Alt 05.02.21, 06:37
Standard Rally geht weiter - Nasdaq-Composite mit Rekordhoch
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Verschnaufpause zur Wochenmitte ging es an der Wall Street am Donnerstag wieder kräftig aufwärts. Der technologielastige Nasdaq-Composite markierte sogar ein neues Rekordhoch. Dow-Jones-Index und S&P-500 bewegten sich in der Nähe ihrer Allzeithochs. Vor allem die besser als erwartet ausgefallenen wöchentlichen Erstanträge machten Händler als Grund für die Käufe aus. Sie fielen bereits die dritte Woche in Folge und verzeichneten die niedrigste Zunahme seit November. Dies machte Hoffnung für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.

Daneben stützten die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung, genährt durch die Zulassung neuer Impfstoffe gegen das Coronavirus. Dazu kam die Erwartung eines neuen US-Konjunkturpakets, wo US-Präsident Joe Biden Kompromissbereitschaft signalisiert hat. Auf der anderen Seite standen die weiter hohen Infektionszahlen. Auch gibt es Befürchtungen, dass die vorhandenen Impfstoffe weniger wirksam gegen neue Mutanten des Virus sein könnten. Zudem gab die Berichtssaison den Takt vor.

Der Dow-Jones-Index stieg um 1,1 Prozent auf 31.056 Punkte. Der S&P-500 verbesserte sich um 1,1 Prozent auf 3.872 Punkte. Der Nasdaq-Composite gewann 1,2 Prozent auf 13.778 Punkte. Dabei standen den 2.252 (Mittwoch: 1.854) Kursgewinnern 966 (1.345) verlierer gegenüber, während 77 (96) Titel unverändert schlossen. Gesucht waren mit den

US-Daten zeigen gemischtes Bild

Die US-Konjunkturdaten enthielten Licht und Schatten. Die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging in der Vorwoche auf 779.000 zurück und damit stärker als erwartet. Ökonomen hatten 830.000 geschätzt. Die Entwicklung passte in das Bild, das der ADP-Arbeitsmarktbericht am Mittwoch gezeigt hatte. Demnach wurden im Januar in der Privatwirtschaft mehr Stellen geschaffen als erwartet. Gleichwohl bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt prekär.

Die Produktion schrumpfte dagegen im vierten Quartal um 4,8 Prozent, während Ökonomen mit einem Rückgang um 2,8 Prozent gerechnet hatten. Dagegen stieg der Auftragseingang der US-Industrie im Dezember um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat, während Ökonomen hier lediglich ein Plus von 0,7 Prozent erwartet hatten.

Erneut überzeugende US-Unternehmenszahlen

Besonders gut kamen Zahlen und Ausblick von Ebay (plus 5,3 Prozent) an. Überraschend gut hat auch Paypal (plus 7,4 Prozent) abgeschnitten. Die Aktie von Qualcomm gab hingegen um 8,8 Prozent nach, trotz eines optimistischen Ausblicks. Beobachter vermuteten hier Gewinnmitnahmen.

Am Donnerstag berichteten unter anderem der Pharmakonzern Merck & Co, das Tabakunternehmen Philip Morris und der Börsenbetreiber Intercontinental Exchange (ICE) über den Geschäftsverlauf. Die Merck-Aktie zeigte sich in Reaktion auf die Zahlen 1,7 Prozent schwächer, Philip Morris legten um 4,2 Prozent zu und ICE tendierten 0,7 Prozent schwächer. Nach Börsenschluss folgen T-Mobile US und News Corp.

Gesucht waren mit den gestiegenen Renditen der Banken-Sektor im S&P-500, der sich um 2,8 Prozent erhöhte. Dagegen fiel der Auto-Sektor um 0,4 Prozent. Nach General Motors am Vortag muss nun auch Ford wegen Chip-Mangel die Produktion drosseln. Die Aktie gewann jedoch im Vorfeld der nachbörslich anstehenden Zahlen 1,5 Prozent.

Daneben stand ein Börsengang auf der Agenda: Die Aktien des Berliner Spezialchemieunternehmens Atotech haben am Donnerstag ihr Debüt an der New Yorker Börse. Der erste Kurs lag mit 17 Dollar auf dem Niveau des Ausgabepreises. Die Titel schlossen bei 19,25 Dollar.

Euro unter 1,20 Dollar - Pfund zieht nach BoE-Entscheid an

Am Devisenmarkt fiel der Euro erstmals seit November unter 1,20 Dollar. Devisenanalystin You-Na Park-Heger von der Commerzbank verwies auf die Inflationsdaten der Eurozone am Vortag. Diese hätten zwar deutlich nach oben überrascht, Zinssenkungen oder andere expansive Maßnahmen durch die EZB seien aber keinesfalls vom Tisch. Denn der deutliche Anstieg der Verbraucherpreisinflation und der Kerninflation sei Sonderfaktoren geschuldet, der unterliegende Preisauftrieb bleibe dagegen schwach. Der Dollar-Index legte um 0,4 Prozent zu.

Das britische Pfund zog nach der Entscheidung der Bank of England (BoE) an, die Zinsen wie auch das Anleihekaufprogramm unverändert ließ. Ökonomen hatten zuvor nicht ausgeschlossen, dass es eine Erhöhung des Kaufprogramms geben könnte. Im späten US-Handel notierte das Pfund bei 1,3676 Dollar. In der Spitze ging es bis auf knapp 1,37 Dollar nach oben. Im Tagestief kurz vor Bekanntgabe des Zinsentscheids kostete das Pfund 1,3566 Dollar.

Staatsanleihen waren erneut nicht gefragt. Die Zehnjahresrendite zeigte sich kaum verändert bei 1,14 Prozent.

Die Ölpreise legten den vierten Handelstag in Folge zu. Sie profitierten weiterhin von den Fördermengenkürzungen der Opec+. "Die Einführung von Impfstoffen sollte die globale Ölnachfrage in den kommenden Monaten unterstützen und die Ölpreise weiter steigen lassen", sagte Analyst Giovanni Staunovo von UBS Global Wealth Management. Der Preis für ein Barrel US-Sorte WTI legte um 1,2 Prozent auf 56,37 Dollar zu. Brent verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 58,87 Dollar.

Auf dem Goldpreis lasteten derweil der festere Dollar und die gestiegenen US-Anleiherenditen. Letztere schmälern die Attraktivität des zinslos gehaltenen Edelmetalls. Die Feinunze ermäßigte sich um 2,2 Prozent auf 1.794 Dollar.

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February 04, 2021 16:17 ET (21:17 GMT)

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