Alt 07.04.21, 23:33
Standard Kaum verändert - Fed-Protokoll ohne Überraschungen
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NEW YORK (Dow Jones)--Wenig verändert sind die US-Börsen am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung im März bewegte die Märkte kaum. Die Währungshüter erwarteten demnach damals zwar eine kräftige Erholung der Wirtschaft, sahen eine Normalisierung des Arbeitsmarkts aber noch in weiter Ferne. Unterm Strich bedeutet dies eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik: Die Fed will den Leitzins so lange nahe null halten und ihre Anleihekäufe fortführen, bis ihre Ziele - Vollbeschäftigung und Preisstabilität - erreicht sind

Der Dow-Jones-Index stieg um 16 Punkte auf 33.446. Der S&P-500 ging 0,1 Prozent höher aus dem Handel. Der Nasdaq-Composite sank um 0,1 Prozent. Dabei wurden 1.381 (Dienstag: 2.002) Kursgewinner gesehen, denen 1.922 (1.312) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 116 (118) Titel.

Im kommenden Jahr dürften sich noch keine Änderungen abzeichnen, was die Anleihekäufe der Fed und die Unterstützung des Marktes angehe, sagte Eric Schiffer, CEO von Patriarch Organization. Zusammen mit der fiskalpolitischen Unterstützung durch die Regierung habe der Aktienmarkt noch Luft nach oben, fügte er hinzu.

Das Konjunkturprogramm, überzeugende Wirtschaftsdaten und die zügig voranschreitende Impfkampagne haben in den zurückliegenden Wochen die Anleger zuversichtlich gestimmt, dass sich die Aussichten der Wirtschaft aufhellen.

Einige Anleger sind aber weiter nervös, dass die Lockerung der Beschränkungen in Verbindung mit der aufgestauten Verbrauchernachfrage die Inflation in die Höhe treiben und die Fed dazu veranlassen könnte, die Zinsen früher als erwartet anzuheben. "Wenn man all das Geld sieht, das in das System und in die Taschen der Menschen gepumpt wurde, das aber bislang noch nicht ausgegeben wurde, dann weiß man, dass eine steigende Inflation irgendwann kommen wird", sagte Brian Walsh, leitender Finanzberater bei Walsh & Nicholson Financial Group.

Die Agenda der Konjunkturdaten war kurz. Die Handelsbilanz für Februar wies ein höheres Defizit auf als erwartet.

Amazon-Aktie legt zu - Bezos für höhere Unternehmenssteuer

Die Amazon-Aktie gewann 1,7 Prozent. Der Chef des Online-Riesen, Jeff Bezos, hat das von US-Präsident Biden angekündigte Infrastruktur-Programm befürwortet - und auch die geplante Anhebung der Unternehmensteuer von 21 auf 28 Prozent zur Finanzierung. Amazon wird seit Jahren kritisiert, weil der Konzern wenig oder gar keine Unternehmensteuern zahlt.

Positiv wurden die Zahlen der Kreuzfahrtreederei Carnival (+1,4%) aufgenommen. Die Gesellschaft hat zwar einen höheren Verlust ausgewiesen als erwartet, aber weniger Geld verbrannt als befürchtet.

Homology Medicines brachen um fast 23 Prozent ein. Der Gentechnikexperte will das Kapital erhöhen. Das Geld soll unter anderem zur Finanzierung klinischer Tests und zur Ausweitung der Produktionskapazitäten verwendet werden.

Beyond Meat fielen um 2,7 Prozent. Pläne zum Bau einer Produktionsstätte in China stützten nicht.

Dollar und Anleiherenditen nach Fed-Protokoll leicht erholt

Der Dollar erholte sich nach dem Fed-Protokoll etwas. Er dürfte als "sicherer Hafen" gesucht gewesen sein, gestützt von den Aussagen der Fed, wonach es trotz der sich abzeichnenden Erholung der Wirtschaft noch einige Zeit dauern dürfte, bis ihre Ziele erreicht seien. Der Dollarindex legte um 0,2 Prozent zu. Der Euro, der zeitweise die Marke von 1,19 Dollar übersprungen hatte, fiel zurück auf rund 1,1875 Dollar.

Am Anleihemarkt lösten sich die Renditen im Zuge der Dollar-Erholung von ihren Tagestiefs und zeigten sich im späten Handel kaum verändert.

Der Goldpreis kam nach einer mehrtägigen Gewinnserie leicht zurück und tendierte etwas leichter. Hier dürfte der etwas festere Dollar belastet haben.

Die Ölpreise notierten am Ende einer von Volatilität geprägten Sitzung etwas fester. Die staatliche Energy Information Administration hatte einen Rückgang der US-Rohölvorräte gemeldet, jedoch auch einen Anstieg der Lagerbestände an Benzin und Mitteldestillaten. Überdies schürten die jüngsten Rückschläge für den Astrazeneca-Covid-Impfstoff Befürchtungen, dass sich die Impfkampagnen und somit die Aufhebung der Lockdowns verzögern könnten, was wiederum die Nachfrage nach Öl dämpfen dürfte.

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April 07, 2021 16:11 ET (20:11 GMT)

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