Alt 07.09.18, 09:51
Standard Leichter - Chipwerte folgen schwachen US-Vorgaben
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach schwachen Vorgaben aus den USA für den Technologiesektor haben auch zum Wochenausklang an den Börsen in Ostasien und Australien negative Vorzeichen die Kurstafeln dominiert. Dazu kam, dass es bislang keine Fortschritte in der Neuverhandlung des Nafta-Abkommens zwischen den USA und Kanada gibt. Gleichzeitig will US-Präsident Donald Trump den Handelskonflikt einem Medienbericht zufolge nun auch auf Japan ausdehnen.

Der Nikkei-225-Index in Tokio fiel um 0,8 Prozent auf 22.307 Punkte. Dass die Japaner wieder konsumfreudiger sind, konnte die Stimmung nicht aufhellen. Die Ausgaben der privaten Haushalte stiegen im Juli leicht, während Volkswirte einen Rückgang erwartet hatten. Druck auf die Aktien ging vom deutlich festeren Yen aus.

Trump soll in einem Gespräch mit James Freeman, Redakteur beim Wall Street Journal, Unzufriedenheit mit den Bedingungen im Handel der USA mit Japan geäußert haben. Der Präsident habe zwar von einem engen Verhältnis zum japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe gesprochen, doch "damit wird es wohl vorbei sein, wenn ich denen sage, wieviel sie zahlen müssen", zitiert Freeman den Präsidenten.

Bislang hatte sich Trumps Unzufriedenheit vorrangig auf China gerichtet, das die USA schon mit Strafzöllen belegt haben. Am Donnerstag lief die Frist für die öffentliche Konsultation zu den Plänen der US-Regierung aus, weitere Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar zu erheben.

Die chinesischen Börsen zeigten sich am Freitag volatil. In Schanghai schafften die Kurse letztlich aber doch ein Plus von durchschnittlich 0,4 Prozent. Gesucht waren Aktien des Energiesektors wie die des Kohlebergwerksbetreibers China Shenhua, die um 4,8 Prozent zulegten, oder Finanzwerte wie die des Versicherers Ping An, die 2,4 Prozent gewannen.

Auch in Hongkong machte der Hang-Seng-Index im späten Handel vorübergehende Verluste von knapp 1 Prozent wett und zeigte sich kaum verändert. An der Börse in Seoul verringerte der Kospi sein Minus im Späthandel auf 0,3 Prozent. In Sydney ging es für den S&P/ASX-200 um 0,3 Prozent abwärts, den siebten Tag in Folge.

Die Befürchtung, dass sich der Handelsstreit verschärfen könnte, trieb die Anleger in "sichere Häfen". Unter anderem legte der als Fluchtwährung in Krisenzeiten beliebte Yen zum US-Dollar weiter zu. Für einen Dollar wurden zeitweise nur rund 110,40 Yen gezahlt, etwa 1 Yen weniger als am Donnerstag. Später erholte sich der Greenback auf 110,70 Yen.

Warnungen von Micron und KLA-Tencor belasten Chipaktien

Aktien asiatischer Chipausrüster und -hersteller verzeichneten kräftige Kursverluste, nachdem am Donnerstag in den USA der Chiphersteller Micron von Preisrückgängen bei Speicherchips berichtet hatte. Außerdem hatte KLA-Tencor, ein Ausrüster der Chipbranche, gewarnt, dass der Absatz im zweiten Halbjahr wohl nicht so stark anziehen werde wie erhofft.

In Tokio büßten daraufhin Advantest 7,2 Prozent ein. Renesas verloren 3,3 Prozent und Tokyo Electron rund 6 Prozent. In Seoul verbilligten sich Samsung Electronics um 2,6 Prozent und SK Hynix um 3,7 Prozent.

Taiwan Semiconductor legten dagegen an der Börse in Taiwan gegen die negative Tendenz um 1,2 Prozent zu. Als Apple-Zulieferer habe Taiwan Semiconductor von der bevorstehenden Präsentation des neuen iPhones am Mittwoch profitiert, hieß es dazu. Die Aktien von Largan Precision, die Apple mit Kameramodulen beliefert, gewannen 1,9 Prozent. Die Analysten von JP Morgan sehen bei Apple-Zulieferern in den nächsten sechs Monaten das beste Chance-Risiko-Verhältnis innerhalb des Technologiesektors. Grund seien die extrem niedrigen Erwartungen.

Die Aufwertung des Dollar lastete derweil auf den Kursen exportorientierter japanischer Unternehmen. Toyota fallen um 1,1 Prozent und Honda um 0,7 Prozent. Sony geben um 1,2 Prozent nach.

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September 07, 2018 04:06 ET (08:06 GMT)

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