Alt 14.12.20, 19:01
Standard Impf-Beginn und Hilfspaket-Verhandlungen stützen
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit Aufschlägen zeigt sich die Wall Street am Montagmittag (Ortszeit New York), auch wenn die Kurse von ihren Tageshochs etwas zurückkommen. Gestützt wird die Stimmung vor allem von den laufenden Gesprächen um ein staatliches Hilfspaket. Zudem beginnen am Montag die lange erhofften Impfungen mit dem Impfstoff von Pfizer und Biontech. Der Dow-Jones-Index legt um 0,2 Prozent auf 30.110 Punkte zu, nachdem er bei 30.326 Punkten im frühen Verlauf ein neues Rekordhoch erreicht hat. Der S6P-500 klettert um 0,4 Prozent und der Nasdaq-Composite gewinnt 1,1 Prozent. Wichtige US-Daten wurden zu Wochenbeginn nicht veröffentlicht.

"In den USA dreht sich alles um ein weiteres Konjunkturpaket", so Justin Onuekwusi von Legal & General Investment Management. "Der Markt hat das zu einem Teil schon eingepreist und rechnet fest damit, dass es zu einer Einigung kommt", ergänzt der Teilnehmer. Der Impfstoff "gibt zudem eine größere Sicherheit bei den Unternehmenszahlen für 2021 und 2022, weil es damit eine geringere Wahrscheinlichkeit von weiteren Lockdowns gibt", so Onuekwusi weiter.

Außerdem wird in den USA das Wahlmänner-Kollegium mit seinen 538 Mitgliedern zusammenkommen und - entsprechend dem Votum in den einzelnen Bundesstaaten - für die Kandidaten Joe Biden oder Noch-Amtsinhaber Donald Trump stimmen. Mit 306 zu 232 Stimmen war das Ergebnis deutlich ausgefallen - auch wenn Trump dieses weiter nicht anerkennt. Das Gesamtergebnis wird am 6. Januar im Kongress ausgezählt und offiziell verkündet. Biden soll am 20. Januar vereidigt werden.

Zweifel an Bewältigung der Pandemie bremsen Ölpreise

Am Ölmarkt gewinnen Pandemie-Sorgen wieder die Oberhand, nachdem die Preise zunächst von einer schweren Explosion auf einem Öltanker im saudischen Hafen von Dschidda profitiert hatten. Die Akteure zweifelten, ob die beginnenden Impfungen gegen das Coronavirus die Pandemie tatsächlich schon bald unter Kontrolle brächten, heißt es. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI sinkt um 0,5 Prozent auf 46,32 Dollar, für Brent geht es um 0,4 Prozent auf 49,78 Dollar nach unten.

Das britische Pfund bleibt ein Spielball der Brexit-Schlagzeilen. Nach den deutlichen Abschlägen zum Wochenschluss mit den Sorgen um einen harten Brexit erholte sich Sterling am Montag zunächst wieder, nachdem EU und Großbritannien einer abermaligen Verlängerung der Verhandlungen über ein Handelsabkommen zugestimmt hatten. Anleger nutzten diese Erholung jedoch zum Ausstieg. Aktuell notiert das Pfund zur US-Währung kaum verändert bei rund 1,3330 Dollar.

Gold und US-Anleihen sind im aktuellen positiven Umfeld nicht gesucht. Der Preis für die Feinunze fällt um 0,7 Prozent auf 1.826 Dollar. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 0,7 Basispunkt auf 0,90 Prozent.

3M-Aktie steigt mit positiven Umsatzaussichten

Die Aktie von 3M gewinnt 0,2 Prozent. Der Mischkonzern erwartet im vierten Quartal einen leichten Umsatzanstieg. Allein im November kletterten die Erlöse um 8 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar. Bereinigt stiegen sie um 7 Prozent. 3M profitiert unter anderem von einer hohen Nachfrage nach Gesichtsmasken.

Stärkster Wert im Dow sind McDonalds mit plus 2,4 Prozent. Die UBS hat die Aktie auf "Buy" hochgestuft.

Einen Sprung um fast 31 Prozent auf 158,39 Dollar macht die Aktie von Alexion Pharmaceuticals. Astrazeneca übernimmt das Unternehmen für 39 Milliarden Dollar bzw 175 Dollar je Aktie.

Die Aktie der Google-Mutter Alphabet sinkt um 0,2 Prozent. Bei den Diensten von Google ist es am Montag weltweit zu massiven Störungen gekommen. Betroffen waren unter anderem die gleichnamige Internet-Suchmaschine, der E-Mail-Dienst Gmail und das Videoportal Youtube, wie Nutzer in den Online-Netzwerken schrieben. Das Unternehmen bestätigte die Störungen, die mittlerweile aber vielfach wieder behoben worden seien.

Für die Aktie von Electronic Arts geht es um 1,5 Prozent nach oben. Der britische Videospielhersteller Codemasters hat dem Übernahmeangebot von Electronic Arts den Vorzug gegeben und die bisherige Empfehlung für eine Offerte von Take-Two Interactive Software zurückgezogen. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist unklar, ob Take-Two ein weiteres Gebot abgeben wird", so die Analysten der Citi.

Die erst seit vergangenem Donnerstag börsennotierte Airbnb-Aktie bricht um 8,6 Prozent auf 127,27 Dollar ein. Die Analysten von Gordon Haskett halten die Bewertung der Aktie vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Reisebeschränkungen für überzogen. Der Vermittler von privaten Unterkünften hatte ein fulminantes Börsendebüt gefeiert: Bei einem Ausgabekurs von 68 Dollar war die Aktie in der Spitze auf 165 Dollar nach oben geschossen und bei 144,71 Dollar aus dem Handel gegangen.

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December 14, 2020 12:13 ET (17:13 GMT)

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