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Alt 01.01.2003, 17:42  #1
LION
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Glück und Erfolg

wünschen wir uns und anderen zu beginn eines neuen jahres.

aber ist das nicht paradox? zumal man "erfolg" meist an einem prallen bankkonto misst.


da denke ich an die story vom "hans im glück".


hier der text nach den gebrüdern grimm:

Hans im Glück
Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu ihm »Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gerne wieder heim zu meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn«. Der Herr antwortete »du hast mir treu und ehrlich gedient, wie der Dienst war, so soll der Lohn sein«, und gab ihm ein Stück Gold, das so groß als Hannsens Kopf war. Hans zog sein Tüchlein aus der Tasche, wickelte den Klumpen hinein, setzte ihn auf die Schulter und machte sich auf den Weg nach Haus. Wie er so dahin gieng und immer ein Bein vor das andere setzte, kam ihm ein Reiter in die Augen, der frisch und fröhlich auf einem muntern Pferde vorbei trabte. »Ach«, sprach Hans ganz laut, »was ist das Reiten ein schönes Ding! da sitzt einer wie auf einem Stuhl, stößt sich an keinen Stein, spart die Schuh und kommt fort, er weiß nicht wie.« Der Reiter, der das gehört hatte, hielt an und rief »ei Hans, warum läufst du auch zu Fuß?« »Ich muß ja wohl, da habe ich einen Klumpen heim zu tragen, es ist zwar Gold, aber ich kann den Kopf dabei nicht gerad halten: auch drückt mirs auf die Schulter.« »Weißt du was«, sagte der Reiter, »wir wollen tauschen, ich gebe dir mein Pferd, und du gibst mir deinen Klumpen.« »Von Herzen gern«, sprach Hans, »aber ich sage euch, ihr müßt euch damit schleppen.« Der Reiter stieg ab, nahm das Gold und half dem Hans hinauf, gab ihm die Zügel fest in die Hände und sprach »wenns nun recht geschwind soll gehen, so mußt du mit der Zunge schnalzen und `hopp hopp' rufen«.

Hans war seelenfroh, als er auf dem Pferde saß und so frank und frei dahin ritt. Ueber ein Weilchen fiels ihm ein, es sollte noch schneller gehen, und fing an mit der Zunge zu schnalzen und »hopp hopp« zu rufen. Das Pferd setzte sich in starken Trab, und ehe sichs Hans versah, war er abgeworfen, und lag in einem Graben, der die Äcker von der Landstraße trennte. Das Pferd wäre auch durchgegangen, wenn es nicht ein Bauer aufgehalten hätte, der des Weges kam und eine Kuh vor sich her trieb. Hans suchte seine Glieder zusammen und machte sich wieder auf die Beine. Er war aber verdrießlich und sprach zu dem Bauer »es ist ein schlechter Spaß, das Reiten, zumal wenn man auf so eine Mähre geräth wie diese, die stößt und einen herab wirft, daß man den Hals brechen kann, ich setze mich nun und nimmermehr wieder auf. Da lob ich mir eure Kuh, da kann einer mit Gemächlichkeit hinter her gehen und hat obendrein seine Milch, Butter und Käse jeden Tag gewiß. Was gäb ich darum, wenn ich so eine Kuh hätte!« »Nun«, sprach der Bauer, »geschieht euch so ein großer Gefallen, so will ich euch wohl die Kuh für das Pferd vertauschen.« Hans willigte mit tausend Freuden ein: der Bauer schwang sich aufs Pferd und ritt eilig davon.

