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Die Vergleichsgröße richtig auswählen.
Die Wahl der richtigen Benchmark ist eine entscheidende Komponente für den langfristigen Anlageerfolg eines Investors. Die Benchmark dient über den gesamten Investitionszeitraum als Orientierungshilfe. Deshalb sollte diese - einmal gewählte - Benchmark nur in absoluten Ausnahmefällen verändert werden. Diese vier Faktoren sollten bei der Auswahl berücksichtigt werden: Anlagehorizont, Cashflows (eventuelle Entnahmepläne), persönliche Restriktionen und die Renditeerwartung. Die Analyse dieser vier Fragen trägt maßgeblich zur Entscheidungsfindung bei, ob sich die gewählte Benchmark letztendlich aus Aktien, Anleihen oder aus einer Mischung aus beidem zusammensetzen soll. Die maßgeblichen Faktoren Bei der Festlegung des Anlagehorizonts ist nicht nur die eigene Lebenserwartung zu berücksichtigen, auch das familiäre Umfeld und eventuelle Nachfolgeregelungen. Ein verlängertes Zeitfenster kann die Präferenzordnung für die verschiedenen Anlageklassen signifikant beeinflussen. Eventuelle Entnahmepläne setzen eine flexible Anlageklasse voraus, die Generierung laufender Erträge gewinnt an Bedeutung, eine erhöhte Liquidität kann vorteilhaft sein. Persönliche Restriktionen sollten mit Bedacht gewählt werden, da die Ausklammerung umfangreicher Sektoren in erster Linie den eigenen Handlungsspielraum eingrenzt. Die Renditeerwartung ist schließlich der entscheidende Faktor. Dabei sollte die Renditeerwartung stets mit der persönlichen Schwankungsverträglichkeit vereinbar sein. Wichtig ist es, das Prinzip der Endwertmaximierung zu verfolgen, und dabei zwischenzeitliche Wertschwankungen so gut wie möglich zu antizipieren. Die Helden der Vergangenheit Diversifikation ist der Schlüssel zum langfristigen Erfolg. Es ist nicht empfehlenswert, sich bei der Auswahl der Benchmark zu stark auf einen Sektor oder eine regionale Begrenzung zu konzentrieren. Ein weit verbreiteter Fehler ist der ständige Wechsel der Benchmark. Gefragt sind die Helden der Vergangenheit - welche in den seltensten Fällen die Helden der Zukunft sind. Der Mensch ist stets versucht, vermeintlichen Trends zu folgen. In diesem Zuge wird oftmals willkürlich die Benchmark für die eigene Anlagestrategie verändert und angepasst, gleichgültig ob sich der gewählte Index überhaupt als langfristige Benchmark eignet oder nicht. Der Rohstoffboom der siebziger Jahre, japanische Aktien in den achtziger Jahren oder die Technologieblase zur Jahrtausendwende - stets werden Anleger dazu verleitet, ihre persönliche Benchmark am momentan renditeträchtigsten Anlagesektor zu orientieren. Ein gefährliches Spiel! Wer ständig seine Anlagestrategie umstellt und dabei die maßgeblichen Auswahlkriterien vernachlässigt, läuft Gefahr, einen Großteil der langfristig zu erreichenden Rendite zu verpassen. Sie haben im Anschluss an das Jahr 2012 den DAX zu Ihrer Benchmark gekürt? Überprüfen Sie die maßgeblichen Faktoren für Ihre Auswahl. Deutsche Aktien stellen nur einen kleinen Bruchteil des globalen Anlageuniversums dar! Über welchen Zeitraum erstreckt sich Ihr Anlagehorizont? Prüfen Sie, ob das Risiko-Rendite-Verhältnis der Benchmark für Ihren Zeithorizont annehmbar wäre. Und hinterfragen Sie kritisch, ob Sie den DAX auch nach dem schlechten Jahr 2011 als ideale Benchmark ausgewählt hätten. Fazit Die sorgfältige und langfristige Wahl einer geeigneten Benchmark ist eine unersetzliche Orientierungshilfe. Wer seine Benchmark ständig verändert und dabei den Helden der Vergangenheit vertraut, läuft Gefahr, seine eigentlichen Anlageziele zu verfehlen. Weitere umfangreiche Auswertungen und überraschende Ergebnisse sind in unserer Kapitalmarktprognose für 2013 erhältlich. Sie können die Prognose jetzt kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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