boerse-online.de/maerkte/...37753.html?p=3

Zitate daraus (teilweise von mir bearbeitet/gekürzt):

Die Schwäche von Goldminen und Gold lässt sich mit der aktuellen Entwicklung des Realzinses erklären. Der Realzins errechnet sich aus der Differenz zwischen der Inflationsrate und dem Nominalzins. Wir legen die Rendite 10jähriger US-Anleihen zu Grunde.
  • In einer Deflation wird der Realzins stark positiv. Die Inflationsrate fällt unter null, der Nominalzins hat diese Option nicht. Da die Preise fallen, verdient ein Anleger bei einer negativen Inflationsrate eine positive Realrendite. In einer Deflation wird Geld wertvoller, selbst wenn man es unter die Matratze legt („Cash is King“).
  • In einer inflationären Bewegung verliert das Matratzengeld an Wert. So war der Zustand bis ins erste Quartal 2012 hinein. Niedrige Zinsen und eine vergleichweise höhere Inflationsrate ergeben einen negativen Realzins.
Jetzt scheint die offizielle US-Inflationsrate erneut zu kippen:
  • September 2011 – als der Goldpreis sein bisheriges Allzeithoch erreichte: knapp 4%.
  • im April 2012: 2,3%. (Der nominale Zinssatz läuft seit September seitwärts.) Ergo: Die Inflationsrate fällt, der Realzins steigt.

Seit Anfang Mai ist der Ölpreis deutlich gefallen; Mai-Inflationsrate daher unter 2%? Da die Rendite 10jähriger US-Staatsanleihen bei 1,78% liegt, dürfte der Realzins dann nur noch knapp negativ oder bereits bei null sein.

Der Goldpreis reagiert sensibel auf steigende Realzinsen: Steigt der Realzins, fällt der Goldpreis.

Wichtig für den Goldpreis wäre eine wieder anziehende Inflationsrate (also beispielsweise ein wieder steigender Öl- und Kupferpreis). Dies würde bedeuten, dass nicht eine Rezession, sondern nur eine wirtschaftliche Delle eintritt, die mit Hilfe von QE3 bekämpft werden kann. Wir gehen davon aus, dass die Fed liefern wird. In der zweiten Jahreshälfte sollte es nochmals zu einer „Risk-on“-Entwicklung für die Anlagemärkte kommen (mit positiven Auswirkungen auf Aktienmärkte und Rohstoffe).

Falls Umkehrbewegung, dann würden Goldminen den Goldpreis outperformen.

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Alt 07-06-2012, 08:13   #6
Benjamin
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Quelle: http://www.markt-daten.de/


Vereinigte Staaten - Verbraucherpreisindex (VPI):

Quelle: http://de.global-rates.com/wirtschaf...e-staaten.aspx

Historischer harmonisierter Verbraucherindex (HVPI) Eurozone:

Quelle: http://de.global-rates.com/wirtschaf.../eurozone.aspx

Graphik HVPI Großbritannien:

Quelle: http://de.global-rates.com/wirtschaf...ritannien.aspx

HVPI Schweden:

Q: http://de.global-rates.com/wirtschaf.../schweden.aspx

HVPI Irland:

Q: http://de.global-rates.com/wirtschaf...pi/irland.aspx

Graphik VPI Spanien:

Quelle: http://de.global-rates.com/wirtschaf...i/spanien.aspx

Historischer harmonisierter Verbraucherindex (HVPI) Portugal:

Quelle: http://de.global-rates.com/wirtschaf.../portugal.aspx

Graphik historischer harmonisierter Verbraucherindex Griechenland:

Quelle: http://www.global-rates.com/images/c...rt-14-2017.jpg

Quelle für unten für Deutschland: http://de.global-rates.com/wirtschaf...utschland.aspx

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Alt 07-06-2012, 08:26   #7
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http://www.markt-daten.de/charts/inf...inigt/typ2.htm

Sie hier im Board auch diese Seite: https://www.ftor.de/tbb/showthread.php?p=327272

