Alt 12.03.21, 19:37
Standard Uneinheitlich - Renditeanstieg belastet Technologiewerte
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach neuerlichen Rekorden am Vortag zeigen sich die US-Börsen am Freitagmittag (Ortszeit New York) zweigeteilt. Vor allem bei den am Vortag vorausgeeilten Technologiewerten werden Gewinne mitgenommen, wobei sich die Kurse von ihren Tagestiefs aber schon wieder etwas erholt haben. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,5 Prozent auf 32.655 Punkte, bei 32.676 Punkten hat der Index ein neues Rekordhoch markiert. Der S&P-500 gibt um 0,2 Prozent nach. Der technologielastige Nasdaq-Composite büßt 0,9 Prozent ein. "Der Aktienmarkt wird nach all den Schlagzeilen gestern eine Pause einlegen", erwartet Vermögensstrategin Sophie Chardon von Lombard Odier.

Belastend wirken wieder anziehende Marktzinsen in den USA. Der hoch bewertete Technologiesektor reagiert darauf besonders sensibel, auch weil die Branchenunternehmen meist hohe Investitionen stemmen müssen. Druck auf den Technologiesektor kommt zudem aus China, wo die Regulierungsbehörden Geldstrafen gegen einige der größten Branchenverteter des Landes verhängt haben. Außerdem gibt es Berichte, wonach die US-Administration einige Zulieferer des chinesischen Kommunikationskonzerns Huawei mit strengeren Bedingungen für zuvor genehmigte Exportlizenzen belegen will.

Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt am Freitag wieder über die Marke von 1,60 Prozent in den Bereich des Jahreshochs, aktuell liegt sie satte 8 Basispunkte höher bei 1,62 Prozent. Im Handel ist die Rede davon, dass Vermögensverwalter Mittel am Rentenmarkt abgezogen hätten, da ihr Appetit auf sichere Anlagen nachlasse. Die Diskussion um eine steigende Inflation mit in der Folge anziehenden Rentenrenditen dürfte mit den Erzeugerpreisen für Februar neue Nahrung erhalten haben. Der Preisanstieg ist mit 0,5 Prozent im Rahmen der Markterwartungen ausgefallen. Gleichwohl ist das in der Rückschau der vergangenen Monate ein hoher Wert. Auf Jahressicht stiegen die Erzeugerpreise um 2,8 Prozent, das ist die höchste Rate seit Oktober 2018.

Steigende Renditen treiben Dollar

Am Devisenmarkt profitiert der Dollar von den steigenden US-Renditen, weil Anleger in die höher verzinsten Währungsräume wechseln. Der Euro fällt auf rund 1,1950 Dollar nach Wechselkursen über 1,1980 am Vorabend. Damit kehrt sich die Bewegung vom Vortag praktisch um.

Der feste Dollar und die steigenden Marktzinsen belasten den Goldpreis, der seine Verluste zwischenzeitlich aber verringert hat. Das zinslose Edelmetall verliert bei steigenden Marktzinsen an Attraktivität, der steigende Dollar macht es zudem für Investoren außerhalb des Dollarraums teurer. Die Feinunze verbilligt sich um 0,2 Prozent.

Novavax haussieren - Bankenwerte im Plus

Die gestiegenen Marktzinsen treiben die Aktienkurse im Bankensektor, der Branchenindex zieht um 1,5 Prozent an: Citigroup, JP Morgan, Morgan Stanley, Bank of America und Wells Fargo legen bis zu 2,3 Prozent zu. Steigende Renditen verbessern das Geschäftsmodell der Finanzinstitute.

Novavax machen einen Sprung um 5,1 Prozent, nachdem der Corona-Impfstoffkandidat des Biotechmologie-Unternehmens in einer Spätstudie eine Wirksamkeit von 96,4 Prozent gezeigt hat gegen "leichte, mittelschwere und schwere Erkrankungen, die durch den ursprünglichen Covid-19-Stamm verursacht werden".

Das Cloud-Software-Unternehmen Domo (-6,7%) hat im vierten Quartal einen niedrigeren Verlust als im Vorjahr geschrieben und die Markterwartungen übertroffen. Gleichwohl wurden weiter rote Zahlen geschrieben. Docusign (-5,9%) übertraf zwar die Umsatz- und Gewinnerwartungen, der Ausblick deutet jedoch auf eine Abschwächung hin.

Poshmark stürzen um rund 20 Prozent ab, weil der Ausblick auf das laufende erste Quartal unter den Markterwartungen liegt. Bei Goodrx Holdings (-10,2%) enttäuscht ebenfalls der Ausblick. Vail Resorts (+3,9%) übertraf im zweiten Geschäftsquartal die Konsensschätzungen bei Umsatz und Gewinn deutlich. Der Betreiber von Skigebieten setzt zudem auf eine Belebung des Skitourismus in den USA und Kanada.

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March 12, 2021 12:26 ET (17:26 GMT)

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