Hans trieb seine Kuh ruhig vor sich her und bedachte den glücklichen Handel. »Hab ich nur ein Stück Brot, und daran wird mirs doch nicht fehlen, so kann ich, so oft mirs beliebt, Butter und Käse dazu essen: hab ich Durst, so melk ich meine Kuh und trinke Milch. Herz, was verlangst du mehr?« Als er zu einem Wirthshaus kam, machte er Halt, aß in der großen Freude alles, was er bei sich hatte, sein Mittag- und Abendbrot, rein auf und ließ sich für seine letzten paar Heller ein halbes Glas Bier einschenken. Dann trieb er seine Kuh weiter, immer nach dem Dorfe seiner Mutter zu. Die Hitze war drückender, je näher der Mittag kam, und Hans befand sich in einer Heide, die wohl noch eine Stunde dauerte. Da ward es ihm ganz heiß, so daß ihm vor Durst die Zunge am Gaumen klebte. »Dem Ding ist zu helfen«, dachte Hans, »jetzt will ich meine Kuh melken und mich an der Milch laben.« Er band sie an einen dürren Baum, und stellte, da er keinen Eimer hatte, seine Ledermütze unter: aber so sehr er sich auch bemühte, es kam kein Tropfen Milch zum Vorschein. Und weil er sich ungeschickt dabei anstellte, so gab ihm das ungeduldige Thier endlich mit einem der Hinterfüße einen solchen Schlag vor den Kopf, daß er zu Boden taumelte und eine zeitlang sich gar nicht besinnen konnte, wo er war. Glücklicher Weise kam gerade ein Metzger des Weges, der auf einem Schubkarren ein junges Schwein liegen hatte. »Was sind das für Streiche!« rief er und half dem guten Hans auf. Hans erzählte, was vorgefallen war. Der Metzger reichte ihm seine Flasche und sprach »da trinkt einmal, und erholt euch. Die Kuh will wohl keine Milch geben, das ist ein altes Thier, das höchstens noch zum Ziehen taugt oder zum Schlachten«. »Ei, ei«, sprach Hans, und strich sich die Haare über den Kopf, »wer hätte das gedacht! es ist freilich gut, wenn man so ein Thier ins Haus abschlachten kann, was gibts für Fleisch! aber ich mache mir aus dem Kuhfleisch nicht viel, es ist mir nicht saftig genug. Ja, wer so ein junges Schwein hätte! das schmeckt anders, dabei noch die Würste.« »Hört, Hans«, sprach der Metzger, »euch zu Liebe will ich tauschen und will euch das Schwein für die Kuh lassen.« »Gott lohn euch eure Freundschaft!« sprach Hans und übergab ihm die Kuh, und ließ sich das Schweinchen vom Karren losmachen und den Strick, woran es gebunden war, in die Hand geben.

Hans zog weiter und überdachte, wie ihm doch alles nach Wunsch gienge: begegnete ihm ja eine Verdrießlichkeit, so würde sie doch gleich wieder gut gemacht. Es gesellte sich danach ein Bursch zu ihm, der trug eine schöne weiße Gans unter dem Arm. Sie boten einander die Zeit, und Hans fieng an von seinem Glück zu erzählen und wie er immer so vortheilhaft getauscht hätte. Der Bursch sagte ihm, daß er die Gans zu einem Kindtaufschmaus brächte. »Hebt einmal«, fuhr er fort und packte sie bei den Flügeln, »wie schwer sie ist, die ist aber auch acht Wochen lang genudelt worden. Wer in den Braten beißt, muß sich das Fett von beiden Seiten abwischen.« »Ja«, sprach Hans und wog sie mit der einen Hand, »die hat ihr Gewicht, aber mein Schwein ist auch keine Sau.« Indessen sah sich der Bursch nach allen Seiten ganz bedenklich um, schüttelte auch wohl mit dem Kopf. »Hört«, fieng er darauf an, »mit eurem Schweine mags nicht so ganz richtig sein. In dem Dorfe, durch das ich gekommen bin, ist eben dem Schulzen eins aus dem Stall gestohlen worden; ich fürchte, ich fürchte ihr habts da in der Hand. Sie haben Leute ausgeschickt, und es wäre ein schlimmer Handel, wenn sie euch mit dem Schweine erwischten: das geringste ist, daß ihr ins finstere Loch gesteckt werdet.« Dem guten Hans ward bang; »ach Gott«, sprach er »helft mir aus der Noth, ihr wißt hier herum besser Bescheid, nehmt mein Schwein da und laßt mir eure Gans«. »Ich muß schon etwas aufs Spiel setzen«, antwortete der Bursche, »aber ich will doch nicht Schuld sein, daß ihr ins Unglück gerathet.« Er nahm also das Seil in die Hand und trieb das Schwein schnell auf einem Seitenweg fort: der gute Hans aber gieng, seiner Sorgen entledigt, mit der Gans unter dem Arme der Heimat zu. »Wenn ichs recht überlege«, sprach er mit sich selbst, »habe ich noch Vortheil bei dem Tausch: erstlich den guten Braten, hernach die Menge von Fett, die herausträufeln wird, das gibt Gänsefettbrot auf ein Vierteljahr: und endlich die schönen weißen Federn, die laß ich mir in mein Kopfkissen stopfen und darauf will ich wohl ungewiegt einschlafen. Was wird meine Mutter eine Freude haben!«