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Alt 07-06-2012, 09:43   #8
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Quelle: www.faz.net

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Alt 10-06-2012, 08:06   #9
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Diverse Grafiken zu Spanien und anderen EU-Staaten, Verschuldung, Industrieproduktion, etc.: http://www.jjahnke.net/rundbr92.html#2696
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Alt 17-11-2012, 10:48   #10
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Cliff Notes on The Age of Deleveraging by A. Gary Shilling

Nov 11th, 2012 by bill

http://alazycowboy.com/2012/11/11/cl...gary-shilling/
Das hier sind Notizen eines "Bill" zu diesem Buch:
siehe http://www.amazon.de/The-Age-Delever...3145780&sr=8-2

Slow Growth Ahead

Global slow growth in the next decade will result from
- the U. S. consumer retrenchment,
- financial deleveraging (finanzieller Schuldenabbau),
- increased government regulation and involvement in major economies,
- low commodity prices and
- the shift by advanced lands to fiscal restraint.

No Help from Anywhere

Four more reasons for slow global growth:
  1. Rising protectionism,
  2. continuing U. S. housing weakness,
  3. deflation and
  4. weak
state and local government spending.

Chronic Worldwide Deflation

Deflation comes in several varieties, but is fundamentally driven by supply exceeding demand. Productivity-saturated new tech and globalization will drive the good deflation of excess supply while slow economic growth introduces the bad deflation of deficient demand. As the combine, I look for chronic price declines of 2 to 3 percent annually.

Twelve Investments to Sell or Avoid

#1 Big-ticket consumer purchases


Consumer discretionary spending is getting whacked as Americans grow debt shy. Moreover, consumers will have less money to spend.

Autos, appliances, airlines, cruise lines and leisure and hospitality providers will suffer.

#2 Consumer lenders

America could be finally, finally kicking the credit habit. Credit card companies, like Visa (V), and various financial firms will pay the price.

#3 Conventional home builders

Home prices are dropping (Shilling predicts a 20% drop). People are losing interest in giant McMansions. Add to that America’s newfound antipathy toward debt and you’ve got a bear market for home builders.

You might want to avoid PulteGroup (PHM), Beazer Homes (BZH), M/I Homes (MHO), Ryland Group (RYL) and KB Home (KBH).

#4 Collectibles

Collectibles are another casualty of deflation. That Rembrandt could be worth less in a few years.

#5 Banks

Home prices aren’t done crashing. When they do, banks will suffer from a wave of foreclosures. The financial system will be revived after the crisis with new profit-crushing regulations.

Mortgage heavyweight Bank of America faces the biggest liability.

Shilling also names Goldman Sachs as a potential target for CDO suits.

#6 Junk securities

Shilling calls this year’s rally in junk bonds overblown. Slow revenue and cash flow growth will make it impossible for many firms to service debts.

#7 Flailing companies ('rudernde' Unternehmen)

Companies with below-average revenue growth and high fixed costs and debt will be the first to drop in the coming era.

Shilling does not give any examples. We’re going with US Steel.

#8 Low tech equipment producers

US industrial production has stalled and won’t need many machine tools and parts. Besides, these products are made a lot cheaper abroad.

#9 Commercial real estate

Demand isn’t increasing as the US economy stalls. Moreover, loans made in the bubble come due in 2012, threatening a wave of foreclosures that will crater demand.

#10 Commodities

Slow global growth means there won’t be much supply pressure for oil and other commodities. Meanwhile, deflation will bring down prices.

#11 Chinese and other developing country stock and bonds


Emerging markets aren’t there yet, Shilling says, and won’t be able to pick up the slack from a languishing U.S. For overheating markets like China, this will lead to a sudden crash.

#12 Japanese securities

Shilling predicted the Japanese crash in 1988, and he says the slow-motion train wreck isn’t over yet. Bad demographics and lack of export growth are just now making their pretense felt.

