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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rätselraten um mysteriöse Lungenentzündung hält an


saida
17-03-2003, 22:21
Rätselraten um mysteriöse Lungenentzündung hält an


Genf/Hongkong (AP) Experten haben am Montag weiter über die Ursache der mysteriösen Lungenentzündung gerätselt, die weltweit bislang neun Todesopfer gefordert hat. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf ist die Krankheit offenbar doch behandelbar. Die neuseeländische Ministerpräsidentin Helen Clark erklärte jedoch unter Berufung auf WHO-Kreise, die Infektion könne schlimmstenfalls Ausmaße wie die Grippeepidemie von 1918 annehmen, an der mindestens 20 Millionen Menschen starben. Unklar war, ob zwischen den Erkrankungsfällen in Asien und Europa eine Verbindung besteht.

Die Krankheit war vor fünf Monaten in China ausgebrochen. Todesfälle wurden zuletzt auch aus Vietnam, Kanada und Hongkong gemeldet, Hunderte infizierten sich. Im slowenischen Ljubljana und in Frankfurt am Main wurden mutmaßlich an dem Schweren Akuten Atemwegs-Syndrom (SARS) erkrankte Personen unter Quarantäne gehalten. Zu den Symptomen von SARS gehören hohes Fieber, Atemnot, Husten und Muskelschmerzen. Anzeige

Nachdem vergangene Woche vier neue Todesfälle und 150 Infektionen gemeldet worden waren, stufte die WHO die potenziell tödliche Lungenentzündung als neue Krankheit und weltweite Gesundheitsbedrohung ein, die von Flugpassagieren verbreitet werden könnte.

Am Montag sagte der Leiter der WHO-Abteilung für Infektionskrankheiten in Peking, Alan Schnur: «Wir haben es mit einer neuen übertragbaren Krankheit zu tun, deren Ursache wir nicht kennen. Auf Grund der gegenwärtigen Informationen scheint sie aber behandelbar zu sein.» In einem von der WHO veröffentlichten Bericht des chinesischen Gesundheitsministeriums hieß es, Antibiotika hätten nicht angeschlagen. Allerdings würden die rund 300 Patienten in der Provinz Guangdong (Kanton), in der die Krankheit zuerst ausbrach, «einer nach dem anderen» wieder gesund.

Der Gesundheitszustand des möglicherweise mit SARS infizierten Arztes aus Singapur in Frankfurt am Main war nach Angaben des hessischen Sozialministeriums unverändert stabil. Seine schwangere Ehefrau zeigte am Montag ebenfalls Fieber und Zeichen einer leichten Halsentzündung, die Symptome der mitgereisten Schwiegermutter seien abgeklungen.

Der slowenische Gesundheitsminister Dusan Kleber hatte am Sonntagabend mitgeteilt, dass eine Frau höchstwahrscheinlich an SARS erkrankt sei. Sie sei vor zehn Tagen aus Vietnam über Paris eingereist. In Frankreich wurden nach Behördenangaben vom Montag zwei Personen mit grippeähnlichen Symptomen zur Beobachtung in Krankenhäuser eingeliefert. Einer der beiden Patienten sei aus Vietnam eingereist, der andere aus Hongkong.

Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) gab indes Entwarnung. Bei den beiden Personen, die sich nach der Rückkehr aus Südostasien am Wochenende bei den Gesundheitsbehörden des Kantons Genf mit Fieber und Atembeschwerden gemeldet hätten, könne eine Infektion mit SARS ausgeschlossen werden.

Die Zahl der bestätigten Fälle in Hongkong stieg unterdessen fast um das Doppelte auf 83. Dort starb vergangene Woche ein amerikanischer Geschäftsmann an SARS. Auf asiatischen Flughäfen werden Passagiere auf mögliche Symptome überprüft. In Australien wurde eine Frau mit Symptomen der Krankheit in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Diagnose war nach Behördenangaben vom Montag zunächst nicht bekannt.