Als er durch das letzte Dorf gekommen war, stand da ein Scheerenschleifer mit seinem Karren: sein Rad schnurrte und er sang dazu

»ich schleife die Scheere und drehe geschwind,
und hänge mein Mäntelchen nach dem Wind.«

Hans blieb stehen und sah ihm zu; endlich redete er ihn an und sprach »euch gehts wohl, weil ihr so lustig bei eurem Schleifen seid«. »Ja«, antwortete der Scheerenschleifer, »das Handwerk hat einen güldenen Boden. Ein rechter Schleifer ist ein Mann, der, so oft er in die Tasche greift, auch Geld darin findet. Aber wo habt ihr die schöne Gans gekauft?« »Die hab ich nicht gekauft, sondern für mein Schwein eingetauscht.« »Und das Schwein?« »Das hab ich für eine Kuh gekriegt.« »Und die Kuh?« »Die hab ich für ein Pferd bekommen.« »Und das Pferd?« »Dafür hab ich einen Klumpen Gold, so groß als mein Kopf, gegeben.« »Und das Gold?« »Ei, das war mein Lohn für sieben Jahre Dienst.« »Ihr habt euch jederzeit zu helfen gewußt«, sprach der Schleifer, »könnt ihrs nun dahin bringen, daß ihr das Geld in der Tasche springen hört, wenn ihr aufsteht, so habt ihr euer Glück gemacht.« »Wie soll ich das anfangen?« sprach Hans. »Ihr müßt ein Schleifer werden, wie ich; dazu gehört eigentlich nichts als ein Wetzstein, das andere findet sich schon von selbst. Da hab ich einen, der ist zwar ein wenig schadhaft, dafür sollt ihr mir aber auch weiter nichts als eure Gans geben; wollt ihr das?« »Wie könnt ihr noch fragen«, antwortete Hans, »ich werde ja zum glücklichsten Menschen auf Erden: habe ich Geld, so oft ich in die Tasche greife, was brauche ich da länger zu sorgen?« reichte ihm die Gans hin und nahm den Wetzstein in Empfang. »Nun«, sprach der Schleifer und hob einen gewöhnlichen schweren Feldstein, der neben ihm lag, auf, »da habt ihr noch einen tüchtigen Stein dazu, auf dem sichs gut schlagen läßt und ihr eure alten Nägel gerade klopfen könnt. Nehmt hin und hebt ihn ordentlich auf.«