Ten Investments to Buy

#1 Treasury bonds

Shilling says he has been a 30-year Treasury bull since 1981. The "bond rally of a lifetime" is going to continue as deleveraging causes deflation. Even Ben Bernanke won’t be able to stop that.

#2 Dividend payers

There won’t be much growth, so you might as well collect dividends. A few examples include Procter and Gamble (PG), Unilever (UN), Coca Cola (KO) and PepsiCo (PEP).

#3 Consumer staples

Consumer discretionary spending is getting whacked, but people still need to buy bread and socks. Stores like Walmart are well-positioned to grow.

#4 Small luxuries

People want to spend money on something. Shilling says items like snakeskin tote bags, five-blade razors and designer jeans could be the new type of conspicuous consumption, taking the place of big ticket items like sports cars.

#5 The dollar

With Europe and Japan drowning in debt and emerging markets verging on a crash, the dollar is going to start looking pretty good. Shilling says the dollar will remain the world’s currency, with no real competition from gold or the yuan.

Meanwhile, America will be mired in deflation.

#6 Investment managers and financial planners

Low investment returns will discourage day-traders and encourage the use of professionals.

#7 Factory-built houses and rental apartments

Cheap small homes are the order of the day, as old people look for a cheap retirement spot and young people look for a small mortgage.

Renting will be a more and more popular strategy.

#8 Health care companies

As America ages, the health care industry seems unstoppable. Even Obama’s health care reform ended up boosting earnings for many companies.

#9 Productivity enhancers

Anything that helps juice bottom lines will do well in the new era. This includes consulting groups, computers, internet, biotech and telecom.

#10 North American energy

Shilling is bullish on deepwater drilling and natural gas, as well as coal and nuclear. He has particularly high hopes for the massive Canadian oil sands.
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Alt 29-09-2015, 22:06   #11
Benjamin
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Von Uwe Günther, Gründungsgesellschafter und Geschäftsführer der "BPM - Berlin Portfolio Management GmbH, http://www.berlin-pm.com/die-mitarbeiter-der-bpm.html

Dienstag, 22. September 2015:

Erst Deflation, dann Inflation - Katastrophenhausse steht ins Haus

Zitat:
Weltweit sind die Inflationsraten bedenklich niedrig. Daher werden die internationalen Notenbanken noch mehr Geld drucken. Da könnte in zwei bis fünf Jahren ein "Crack-up-Boom" entstehen.


Zitat:
Gehen wir von folgendem realistischen Konsens aus:
  1. Die globalen Wachstumsraten sind in den kommenden Jahren bestenfalls unterdurchschnittlich. Gründe hierfür sind unter anderem die negative demografische Entwicklung und geringe Produktivitätsfortschritte.
  2. Bei den Unternehmen, privaten Haushalten und Staaten mangelt es am Willen beziehungsweise an der Fähigkeit, weitere Schulden aufzunehmen und so das Wirtschaftswachstum durch Investitionen oder steigenden Konsum anzustoßen.
  3. Bei den Unternehmensgewinnen haben wir den Höhepunkt wahrscheinlich bereits gesehen.
  4. Wie die jüngste Entscheidung der Fed zeigt, haben die internationalen Notenbanken den "Point of no Return" schon überschritten und werden zunehmend handlungsunfähig. Weltweit sind die Unternehmen, Banken, privaten Haushalte sowie Staaten mit 200 Billionen US-Dollar verschuldet. Das entspricht in etwa dem 11-Fachen des US-amerikanischen Bruttoinlandsprodukts. Sollten die Zinsen steigen, droht rund um den Erdball eine gigantische Pleitewelle. Den Notenbanken bleibt kaum eine andere Wahl, als weiter massiv Geld zu drucken, um damit die Zinsen künstlich tief zu halten und um Inflation zu erzeugen. Denn wenn die Wirtschaft real kaum wächst, bleibt nur die Geldentwertung, um die reale Schuldenlast abzutragen. Deflation ist dagegen in einem solchen Szenario tödlich, weil allein schon durch den Zinseszinseffekt Schuldenstände weiter steigen – selbst ohne jede Neuverschuldung!
Zitat:
Katastrophenhausse (engl: Crack-up-Boom):

