Alt 12.09.18, 15:53
Standard Wenig verändert - Euro steigt leicht nach US-Preisdaten
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die weiter schwelenden Handelskonflikte sorgen am Mittwochnachmittag erneut für Zurückhaltung, ohne dass es neue Erkenntnisse gegeben hat. Schwächere Daten zur Industrieproduktion aus der Eurozone sind nicht dazu angetan die Stimmung zu heben. Über die US-Konjunktur wird am Abend die US-Notenbank in ihrem Beige Book Auskunft geben. Der DAX notiert 0,2 Prozent höher bei 11.993 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,2 Prozent auf 3.318 Punkte.

Am Devisenmarkt reagiert der Euro mit leichten Aufschlägen auf 1,1590 Dollar nach Bekanntgabe schwächerer US-Erzeugerpreise. Diese sind im August um 0,1 Prozent gefallen, erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 Prozent. Auch im Kern wurde die Prognose klar verfehlt. Die Zahlen dürften indes kaum Einfluss auf die geldpolitischen Markterwartungen an die US-Notenbank haben, da sie als Ausreißer gewertet werden.

SSE-Gewinnwarnung drückt auf Versorger

Die Gewinnwarnung des schottischen Versorgers SSE drückt den Branchenindex um 1,4 Prozent. SSE selbst brechen um 7,5 Prozent ein. SSE zählt in Großbritannien zu den "Big Six" der Versorger. Die Aktie von Eon, die selbst einer der großen Anbieter auf dem britischen Strommarkt ist, gibt ihre Gewinne der vergangenen zwei Tage wieder ab und ist mit minus 4,5 Prozent schwächster DAX-Wert. Und das, obwohl Eon in Reaktion auf die SSE-Gewinnwarnung die eigenen Ziele ausdrücklich bekräftigt hat. RWE verlieren 3,7 Prozent.

Für Rolls-Royce geht es an der Londoner Börse um 1,2 Prozent nach unten. Ein Iberia-Flug musste am Dienstag auf dem Bostoner Flughafen notlanden. Der Flieger war mit einem Trent-XWB-Triebwerk von Rolls-Royce ausgestattet, das auch in der Airbus-350-Familie verwendet wird. Es ist nicht das erste Mal, dass es zu Problemen mit dem Triebwerktyp in diesem Jahr kommt.

Überraschend starke Zahlen aus dem Luxusgütersektor hat Hermes International vorgelegt. Der Umsatz legte wie bereits zuvor berichtet um 5,2 Prozent zu. Vor allem in Asien ex-Japan ging es mit 15 Prozent steil nach oben. "Neu ist aber der Margenanstieg", sagt ein Händler. Die operative Marge erreichte das Rekordniveau von 34,5 Prozent. Für die Aktie geht es um 3,8 Prozent nach oben. LVMH steigen im Gefolge von Hermes um 2,3 Prozent und Kering um 2,9 Prozent.

Ryanair hat kein Interesse an Norwegian

Norwegian Air geben an der Börse in Oslo um 1,2 Prozent nach. Der CEO von Ryanair, Michael O'Leary, hat klargestellt, dass seine Fluglinie kein Interesse an einer Übernahme von Norwegian Air hat. Mit dem Ausscheiden von Ryanair wird der Kreis der Interessenten kleiner. Consolidated Airlines hält eine Beteiligung an den Norwegern, daneben hat Lufthansa grundsätzliches Interesse geäußert. Ryanair gewinnen 0,9 Prozent.

Als leicht unter den Erwartungen werden die Zahlen des Modekonzerns Inditex aus Spanien bezeichnet. Vor allem beim EBIT habe die Mutter der Modekette Zara die Analystenschätzungen verfehlt. "Allerdings könnte sich der Markt auch auf den Ausblick fokussieren", sagt ein Händler. Hier sagte Inditex, dass sich der Umsatz im zweiten Halbjahr beschleunigen werde. Das Kursplus von 3,7 Prozent in der Aktie legt nahe, dass der Ausblick den Anlegern wichtiger ist.

Fusionsprüfung bei T-Mobile US und Sprint verzögert sich

Die Trennung vom US-Geschäft verzögert sich für die Deutsche Telekom. Die Prüfung der Fusion zwischen T-Mobile US und Sprint wird wohl länger dauern als erwartet. Wie die zuständige Federal Communications Commission am späten Dienstagabend mitteilte, müssen neue Informationen verarbeitet werden. Die Genehmigung der Aufsichtsbehörden gilt unter Beobachtern als größtes Hindernis für eine Fusion. Die Aktie der Deutschen Telekom reagiert mit einem Abschlag von 0,6 Prozent.

Fiat Chrysler steigen um 4 Prozent. Kurstreiber ist hier die Markterwartung, dass bereits in dieser Woche der Verkauf des Komponentenherstellers Magneti Marelli an den Private-Equity-Fonds KKR erfolgen könnte. Das Wall Street Journal hatte bereits im August unter Verweis auf informierte Personen berichtet, dass KKR den Kauf über die japanische Calsonic Kansei steuern könnte. Magneti Marelli wird von Analysten mit 3,23 bis 6,0 Milliarden Euro bewertet.

Positiv werden derweil neue Großaufträge für Nordex aus Südafrika gesehen. Der Turbinenhersteller wird insgesamt 80 Turbinen der Baureihe AW125/3150 für die Projekte "Garob" und "Copperton" errichten. Nordex gewinnen 2,7 Prozent. Cancom schaffen sogar ein Plus von 12,4 Prozent. Im Juli hat das organische Wachstum bei 24,5 Prozent gegenüber Vorjahr gelegen, getrieben von den Firmensegmenten Cloud und IT Solutions.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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September 12, 2018 09:59 ET (13:59 GMT)

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