Steuerhinterziehung wird immer moderner
 

TV-Koch Johann Lafer erstattet Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung

Nachdem die Zeugenaussagen in der Steuer-Affäre um Johann Lafer immer belastender wurden, hat der TV-Koch beim Finanzamt Selbstanzeige erstattet. Laut "Bild am Sonntag" gab Lafer "Unregelmäßigkeiten" in seinen Steuerangelegenheiten zu.

In seiner Selbstanzeige vom 17. Juli 2014 hatte der ZDF-Koch offenbar gestanden, bei einem ehemaligen Angestellten in seinem Restaurant in Stromburg im Hunsrück falsche Angaben zum Beschäftigungsverhältnis gemacht zu haben. Die Vollzeitbeschäftigung des Mannes wurde offenbar in einen sozialversicherungspflichtigen Job mit niedrigem Lohn sowie zwei Minijobs gesplittet, von denen einer über die Ehefrau des Angestellten lief. Diese war selbst gar nicht für Lafer tätig. Und auch das Gehalt seiner Haushälterin rechnete Lafer offenbar über zwei seiner Firmen ab, um Steuern zu sparen.

Obwohl Johann Lafer in der Selbstanzeige anscheinend behauptet hatte, dies seien die einzigen Fälle von Steuerhinterziehung gewesen, finden sich Hinweise darauf, dass der TV-Koch auch verschiedene Aushilfen bar bezahlt hat. Laut zwei früheren Buchhalterinnen, die für Lafer tätig waren, habe es dafür einen "Pott für Geringverdiener" gegeben, der pro Monat bis zu 10.000 Euro beinhalten konnte und aus dem die Aushilfen bezahlt worden waren. Die Stundenzettel der Aushilfen seien anschließend vernichtet worden.

Um eine Anklage wird Johann Lafer wohl trotz der Selbstanzeige nicht herum kommen, sie könnte sich im besten Fall aber strafmindernd auswirken. Eine Stellungnahme des Star-Kochs selbst gibt es zu den Vorwürfen bislang nicht.




UNGLAUBLICH.