Der Begriff geht auf den österreichischen Ökonom Ludwig von Mises zurück. Gemeint ist ein Boom am Aktienmarkt, der nur noch aus Angst vor Wertverlust befeuert wird. In dieser Situation steigen die Kurse stark an, obwohl die wirtschaftlichen Aussichten der Unternehmen schlecht sind.
{Anmerkung von mir: Siehe auch "Katastrophenhausse" hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophenhausse ; Sofern die Inflation außer Kontrolle gerät verlieren die Wirtschaftssubjekte das Vertrauen in die Papierwährung und versuchen daher, ihr Geld in Sachwerte umzutauschen. Wenn die Inflation höher als das Zinsniveau ist, erzielen Investoren einen negativen Realzins: Sie werden also Anleihen verkauft und den Erlös in Aktien investieren, deren Kurse dann sehr stark steigen - auch bei schlechten fundamentalen Aussichten. Die Aktienkurse steigen nominal und auch real (inflationsbereinigt) stark an, mehrfach schneller als der entsprechende Verbraucherpreisindex. So eine Katastrophenhausse leitet die letzte Phase eines Papiergeldsystems ein. Obwohl Immobilien auch Sachanlagen darstellen, hatten diese weit geringere Wertsteigerungen als Aktien erzielt. Am Ende des Booms kann der bankrotte Staat nur noch eine Währungsreform durchführen.}

Zitat:
Vor diesem Hintergrund wird auf Sicht der kommenden zwei bis fünf Jahre ein sogenannter "Crack up boom" wahrscheinlicher. Solche Katastrophenhaussen an den Aktienmärkten sind alles andere als neu. Die in Deutschland bekannteste fand in den Jahren 1922 und 1923 statt.

Damals ließ die Reichsbank die Notenpresse unter der Last der Kriegsschulden und explodierender sozialbedingter Transferzahlungen heißlaufen. Die Begründung lautete offiziell: "Im Interesse der Erhaltung des Reichs und der deutschen Volkswirtschaft wird die Reichsbank der Reichsverwaltung den Weg, sich die unbedingt notwendigen Geldmittel mit Hilfe des Bankkredits zu verschaffen, so lange nicht versperren dürfen, als dieser Weg der einzig gangbare ist. Eine ablehnende Haltung könnte an den bestehenden Verhältnissen nichts bessern, würde sie im Gegenteil unheilbar verschlimmern." Liest sich irgendwie "alternativlos", nicht wahr, liebe Bundesregierung?

Die Menschen verloren damals massiv und sehr schnell das Vertrauen in die Kaufkraft der Währung und flüchteten in Aktien sowie andere Sachwerte. Die schon seit 1914 anziehende Inflation steigerte sich, auch flankiert durch die Abschaffung der Goldbindung, zur Hyperinflation. Das Spiegelbild war aber auch die eher weniger beachtete Inflation der Aktienkurse.

Interessant ist, dass die "Buchgewinne" bei Aktien in der damaligen Katastrophenhausse in der finalen Phase den Kaufkraftverlust deutlich überkompensierten. Unter dem Strich verzeichneten Aktionäre also Gewinne.

Der ganze Zauber dauerte keine zwei Jahre und verschwand mit dem Zusammenbruch der Reichsmark und der Währungsreform im Jahr 1923. Die neue Rentenmark wurde im Tauschverhältnis von einer Billion zu eins eingeführt. Allerdings überlebten Aktien, Immobilien und andere Sachwerte – zwar in einer neuen Rechnungseinheit, eben der Rentenmark, bewertet und damit natürlich zu anderen Kursen, aber zu vergleichbaren Werten!
Noch fehlt die Panik

Zitat:
Heute fehlt den Notenbanken bislang noch ein Ausmaß an Panik, die diese dazu zwingen würde, die Papiergeldschleusen "so richtig" zu öffnen. Ein Anfang ist jedoch schon gemacht, wie der milliardenschwere Aufkauf von Staatsschulden zum Beispiel in der Eurozone, den USA, in Großbritannien und in Japan zeigt. Das entscheidende Druckmittel dürfte, ironischerweise, die hartnäckigen deflationären Tendenzen bei gleichzeitiger Wachstumsverlangsamung sein, die den Leidensdruck der Zentralbanker permanent verstärken und am Ende deren Nerven blankliegen lassen dürfte.