Weitere Verdachtsfälle für Lungenentzündung in Deutschland
Leipzig/Frankfurt (AP) Die Angst vor einer Ausbreitung der mysteriösen neuen Lungenkrankheit auch in Deutschland wächst. Die Zahl der Verdachtsfälle stieg am Montag auf fünf: In Leipzig wurden zwei deutsche Frauen in Quarantäne genommen, die nach der Rückkehr von Reisen nach Singapur und Vietnam Frühsymptome Anzeige

des Schweren Akuten Atemwegs-Syndroms (SARS) zeigten.

Der Infektionsexperte vom Leipziger Klinikum St. Georg, Professor Bernhard Ruf, sagte, die beiden jungen Frauen seien erst vor kurzem von ihren Urlaubsreisen zurückgekehrt und zeigten «unspezifische Symptome einer Atemwegserkrankung». Ihr Zustand sei stabil, eine akute Entzündung sei bislang nicht festgestellt worden. Drei weitere Kontaktpersonen würden in einer Art abgestufter Isolierung unter Beobachtung gehalten, sagte Ruf. Dabei handle es sich um den deutschen Freund einer der beiden Frauen sowie um zwei Amerikaner, die mit dem Arzt aus Singapur nach Deutschland geflogen seien. Ihr Aufenthalt in dem Klinikum sei eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Die schwangere Ehefrau des Arztes aus Singapur zeigte inzwischen ebenfalls Fieber und Zeichen einer leichten Halsentzündung, die Symptome der mitgereisten Schwiegermutter klangen dagegen ab. Bei den übrigen Passagieren des Fluges, mit dem der Arzt nach Frankfurt gekommen war, traten bislang keine Auffälligkeiten auf. Professor Ruf warnte nachdrücklich vor Panikmache: Meldungen, wonach Millionen Menschen gefährdet seien, seien schlicht absurd. Es bestehe keinerlei akute Gefahr für die Bevölkerung, und auch das Pflegepersonal in den Krankenhäusern sei gut geschützt.

Bei SARS handelt es sich um einen neuen, hoch ansteckenden Typ Lungenentzündung, der inzwischen weltweit neun Todesopfer gefordert hat. Die Erreger sind bislang nicht identifiziert. Labore in Marburg, Hamburg und Berlin untersuchen derzeit die Proben der Patienten. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts (RKI) konnte bei den Frankfurter Patienten nach mikroskopischen Untersuchungen bislang keine Bakterien-Infektion festgestellt werden. Auch eine Infektion mit dem Influenza-Virus sei - soweit bisher bekannt - nicht für SARS verantwortlich.

Für Panik gebe es keinen Anlass, hieß es übereinstimmend von Behörden und Experten. «Wir gehen nicht davon aus, dass eine Gefährdung für die Gesamtbevölkerung besteht», sagte die Seuchenexpertin des hessischen Sozialministeriums, Angela Wirtz, im Hessischen Rundfunk. Das Problem werde sich vielmehr auf die Krankenhäuser konzentrieren, wenn Ärzte und Pflegepersonal «richtig kranke Patienten» behandelten, ohne dabei die entsprechenden Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen.

Auch bei den Passagieren des Fluges aus Deutschland und dem Ausland seien bislang keine Auffälligkeiten aufgetreten, sagte die Sprecherin des Hessischen Sozialministeriums in Wiesbaden, Petra Müller-Klepper. Nach Aussage des RKI-Präsidenten Reinhard Kurth wird es noch einige Tage dauern, bis die Erreger gefunden sind. Für die Mitreisenden des erkrankten Arztes besteht seiner Einschätzung nach nur ein «sehr geringes Risiko», sagte er im ZDF-Morgenmagazin.

quelle: yahoo

Stefano
18-03-2003, 10:15
hola,

eine sehr gefährliche situation...man sollte damit ja nicht leichtfertig umgehen :eek:

saida
18-03-2003, 12:29
SARS-Verdachtsfälle in Leipzig nicht bestätigt

...


grade aben auf n-tv gehört, das sich der verdachtsfall frankfurt bestätigt hat. :eek: