.
Hier nochmal eine nähere Erläuterung im Bezug internationaler Gleichberechtigung
in den Europäischen Wettbewerben.
Rummenigge: 'Wir sind Europas Deppen' 18.03.2009
Wie lange noch bis zur Chancengleichheit? Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge
)
Uefa-Boss Michel Platini forciert eine eigene Lizenzierung durch die Europäische Fußball-Union. „Platini möchte eine eigene Lizenzierung unter dem Dach der Uefa neben den nationalen Lizenzierungsverfahren, und diese Meinung teilt die ECA“, sagte Bayern Münchens Vorstands-Vorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, gleichzeitig Chef des europäischen Klub-Verbandes ECA, der
SPORT BILD.
Der ehemalige Nationalmannschaftskapitän hofft mit Einführung dieser Uefa-Lizenzierung auf mehr Chancengleichheit unter den Klubs: „Es wird nie zu einem totalen Fair Play kommen, sodass sich alle Klubs auf Augenhöhe begegnen. Aber die Uefa-Lizenzierung würde schon eine Verbesserung des Status quo bedeuten. Die Franzosen sagen auch: Wir und ihr Deutschen sind die Deppen, die noch korrekte Bilanzen abliefern.“
Bislang herrscht vor allem in den großen Ligen wie England, Spanien und Italien ein ungesundes Wirtschaften der Klubs vor. Viele der großen Vereine profitieren von Zuwendungen milliardenschwerer Mäzene oder Investoren.
Dagegen finanziert sich der deutsche Vorzeigeklub Bayern München beispielsweise vornehmlich mit den Einnahmen aus TV, Zuschauern und Marketing. Laut Rummenigge sei Platinis Vorgehensweise zunächst auf die Champions League ausgerichtet: „Seine Idee ist: Ich fange mit der Champions League im nächsten Jahr an, und die 32 Teilnehmer werden separat lizenziert - unabhängig davon, was bei der DFL oder in Italien, Spanien, England oder sonst wo stattfindet.“
Angeblich sind die strengen Lizenzierungsverfahren in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich die Vorbilder. Die Festlegung der Kriterien für die Lizenzierung obliegt nun der UEFA-Arbeitsgruppe Financial Fair Play. Keine großen Chancen sieht Rummenigge bei einer Gehaltsobergrenze, dem sogenannten Salary Cap: „Ich bin skeptisch, dass ein Salary Cap bei der EU durchgehen würde. Die Engländer sind sowieso dagegen, und der Ostblock ist es auch.“
Uefa-Vizepräsident Gerhard Mayer-Vorfelder glaubt dagegen, dass es bald Gehaltsgrenzen im Profifßball geben wird. In einem Interview mit der Hamburger Abendblatt sagte der frühere DFB-Boss: „Ich glaube, dass diese Grenzen in Europa kommen werden. Der Verein darf dann nur noch einen bestimmten Prozentsatz des Etats an die Spieler ausschütten. Bei der Uefa wird intensiv über eine solche Regel diskutiert.“
Mayer-Vorfelder warnte: „Die Entwicklung bei den Gehältern und Ablösesummen konnte auf Dauer nicht gut gehen. Das ist der helle Wahnsinn. Da ist der Fußball eine Art Mini-Finanzblase, die irgendwann platzen musste.“