Die von uns mittelfristig erwartete Papiergeldschwemme dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit die Inflation auf den bislang weitgehend verschonten Gütermarkt überschwappen lassen. Auf den Immobilien -, Renten- und Aktienmärkten sind die Preise in den vergangenen Jahren zum Teil schon massiv gestiegen. Bei vielen Vermögenspreisen herrscht bereits beschleunigte Inflation. Wenn auch die Verbraucherpreise nachziehen, kommen die Auswirkungen der Papiergeldflut dort an, wo wir sie alle spüren.

Von dort ist es nur noch ein letzter Schritt, der auch Kleinsparer dazu bringt, vermeintlich rettende Häfen für das sich beschleunigt entwertende Papiergeld zu suchen. Denn dann spürt er ganz unmittelbar, dass das Handeln der Zentralbanken die Kaufkraft der Währung, ja final sogar eine Währung selbst als Maßeinheit, zerstören kann. Und er würde erkennen, dass der Wert eines Gutes zwar in verschieden Währungen ausgedrückt, aber nicht von ihnen bestimmt wird.

100 Euro aus dem Jahr 1992 haben heute noch eine Kaufkraft von circa 65 Euro. Aktien, Gold, Immobilien und andere reale Güter reagieren auf eine nachhaltige Ausweitung der Geldmenge fast immer mit Preisanpassungen.
Handeln von EZB & Co. ist entscheidend

Zitat:
Anleger sollten unbedingt das Verhalten (nicht die Aussagen) der Notenbanken sehr genau beobachten. Es ist davon auszugehen, dass diese als Erfüllungsgehilfen eher kurzfristiger politischer Interessen agieren. Es kann ein Zeitpunkt kommen, an dem das "smarte Geld", das seit Monaten Liquidität aufbaut, wieder in reale Güter fließt, um einer drohenden Inflation zuvorzukommen.

Um das Maß der potenziellen Panik der Zentralbanken abzuschätzen zu können, sind insbesondere Deflationsmeldungen hilfreich. Diese, als Freund des Sparers und Anlegers, sind der Erzfeind des Schuldners. Solange ein deflatorischer Schock noch nicht vom Tisch ist, sollten Anleger bei ihrer Streuung in viel Liquidität, Edelmetalle, marktneutrale Strategien, Aktien mit attraktivem Kurs-Buchwert und, wenn vorhanden, Immobilien bleiben - das alles flankiert durch sinnvolle Crashabsicherungen.

Wenn die Inflationsraten bei gleichzeitig schwachen Wirtschaftsdaten anziehen, kommt die Zeit für Zentralbankpanik und das Reiten eines möglichen "Crack up booms".
zitiert aus Quelle Quelle: n-tv.de, im Web unter http://www.teleboerse.de/analysen/Ka...e15978106.html

Der vollständige Disclaimer der BPM - Berlin Portfolio Management GmbH www.berlin-pm.com unter http://www.teleboerse.de/analysen/Ka...e15978106.html ist zu beachten!

