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Prognosezeit für 2013.
Weit verbreitete, aber letztendlich unbegründete Ängste sind derzeit noch die positiven Treiber für die globalen Aktienmärkte. Die Eurozone ist nicht auseinandergebrochen, die USA haben die drohende Fiskalklippe vorerst umschifft und die Verlangsamung des Wachstums in China hat die Welt nicht in eine Rezession gestürzt. Vielen Analysten fällt der Ausblick für 2013 aufgrund der teilweise enormen Kurszuwächse des Jahres 2012 schwer. Die Unsicherheit ist immer noch in den Köpfen zahlreicher Anleger vorhanden. Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen. Im Rahmen der Arbeit an unserer Kapitalmarktprognose für das Jahr 2013 haben wir erneut sehr zahlreiche Umfragewerte von Privatanlegern gesammelt und den Prognosen der Banken gegenübergestellt. Trügerische Sicherheit Wertet man die Umfrageergebnisse aus, so kann die erwartete Renditekurve mit zunehmender Anzahl an Beobachtungen der Gaußschen Normalverteilung angenähert werden. Diese berühmte „Glockenkurve“ ist in verschiedensten Bereichen der Natur - Verteilung von Regenmengen, Körpergröße, Körpergewicht usw. - zu beobachten. Der Hochpunkt der Kurve markiert dabei den Marktkonsens: Das Szenario, dem die höchste Wahrscheinlichkeit beigemessen wird. Menschen erwarten instinktiv den in der Natur häufig anzutreffenden Durchschnittswert. An der Börse entsteht der Durchschnitt jedoch aus vielen Extremwerten. Durchschnittliche Jahre sind eher selten, extreme Jahre – nach oben wie auch nach unten – befinden sich deutlich in der Mehrheit! Dieser Marktkonsens ist eine breite Mischung von veröffentlichten Prognosen. Bei der Entstehung des Konsens spielen psychologische Faktoren eine wichtige Rolle: Der Mensch fühlt sich in der Gruppe wohler und lässt sich von bereits vorliegenden Informationen beeinflussen – und wird sich deshalb eher am bestehenden Konsens orientieren als eine konträre Meinung abzugeben. Dadurch entsteht ein trügerisches Gefühl der Sicherheit – und erhöht die Wahrscheinlichkeit, falsch zu liegen. Denn aus historischen Studien wissen wir bereits, dass die Finanzmärkte nur in den seltensten Fällen dort landen, wo der Marktkonsens dies erwartet. Der Hochpunkt der Gaußschen Glockenkurve wird äußerst selten tatsächlich erreicht. Es gilt: Je eindeutiger sich die Medien und Anleger auf ein Szenario festlegen, desto unwahrscheinlicher wird dessen tatsächlicher Eintritt! Deshalb lautet unsere Devise auch im Jahr 2013: Den Marktkonsens ermitteln, möglichst meiden und die wahrscheinlichste Alternative durch umfangreiche Recherchen bestimmen. Banken vs. Privatanleger Oftmals wird den Banken von Seiten der Privatanleger vorgeworfen, zu optimistisch zu sein. „Dumme Dauerbullen“ heißt es oft. Im Gegenzug argumentieren Banken, dass den Privatanlegern die nötige Expertise fehlt, um verlässliche Prognosen abzugeben. Letztendlich unterliegen aber beide genannten Gruppen denselben „menschlichen“ Instinkten und psychologischen Mustern – weshalb die Meinungen oft alles andere als abweichend sind und der resultierende Marktkonsens teilweise sehr ähnlich ist. Ein Phänomen, das auch in unserer diesjährigen Kapitalmarktprognose erneut zu beobachten ist und detailliert untersucht wird. Mehr zu den verblüffenden Ergebnissen unserer Umfrage in der nächsten Woche. Fazit Verinnerlichen Sie: Wer sich am Marktkonsens orientiert, will sich in Sicherheit wiegen, ist aber in der Regel eher dem Risiko ausgesetzt, deutlich von der tatsächlichen Entwicklung abzuweichen. Detaillierte Auswertungen zu den Ergebnissen unserer Umfrage sind in der - in Kürze erscheinenden - Kapitalmarktprognose für 2013 erhältlich. Sie können die Prognose bereits ab jetzt kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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