Hans lud den Stein auf und gieng mit vergnügtem Herzen weiter; seine Augen leuchteten vor Freude, »ich muß in einer Glückshaut geboren sein«, rief er aus, »alles was ich wünsche, trifft mir ein, wie einem Sonntagskind.« Indessen, weil er seit Tagesanbruch auf den Beinen gewesen war, begann er müde zu werden: auch plagte ihn der Hunger, da er allen Vorrath auf einmal in der Freude über die erhandelte Kuh aufgezehrt hatte. Er konnte endlich nur mit Mühe weiter gehen und mußte jeden Augenblick Halt machen; dabei drückten ihn die Steine ganz erbärmlich. Da konnte er sich des Gedankens nicht erwehren, wie gut es wäre, wenn er sie gerade jetzt nicht zu tragen brauchte. Wie eine Schnecke kam er zu einem Feldbrunnen geschlichen, wollte da ruhen und sich mit einem frischen Trunk laben; damit er aber die Steine im Niedersitzen nicht beschädigte, legte er sie bedächtig neben sich auf den Rand des Brunnens. Darauf setzte er sich nieder und wollte sich zum Trinken bücken, da versah ers, stieß ein klein wenig an, und beide Steine plumpten hinab. Hans, als er sie mit seinen Augen in die Tiefe hatte versinken sehen, sprang vor Freuden auf, kniete dann nieder und dankte Gott mit Thränen in den Augen, daß er ihm auch diese Gnade noch erwiesen und ihm auf eine so gute Art und ohne daß er sich einen Vorwurf zu machen brauchte, von den schweren Steinen befreit hätte: das einzige wäre ihm nur noch hinderlich gewesen. »So glücklich wie ich«, rief er aus, »gibt es keinen Menschen unter der Sonne.« Mit leichtem Herzem und frei von aller Last sprang er nun fort, bis er daheim bei seiner Mutter war.
-
ende.

in diesem sinne: zeigt euerer mama, dass ihr sie liebt.
__________________
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Alt 01.01.2003, 18:38  #2
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hi lion,
schöne geschichte.
geeignet zum nachdenken.
also im prinziiiieeep bin ich schon zufrieden

meiner mama zeigen, daß ich sie liebe?
nun, ich denke, sie wusste es.
und weiss es.
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Weil die Dinge sind, wie sie sind, werden Sie nicht bleiben wie sie waren.", Bertolt Brecht
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Alt 01.01.2003, 19:01  #3
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hi,
dieses gedicht ist mir gerade begegnet.
ich stell es aber mal hierher, da es nichts eigenes ist.
aber vielleicht schreib ich heute nacht was eigenes.




Neujahrsgedicht

Altes Jahr ist ausgestanden,
neues Jahr steht vor der Tür.
Da, wo alte Jahre landen,
landen irgendwann auch wir.

Neues Jahr spuckt in die Hände,
über altes Jahr wächst Gras.
Aller Anfang ist ein Ende,
und wir wissen nicht von was.

Altes Jahr steckt in den Knochen,
neues Jahr bläst uns den Marsch.
Doch in 52 Wochen
ist das neue auch im Arsch.
__________________
Weil die Dinge sind, wie sie sind, werden Sie nicht bleiben wie sie waren.", Bertolt Brecht
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Alt 01.01.2003, 19:06  #4
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ja, so wird's sein .
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Alt 05.01.2003, 15:33  #5
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ist mir grad zum thema glück in die hände gefallen:


als die götter wieder einmal zornig waren, weil die menschen alles taten, was verboten war, setzten sie sich zusammen und berieten darüber, welche strafe sie den menschen auferlegen sollten. sie einigten sich nach langem darauf, den menschen das glück zu nehmen, weil sie offensichtlich sowieso nichts damit anzufangen wussten. einer der götter meinte auf die frage, wo man das glück am besten verstecken könnte: "wir verstecken es auf den höchsten höhen der berge, da kommen die menschen nie hin!"
"nein", sagte darauf ein anderer, "auf der suche nach ihrem glück kommen die menschen eines tages auch dorthin. ich bin dafür, wir verstecken das glück in den tiefsten tiefen der meere!".
nun meldete sich ein dritter zu wort und sagte: "auch dort werden sie auf der suche nach dem glück eines tages hinfinden, aber ich habe die perfekte lösung: wir verstecken es einfach in den menschen selbst, denn dort werden sie nie danach suchen!".
dieser lösung stimmten auch die anderen götter begeistert zu.
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Alt 05.01.2003, 17:24  #6
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ja, stimmt irgendwie.
"normalerweise" könnte man glücklich sein ohne ende.
wenn man gesund ist, gesunde familie hat, materiell keine sorgen, einen beruf - der spass macht. einigermaßen gut ausschaut e t c.
vielleicht kommen dann probs oder macht man sich dann welche, wenn es einem vielleicht "zu gut" geht.