Geändert von Benjamin (29-09-2015 um 22:13 Uhr)
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Alt 29-09-2015, 22:31   #12
Benjamin
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study on the the relationship between margin debt and the market, using the S&P 500 as the surrogate for the latter: http://www.advisorperspectives.com/d...nd-the-SPX.php
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Alt 26-06-2016, 11:13   #13
Benjamin
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Quelle: Morgan Stanley Asks If This Is Just A "1937 Redux" http://www.zerohedge.com/news/2016-0...ust-1937-redux, Tyler Durden, 20.06.2016;
Dort wird dieser Herr zitiert: Morgan Stanley's Chetan Ahya, co-head of economics and chief Asia economist; er fragt in the bank's weekly "what's next in global macro" if we are about to experience a "1937-1938 Redux?". Hier das Zitat rezitiert, die 2 angehängten Charts gehören zu dem Zitat:

Zitat:
1937-38 Redux?

2016 will likely mark the fifth consecutive year of global growth below its 30-year average. Inflation expectations in various key economies have decelerated towards fresh lows, underlying trends in inflation data are subdued, private capex growth is slipping and productivity growth is weak. The risk of a global recession remains elevated. We think headwinds from the 3D challenge of debt, demographics and disinflation are key to why the global economy has remained weak.

The experiences of the 1930s are particularly relevant today as a number of major economies faced the 3D challenge then. The unproductive build-up of debt caused the Great Depression of the 1930s and the Great Recession of 2008. Weaker demographic trends in a number of economies during both periods weighed on potential growth. The drop in private demand because of the subsequent debt deleveraging process created intense disinflationary pressures.

The critical similarity between the two cycles is that the financial shock and high debt changed private sector risk attitudes and led private companies to repair their balance sheets. The concurrent deleveraging of financial intermediaries exacerbated and prolonged the adjustment cycle. Meanwhile, the tighter macro-prudential policies and regulatory environment were constraints, making the deleveraging process more complicated and leading to persistent deflationary pressure. Hence, private demand will likely stay weak for longer and inflation expectations should also remain subdued.

To address the demand deficiency and lowflation risks, monetary and fiscal policy should work in tandem. During the 1930s, the initial tight monetary policy stance prolonged the recession between 1929 and 1933. However, strong monetary expansion and expansionary fiscal policy over 1933-36 led to a return to positive growth and inflation from 1934. As the financial crisis broke in 2008, it seemed policy-makers had heeded the lessons from the 1930s as they eased monetary policy to address the sharp fall in output. Rapid interest rate cuts and successive rounds of quantitative easing meant that the Fed was able to keep real interest rates negative, helping to smooth deleveraging. Fiscal policy was deployed in the immediate aftermath of the global financial crisis, and the boost to public demand helped to offset weak private demand.

However, premature tightening of macro policies means risks of a relapse. In 1936, the Fed doubled the reserve requirements for banks and the Treasury began to sterilise gold inflows, slowing the growth of high-powered money. Fiscal policy was tightened, with the fiscal deficit narrowing significantly from 5.1% of GDP in 1936 to 0.1% in 1938. The premature and sharp pace of tightening of policies led to a double-dip in the economy, resulting in a relapse into recession and deflation in 1938.

Similarly, in the current cycle, as growth recovered, policy-makers began to worry about high public debt restraining longer-term economic growth prospects, and so tightened fiscal policy, which has contributed to a slowdown in growth in recent quarters.

Now, the effective solution to prevent a relapse into recession would be to reactivate policy stimulus. Although there remains some space for monetary policy, we are approaching the limits, and the effectiveness of monetary easing is waning. Fiscal policy can be employed to boost demand, but policy-makers are hesitant or constrained by the political cycle to fully employ it as a counter-cyclical tool.

Activating fiscal policy, particularly when the monetary policy stance is still accommodative, could lead to a virtuous cycle in which the corporate sector takes up private investment, and sustains job creation and income growth.

Structural reforms that boost productivity growth have an important role to play, but we think activating fiscal policy will be critical to crowd in private investment.

