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OMI
28-10-2003, 00:25
27.10.03 21:24


ROUNDUP: G 20 sieht Weltwirtschaft im Aufschwung

MORELIA (dpa-AFX) - Die Finanzminister und Notenbankchefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G 20) sehen die Weltwirtschaft wieder im Aufschwung. "Das erste Signal, das ausgeht von Morelia, heißt, die Weltwirtschaft ist im Aufschwung. Davon sind inzwischen alle überzeugt", sagte Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) als neuer G-20-Vorsitzender zum Abschluss von deren Jahrestagung am Montag in der mexikanischen Stadt Morelia.

Als "zweites Signal" nannte Eichel ein Plädoyer der G 20 für den freien Welthandel. "Wir alle sind enttäuscht, über das Scheitern von Cancun, und wir wollen einen neuen Anlauf noch in diesem Jahr", sagte der Minister. Im mexikanischen Badeort Cancun war im September eine Ministertagung der Welthandelsorganisation (WTO) ergebnislos beendet worden, nachdem sich Industrie- und Schwellenländer nicht über der Frage der Agrarsubventionen einigen konnten.

WELTWEITE FINANZPOLITISCHE STABILITÄT

Deutschland übernahm in Morelia den Vorsitz der G 20 und wird das nächste Ministertreffen vom 19. bis 21. November 2004 in Berlin veranstalten. Als Schwerpunktthemen des kommenden Jahres nannte Eichel das weitere Bemühen um weltweite finanzpolitische Stabilität. "Wir alle wollen eine stabile Weltordnung, deren Wohlstandswirkung allen zugute kommt", sagte er. Eine stabile Fiskalpolitik und eine Stärkung der nationalen Finanzmärkte verringere die Verwundbarkeit einzelner Länder für externe Schocks.

Die G 20 will nach den Worten Eichels außerdem den Missbrauch des internationalen Finanzsystems durch Steuerhinterzieher, Geldwäscher und Terroristen bekämpfen. Sie unterstütze die Arbeit der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Kampf gegen Steuerparadiese. Man wolle sich Sanktionen überlegen gegen Länder, die am Missbrauch des Finanzsystems verdienen wollten. Namen nannte Eichel nicht.

HOHES HAUSHALTSDEFIZIT

Als eine Gefahr für die Stabilität nannte Eichel die weltweit steigende Staatsverschuldung. "Man muss frühzeitig erkennen können, wenn sich in einem Land eine hohe kurzfristige Verschuldung aufbaut. Dies gilt nicht bloß für die Schwellenländer. Industrieländer haben die selben Probleme und müssen der selben Überwachung unterliegen", sagte der Minister. Gegen Deutschland läuft bereits ein EU-Strafverfahren wegen des hohen Haushaltsdefizits. In diesem Jahr werden die Defizit-Vorgaben zum zweiten Mal in Folge verletzt. Erst vergangene Woche hatte Eichel eine Rekord-Neuverschuldung von 43,4 Milliarden Euro bekanntgegeben.

Die G 20 war 1999 als ein Dialogforum der Finanzminister und Notenbankchefs geschaffen worden. Ihr gehören 19 Staaten an: Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, di e Türkei und die USA. Hinzu kommen die Europäische Union (EU) sowie Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. In den G 20- Mitgliedsländern leben gut drei Viertel der Weltbevölkerung./bl/DP/mw

Quelle: dpa-AFX

OMI
19-11-2003, 15:42
19.11.2003 15:32


Allianz-Chefvolkswirt: US-Konjunkturerholung nur "Strohfeuer"

FRANKFURT (dpa-AFX) - An der aktuellen Geld- und Steuerpolitik der US-Regierung hat der Chefvolkswirt der Allianz, Michael Heise, deutliche Kritik geübt. "Die Wirtschaftspolitik der Amerikaner ist über das Ziel hinausgeschossen, und zwar sowohl in der Zins- wie auch der Fiskalpolitik", sagte Heise in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazins "DMEuro" (erscheint am Donnerstag, den 20.11.). Mit den getroffenen Maßnahmen sei nur ein Strohfeuer entfacht worden. Es stelle sich die Frage, wie lange es anhält, sagte Heise weiter.

Der Chefvolkswirt der Allianz-Gruppe, zu der auch die Dresdner Bank und die Fondsgesellschaft dit gehören, hält ein Erlahmen der derzeitigen konjunkturellen Erholung in der größten Volkswirtschaft der Erde für möglich. "Das Szenario eines Hard Landing steht noch."

WARNUNG

Heise warnte zudem vor einer Politik des übermäßigen Abwertens des Dollars zur Stützung der Konjunktur: "Wenn der Dollar kräftig abwertet, könnte das Konjunkturpflänzchen in Europa und auch in Japan ersticken." Ein schwächerer Dollar führe auch dazu, dass über die Importpreise inflationäre Tendenzen auf die USA zukämen.

Für die kommenden Jahre erwartet der Allianz-Chefvolkswirt in den USA ein jährliches Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 3 Prozent. Damit rechnet der Experte mit einem geringeren Wachstum der US-Ökonomie als offizielle Prognosen der Bush-Administration./jkr/js/sit



Quelle: DPA-AFX

PC-Oldie-Udo
25-11-2003, 17:19
US-Wirtschaft wächst nicht - sie explodiert

Die US-Wirtschaft sei im dritten Quartal um 7,2 Prozent gewachsen, meldeten Statistiker vor einem Monat, und schon diese Zahl erschien sagenhaft hoch. Nun mussten sie ihre Daten noch einmal korrigieren - nach oben.


AP

US-Metropole L.A.: Hoffnungen wachsen wieder in den Himmel


Washington - Ein Sprung um 8,2 Prozent im dritten Quartal: Die Zahl ist so hoch, dass sie eher zu einem Schwellenstaat wie Malaysia zu passen scheint als zur reifen US-Ökonomie. 8,2 Prozent - das ist der aktuelle Wert, mit dem das US-Handelsministerium den Anstieg des Bruttoinlandsproduktes beziffert.

Nachdem US-Präsident Bush praktisch seit Amtsantritt 2001 wegen mangelnder Erfolge in der Wirtschaftspolitik in der Kritik stand, hat die US-Volkswirtschaft nun den größten Sprung seit nahezu 20 Jahren gemacht. Ein noch größeres Plus hatte es zuletzt im ersten Quartal 1984 gegeben - damals wuchs das BIP um neun Prozent.

Nominal wuchs das Bruttoinlandsprodukt gar um zehn Prozent auf einen annualisierten Wert von 11,06 Billionen US-Dollar. Das Volkseinkommen (BIP ohne Lagerbestände) stieg um acht Prozent, der stärkste Anstieg in den vergangenen 25 Jahren. Die Gewinne der Unternehmen wuchsen im Berichtszeitraum um 10,6 Prozent.

Zufall oder Bushs Verdienst?

Der Wachstumsschub resultiert zum einen aus der Stärke des privaten Konsums. Die Haushalte in den USA gaben im dritten Quartal 6,4 Prozent mehr aus als im Vorjahreszeitraum. Dies war der höchste Anstieg in den vergangenen sechs Jahren. Die Konsumausgaben waren damit für 5,6 Prozentpunkte des Wirtschaftswachstums verantwortlich. Die Steuersenkungen der Bush-Regierung gelten als eine Ursache der wachsenden Konsumlust.

Allerdings gibt es noch weitere Gründe für das hohe Wachstumstempo. So investierten US-Unternehmen wieder verstärkt in Ausrüstungen und Software. Hinzu kamen höhere Ausgaben für Wohnimmobilien.