Alt 12.08.11, 16:15
Standard Die Brüder der Angst
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Die Panik sorgt für wilde Übertreibungen.

Die letzten beiden Wochen werden sicher in die Geschichte der Finanzmärkte eingehen. Extreme Kurssprünge sind zu beobachten. Die Nerven der Anleger liegen blank. Der Schweizer Franken und Gold gelten heute als "sichere Häfen". Gold soll zur neuen "Reservewährung" werden, schreibt das Handelsblatt. Gleichzeitig erhöht die Investmentbank JP Morgan ihr Kursziel bis zum Jahresende auf 2500 US-Dollar. Erinnern Sie sich noch an das Frühjahr 2008? Damals sollte der Ölpreis als "sicherer Hafen" gelten. Die Investmentbank Goldman Sachs sah einen "Super-Spike" voraus. Tatsächlich brach der Ölpreis nach einer Fahnenstange im Chart drastisch ein. Diese Parallele haben wir in unserer neuen Gold-Studie beschrieben (Sie können diese kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern). Wie auch 2008 gilt nach dem Einbruch an den Aktienmärkten derzeit die Devise: "Rette sich, wer kann". An den Devisenmärkten steigt der Schweizer Franken massiv an. Seine Funktion als Fluchtwährung bedroht dabei zusehends die Wirtschaft in der Schweiz. Der Schweizer SMI-Index gehört dabei zu den schwächsten Indizes der Welt. Wie sollte man sich jetzt in diesem Umfeld verhalten?


Der Schweizer Franken und der Goldpreis - die Brüder der Angst

Chartbilder sagen manchmal mehr als Worte. Betrachten Sie unvoreingenommen die beiden Kursverläufe. Während der Euro gegenüber dem Schweizer Franken auf ein Rekordtief gefallen ist, hat der Goldpreis ein neues Rekordhoch erzielen können. Beide - sehr steile - Trends wurden sogar nach unten bzw. nach oben gebrochen. Fast spiegelbildlich! Der Abstand zu den jeweiligen 200-Tages-Linien hat historische Extremwerte erreicht. Dieser vermeintlich "sichere Hafen" kann schnell zum Kursfiasko werden! Alle Indizien einer heftigen Übertreibung sind vorhanden.

Und beachten Sie: Die Absicherungsfunktion von Gold in heftigen Turbulenzen ging 2008 auch schon schief. Nach dem Absturz der Aktienmärkte im Januar 2008 flüchteten kurzfristig viele Anleger ins Gold und trieben den Preis bis zum 17. März 2008 auf 1.032 US-Dollar nach oben. Die Finanzkrise verschärfte sich in der Folge und der Goldpreis brach bis zum 24. Oktober 2008 auf 680 US-Dollar ein. Eine Korrektur von mehr als 34 % innerhalb weniger Monate. Der anschließende Crash beim Ölpreis fiel noch viel heftiger aus. Angebliche "Super-Zyklen" und prognostizierte "Super-Spikes" beenden nicht selten genau diese vorherigen Zyklen - und Spikes mutieren nicht selten zu Abstürzen!




Fazit

Die Bewegungen beim Goldpreis und dem Schweizer Franken verdeutlichen die Angst und Panik unter den Investoren. Der Abstand zur 200-Tageslinie ist - auch im historischen Vergleich - extrem. In unserer neuen Gold-Studie haben wir diese Zusammenhänge ausführlich beschrieben. (Sie können sich die Gold-Studie kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern). Die offensichtliche Übertreibung im Chartverlauf wird übersehen. Die "Absicherung" eines Depots mittels Investitionen in Gold und Schweizer Franken sollte die Risiken für die kommenden Monate eher erhöhen als tatsächlich eine zugedachte "Absicherungsfunktion" erfüllen. Sollte die Panik in den Märkten entweichen, werden der Goldpreis und der Schweizer Franken zumindest in ihre Trends zurückkehren. Eine Korrektur sollte heftig ausfallen.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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