We think that policy support will have to remain in place until inflation expectations have stabilised, and we see signs that the private sector has shifted to risk-seeking again. For now, the evidence indicates a risk-averse private sector, which means the key factor determining the macro outlook is an effective policy response. Our base case is that the policy response remains somewhat hesitant and global growth remains below trend.
__________________
Beste Grüße, Benjamin

Geändert von Benjamin (08-07-2020 um 22:46 Uhr)
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Alt 26-06-2016, 11:33   #14
Benjamin
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Zum oberen Artikel:

Zitat:
Unter einer Disinflation versteht man eine Verringerung des Preisniveauanstiegs, das bedeutet die Geschwindigkeit von Preissteigerungen nimmt ab. Disinflation bezeichnet somit eine Verminderung der Inflation, jedoch nicht ein Sinken des Preisniveaus (Deflation). Disinflationspolitik zielt darauf ab, die Inflationsrate in einer Volkswirtschaft zu reduzieren. Gemäß dem Konzept der Phillips-Kurve führt eine Disinflationsstrategie zu einer Reduzierung des realen Bruttoinlandsproduktes.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Disinflation

Phillips-Kurve: Lohnänderungsrate über der Arbeitslosenquote: Bei niedriger Arbeitslosenrate kommt es zu hohen positiven Lohnsteigerungen, bei hoher Arbeitslosenquote gehen die Lohnänderungen nach Null oder die Löhne sinken sogar, die Kurve verläuft exponentiell. Analoges trifft zu für die Grafik der Inflationsrate über der Arbeitslosenrate.

Zitat:
Unter Deflation versteht man in der Volkswirtschaftslehre einen allgemeinen, signifikanten und anhaltenden Rückgang des Preisniveaus für Waren und Dienstleistungen. Deflation entsteht, wenn die gesamtwirtschaftliche Nachfrage geringer ist als das gesamtwirtschaftliche Angebot (Absatzkrise). Deflation tritt üblicherweise zusammen mit einer Depression auf.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Deflation

Zwei Werkzeuge gegen Disinflation und Deflation:

Monetary policy:

Zitat:
Monetary policy is the process by which the monetary authority of a country controls the supply of money, often targeting an inflation rate or interest rate to ensure price stability and general trust in the currency.
Further goals of a monetary policy are usually to contribute to economic growth and stability, to lower unemployment, and to maintain predictable exchange rates with other currencies.
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Monetary_policy
Derzeit bedeutet Monetary policy die Absenkung bzw. das Niedrig-Halten der Zinsraten sowie die künstliche Schaffung von riesigen Geldmengen, die das aus dem Nichts kreiert werden, beides gesteuert von den jeweiligen Zentralbanken. Die Bewertung der derzeitigen Wirksamkeit der Monetary policy im oberen Artikel:
- we are approaching the limits, and
- the effectiveness of monetary easing is waning.
Faktisch bedeutet dies: "Game over" für Monetary policy!

Fiscal policy: Konjunkturprogramme der Regierung zur Schaffung von zusätzlicher/ersatzweiser Nachfrage in den Märkten, finanziert über Schulden (nicht über Budgetreduzierung an anderer Stelle, denn das Ziel ist ja gerade, das mehr Geld durch die Öffentliche Hand ausgegeben wird).
Fiscal policy ist eine Wette! Diese Wette geht nur dann auf, wenn die Konjunkturschwäche sich später als vorübergehend herausstellt und also später abgelöst wird durch einen weiteren Aufschwung mit höheren Steuereinnahmen und verbunden mit weiterhin niedrigen Zinsen (höhere Zinsen wären bei riesiger Verschuldung rasch nicht mehr bedienbar durch die öffentlichen Haushalte).
Erfüllt sich diese Wette nicht, weil der Konjunkturboom nicht oder nur kaum wahrnehmbar kommt, dann beschleunigt solche "Fiscal policy" den Weg in den fiskalischen Abgrund der Öffentliche Hand, sprich: deren Bankrott! Zum Zeitpunkt des Wettbeginns weiß die Öffentliche Hand nicht, welche der beiden möglichen Wettergebnisse kommen wird, sondern "hofft" lediglich, und zwar gestützt auf Basis vergangener Erfahrungen (dass es auch dieses Mal gut gehen wird; außerdem sei die "Fiscal policy" nun alternativlos).


