Alt 17.09.18, 12:11
Standard Handelsstreit und Taifun belasten die Aktienkurse
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Der weiter eskalierende Handelsstreit zwischen den USA und China sowie der Taifun "Mangkhut" haben den Handel an den ostasiatischen Aktienmärkten zu Wochenanfang belastet. Daher lagen die Handelsplätze in der Region durch die Bank im negativen Terrain - die Börse in Sydney behauptete gegen den Trend dagegen ein leichtes Plus. An der Börse in Tokio fand wegen eines Feiertages kein Handel statt.

Im weiter schwelenden Handelsstreit zwischen den USA und China droht die nächste Eskalationsstufe. Wie mit der Situation vertraute Personen sagten, plane die Trump-Administration innerhalb weniger Tage neue Zölle auf chinesische Importe im Wert von 200 Milliarden Dollar anzukündigen. Die Zölle sollen 10 Prozent betragen. Damit soll Peking vor den anstehenden Handelsgesprächen weiter unter Druck gesetzt werden.

China hatte bereits angekündigt, in diesem Fall mit Gegenmaßnahmen zu reagieren. Mit den Verhandlungen vertraute Personen zufolge erwägt die Regierung gar das Gesprächsangebot der US-Regierung abzulehnen. Einige chinesische Beamte schlagen zudem vor, den Handelsstreit durch Einschränkung des Verkaufs von Materialien, Ausrüstungen und anderen Teilen, die für die Lieferkette der US-Hersteller von entscheidender Bedeutung sind, zu intensivieren. Der Schanghai-Composite knickte vor diesem Hintergrund um 1,1 Prozent ein und rutschte damit auf den tiefsten Stand seit November 2014.

Nicht eine mögliche Krise der Schwellenländer oder die Zwischenwahlen in den USA bereiten den Anlegern die größten Sorgen, vielmehr sei es die Angst vor einem ausgewachsenen Handelskrieg zwischen den USA und China, hieß es von einem Marktteilnehmer.

Zudem tobte sich in Asien weiterhin der Supertaifun "Mangkhut" aus. Nachdem er am Wochenende über die Philippinen und Taiwan hinweggezogen ist und dort mindestens 65 Menschenleben gefordert hat, erreichte er nun auch Hongkong und die dicht besiedelten Städte an der Küste des chinesischen Festlandes und verursachte dort schwere Schäden.

In Macau wurden daher vorsorglich alle Kasinos geschlossen. Dies sorgte zwischenzeitlich für deutliche Abgaben bei den entsprechenden Einzelwerten. Die Aktien von Melco erholten sich im späten Handel wieder und schlossen mit einem leichten Plus von 0,3 Prozent, dagegen verloren die Papiere von Galaxy 1,6 Prozent.

Technologiewerte belasten HSI - Geely plant keinen Zukauf bei Daimler

In Hongkong fiel der Hang-Seng-Index im späten Handel um 1,2 Prozent, belastet von kräftigen Verlusten bei den Technologie-Werten. Hier drückten die Sorgen des immer weiter eskalierenden Handelsstreits auf das Sentiment, hieß es. AAC Technologies reduzierten sich um 5,9 Prozent, die Aktien von Index-Schwergewicht Tencent fielen um 3,3 Prozent.

Für die Titel des Autoherstellers Geely ging es um 3,8 Prozent abwärts, nachdem der Autohersteller Gerüchten entgegengetreten ist, man wolle den Daimler-Anteil von 9,69 Prozent in absehbarer Zeit ausbauen. Seit dem Einstieg des chinesischen Milliardärs Li Shufu als Daimler-Großaktionär ranken sich Spekulationen um die Ziele, die der Chef von Geely damit verfolge.

In Seoul gab der Kospi um 0,7 Prozent nach. Die Papiere von Index-Schwergewicht Samsung büßten hier 1,5 Prozent ein. Erneut auf ein Fünfjahrestief rutschte die Aktie von Korea Electric Power. Auch in Taiwan standen die Technologiewerte unter Druck und bescherten dem Gesamtmarkt ein Minus von 0,5 Prozent. Taiwan Semiconductor verloren hier 1,2 Prozent, Largan fielen um 2,7 Prozent und Foxconn schlossen 1,3 Prozent im Minus.

Australien gegen den Trend im Plus

Gegen den allgemeinen Trend behauptete die Börse in Australien ein leichtes Plus. Zur Begründung verwiesen Teilnehmer auf die Gewinne bei Finanz- und Energiewerten. Auch der Telekomsektor legte um 1,5 Prozent zu. Dies hievte den S&P/ASX-200 um 0,3 Prozent nach oben. Die Rohstoffwerte gaben, belastet von höheren Rohstoffpreisen aufgrund des weiter festen Dollars, hingegen leicht nach. Rio Tinto verloren 0,2 Prozent, BHP Billiton lagen 0,7 Prozent im Minus. Die Papiere von Fortescue büßten 1,4 Prozent ein. Unter Druck stand der Gesundheitssektor, nachdem die australische Regierung angekündigt hat, diesen unter die Lupe nehmen zu wollen. Regis Healthcare und Japara knickten daraufhin um je 17 Prozent ein und fielen damit auf Rekordtiefs.

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September 17, 2018 04:24 ET (08:24 GMT)

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