oder woran hapert es sonst?

vielleicht weiß sec die antwort?
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Alt 13.01.2003, 08:48  #7
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tina, es stimmt, dass wir uns probs machen, wenn es uns zu gut geht.
du kennst ja das sprichwort: wenn's dem esel zu wohl wird, begibt er sich auf's eis.

ein freund von mir ist psychologe. ich bin aber nicht in behandlung . noch nicht!
also... er hat gesagt: wenn's einem volk zu geht, setzt eine art selbstmasochismus ein.
ich glaube, da ist was wahres dran. man sieht ja, was politisch zur zeit so läuft.
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Zuletzt bearbeitet von LION, 13.01.2003 um 08:51.
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Alt 13.01.2003, 08:52  #8
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hi,
passt vielleicht in den thread.
hab mir gedanken gemacht über freunde von uns, die wir schon seit urzeiten kennen.
sie haben eine metzgerei und machen partyservice.
partyervice deshalb, weil der umsatz in der metzgerei sehr zurückgegangen ist.
folge: sie haben kaum noch zeit. nicht für sich, kaum für andere.
an wochenenden partyservice oder einfach schlafen.
gestern haben sie sich mal wieder besonnen und waren auf besuch. haben zum x.mal vor, was zu ändern im leben.

ich versteh sie nur schlecht. normalerweise versteh ich ja fast alles, will bei mir was heissen

letztes jahr hatten sie kein gutes jahr.
in der wurstküche entstand eine explosion, er hatte sich die unterarme massiv verbrannt, teile des gesichts und kopfes auch, aber zum glück nicht so massiv.
ist auch alles gut geheilt, war aber lange in der bg-klinik.
sie wurde an der schilddrüse opertiert letztes jahr.
befund: bösartig. muss nachbehandelt-bestrahlt werden.
auch lymphknoten waren schon befallen.

nun, das leben geht weiter. arbeiten weiter ohne ende.
wie schon immer.
sie haben 4 häuser, aber die tochter wird sehr knapp gehalten.
sie ist noch ledig, durfte gerade mal studieren, ist seit kurzem bei der lufthansa.

ich frage mich nur, warum lernt man nicht durch solche erlebnisse?
spätestens nach dem letzten jahr sollte man doch annehmen, sie leben jetzt bewusster.
manche dinge versteh ich nicht.
versteht es von euch jemand??

merci
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Alt 13.01.2003, 09:06  #9
Ramto
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@ tina:

Bewusster leben fordert aus meiner Sicht z.B. die Fähigkeit der Sinngebung, zu der jeder selbst in der Lage sein sollte.
Die Metzgersleute werden keine große Alternative für sich haben, das Leben anders anzugehen. Sie kennen es wahrscheinlich nur so und haben nicht genug Antrieb, es anders zu gestalten.
Sicher hatten sie ja auch eine Zeit lang "Erfolg" mit dieser Lebensvariante und Befriedigung und hoffen nun, dass sich dieser Zustand wieder einstellt.
Es ist wie so vieles eine Frage des Horizonts und der Eignung.
Glaubst du, dass sie für ein aus deiner Sicht bewussteres Leben "geeignet" sind?
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Alt 13.01.2003, 09:39  #10
tina
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hi ramto,

stimmt schon, sie arbeiteten schon immer mehr als andere menschen, waren schon immer sehr geldorientiert und sparsam
(will nicht sagen geizig). aber es ist doch bekannt: geld kann man nicht mitnehmen

nun, sie waren wohl nicht geeignet für ein bewussteres leben.
nur dachte ich, die ereignisse würden was verändern in ihrem denken. hört man doch immer wieder. dass krankheiten das denken verändern.
wie gesagt, ich mag beide schon. kenne sie schon seit tanzschulzeiten
werd sie halt weiterhin nehmen, wie sie sind. so soll es ja auch sein. veränderungen kann es eh nur geben, wenn sie von innen kommen, bei denjenigen.

cu
muss was tun. und gassi gehen in den schnee.
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