In dem o. g. Artikel in Posting #13 von Tyler Durden wird nun die These aufgestellt, dass die großen Kapitalbesitzer durchaus einen begrenzten Crash ohne wirklichen Stress sehen können, weil das die Politiker faktisch zwingen würde, Konjunkturprogramme zur Rettung aufzulegen ("launch fiscal policy, either sterilized or in the form of helicopter money"). Diese Kreditmittel der Öffentlichen Hand würden dann erneut zu Geschäftsvolumen in den Märkten führen, an dem primär die großen Kapitaleigner profitieren würden - die hätten also im Grunde immer noch wenig Stress.
  • Geht die fiscal policy-Wette auf, dann haben die Kapitaleigner auf Steuerzahlerkosten die eigenen Verluste während der vorübergehenden Krisenzeit reduziert.
  • Geht die fiscal policy-Wette nicht auf, dann haben die Kapitaleigner immerhin auf Steuerzahlerkosten eine angenehme Zeit gewonnen bis zum finalen Kollaps der Wirtschaft (wenn selbst die Öffentliche Hand keinen Kredit mehr bekommt bzw. durch Wählerwillen gezwungen nicht mehr Kredite aufnehmen darf; "Game over" auch für fiscal policy!). Damit wären dann die beiden primären Werkzeuge gegen Disinflation und Deflation nicht mehr wirksam!
Sicher ist: Bäume wachsen nicht in den Himmel! Irgendwann geht die fiscal policy-Wette nicht auf. Die Frage ist nur noch: Wann?
Der Kollaps ist dann nicht mehr aufzuhalten!

Geändert von Benjamin (26-06-2016 um 12:50 Uhr)
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Alt 29-03-2020, 12:48   #15
Benjamin
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Zitat:
Schuldendeflation
Eine Schuldendeflation liegt vor, wenn ein Preisverfall (Deflation) zu sinkenden Nominaleinkommen führt.
Da die nominale Höhe der Schulden und der geschuldeten Zinsen unverändert bleibt,
führt die Schuldendeflation zu einer Erhöhung der realen Schuldenlast.
Dies kann zu einer Deflationsspirale führen:
  • die Erhöhung der realen Schuldenlast verursacht die Insolvenz einiger Schuldner.
  • Dies führt zu einer Verringerung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und somit zu einer weiteren Verringerung der Preise (Verschärfung der Deflation).
  • Dies wiederum führt zu noch weiter fallendem Nominaleinkommen und damit zu einer noch stärkeren Erhöhung der realen Schuldenlast.
  • Dies führt zu weiteren Insolvenzen und so weiter.
(...)
Als Lösung des Schuldendeflationsproblems wird Reflationspolitik empfohlen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schuldendeflation



Zitat:
Reflation (auch Redeflation) ist eine finanzpolitische Maßnahme im Sinne einer
aktiv auf die Aufhebung von Deflation ausgerichtete Finanz- und Wirtschaftspolitik.
Das Ziel ist, ein unter Kostendeckung gefallenes Preisniveau wieder anzuheben.
Andere wirtschaftspolitische Ziele, z. B. ein ausgeglichener Staatshaushalt und Preisstabilität, werden der Vermeidung von allgemeinen, anhaltenden Preisrückgängen dann untergeordnet.

Reflation kann durch das Zusammenspiel einer expansiven Geldpolitik und einer expansiven Fiskalpolitik erfolgen,
also durch niedrigere Zinsen, eine erhöhte Geldmenge (durch die Zentralbank) und höhere Staatsausgaben.
Expansive Geldpolitik allein, also bei gleichzeitig restriktiver Fiskalpolitik, hält Alois Oberhauser (Mitglied von Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium der Finanzen, Stand: März 2015) nicht für erfolgversprechend. Grund für eine kompromisslose Reflationspolitik ist zumeist die Sorge vor einer Deflationsspirale.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Reflation

Geändert von Benjamin (29-03-2020 um 12:53 Uhr)
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