Alt 25.12.20, 11:45
Standard Wall Street mit moderatem Plus an Heilig Abend
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat im verkürzten Handel an Heilig Abend leichte Aufschläge verbucht. Geprägt war er von geringen Umsätzen, da viele Anleger ihre Bücher bereits geschlossen und sich in die Feiertage verabschiedet hatten. Der Handel an den Aktienmärkten endete bereits um 19 Uhr (MEZ), am Anleihemarkt wurde bis 20 Uhr gehandelt. Am Freitag findet in den USA wegen den Feierlichkeiten zu Weihnachten kein Handel statt.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent fester bei 30.200 Punkte, während der S&P-500 um 0,4 Prozent zulegte. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,3 Prozent nach oben. Dabei gab es insgesamt 1.894 (Mittwoch: 2.155) Kursgewinner und 1.212 (983) -verlierer. Unverändert schlossen 118 (105) Titel.

Trotz der laufenden Impfkampagne belastete die grassierende Corona-Pandemie das Sentiment weiter. Die Anleger sorgten sich über die hohen Infektionszahlen und den Auswirkungen einer Coronavirus-Mutation in Großbritannien.

"Der Markt ist derzeit sehr nervös", so Altaf Kassam, Leiter der Anlagestrategie von State Street Global Advisors in Europa. Die Anleger sind besorgt über weitere Lockdowns und Reisebeschränkungen. Das dürfte den Markt weiter beschäftigen.

Gezerre um Hilfspaket und Einigung auf Brexit-Handelsabkommen

Im Fokus stand zudem das staatliche Hilfspaket für die von der Corona-Pandemie stark gebeutelte US-Wirtschaft. Die Republikaner im Repräsentantenhaus haben am Donnerstag einen Gesetzentwurf der Demokraten blockiert, der eine Erhöhung der Hilfszahlungen auf 2.000 Dollar pro Person vorgesehen hat. Ursprünglich war nur die Zahlung von 600 Dollar angedacht. Sie widersetzten sich damit dem scheidenden republikanischen US-Präsidenten Donald Trump, der am Mittwoch die Ausgestaltung des Hilfspakets kritisiert, deutlich höhere Direktzahlungen gefordert und sein Veto angedroht hatte, sollte es nicht zu Nachbesserungen kommen.

Zudem ist das Corona-Hilfspaket an ein neues Haushaltsgesetz gekoppelt. Tritt der Etat nicht in Kraft, droht ab kommender Woche eine Stilllegung von US- Bundesbehörden. Trump hat zudem sein Veto beim US-Verteidigungshaushalt eingelegt, was die Sorgen vor einem Shutdown weiter verstärkt.

Mit Erleichterung wurde aufgenommen, dass sich die EU und London auf ein Brexit-Handelsabkommen geeinigt haben. Die Vereinbarung sieht nach dem Austritt Großbritanniens aus dem EU-Binnenmarkt zum Jahresende weiter einen Handel ohne Zölle und ohne mengenmäßige Beschränkungen vor. Die Unterhändler einigten sich auch beim zentralen Streitthema Fischfang. Das Abkommen sieht eine Übergangszeit von fünfeinhalb Jahren für die Kürzung der Fangquoten für EU-Fischer vor.

"Die Tatsache, dass sich die EU und Großbritannien auf ein vorläufiges Abkommen geeinigt haben, ist eine große Erleichterung", so AvaTrade-Analyst Naeem Aslam. "Niemand will das Jahr 2021 ohne Brexit-Deal begrüßen".

Pfund von Brexit-Einigung gestützt

Am Devisenmarkt profitierte das britische Pfund von der Einigung mit der EU auf ein Handelsabkommen. Zum Dollar stieg das Pfund um 0,2 Prozent auf 1,3533 Dollar. Der Euro gab 0,3 Prozent nach auf 0,90 Pfund. Der Dollar-Index notierte indessen 0,1 Prozent leichter.

Die Ölpreise bewegten sich leicht hin und her. Während anhaltende Nachfragesorgen belasteten, wirkten Hoffnungen auf ein Konjunkturpaket in den USA stützend. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg schließlich um 0,4 Prozent auf 48,30 Dollar, Brent gewann 0,2 Prozent auf 51,30 Dollar.

Mit den anhaltenden politischen Unsicherheiten stiegen die Notierungen am US-Rentenmarkt. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank im Gegenzug um 1,7 Basispunkte auf 0,93 Prozent. Auch der Goldpreis profitierte von den Unsicherheiten. Die Feinunze verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 1.878 Dollar.

Alibaba knicken ein

Nach dem Rückschlag an der Hongkonger Börse ging es mit den ADR der Alibaba-Aktie auch im US-Handel deutlich nach unten. Die chinesischen Behörden haben eine Kartell-Untersuchung des Online-Giganten angekündigt. Die Aktie knickte um 13,3 Prozent ein auf glatt 222 Dollar, dem tiefsten Stand seit Anfang Juli. Zudem schloss die Aktie auf "Bärenmarkt-Territorium", was der Fall ist, wenn eine Aktie seit dem jüngsten signifikanten Hoch 20 Prozent abgegeben hat.

Cloudera gaben 0,8 Prozent nach. Der Software-Hersteller hatte am späten Mittwoch mitgeteilt, dass es die gesamte Beteiligung von Intel an dem Unternehmen für 314 Millionen Dollar zurückgekauft hat.

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December 25, 2020 03:30 ET (08:30 GMT)

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