Alt 03.09.18, 11:13
Standard Handelskonflikt lastet - Schanghai verringert Minus
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SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Mit den ostasiatischen Aktienmärkten ist es am Montag abwärts gegangen. Allerdings zeigte sich die Schanghaier Börse von ihren Tagestiefs deutlich erholt und verzeichnete schließlich nur noch kleine Verluste. Dennoch schreckten die Teilnehmer vor Engagements zurück, weil die Verhandlungen zwischen den USA und Kanada über ein Handelsabkommen bis zur ursprünglichen Frist am Freitag nicht zum Abschluss gekommen sind.

Dies sorgte für erhebliche Enttäuschung, hatten die Börsianer doch nach der Einigung zwischen den USA und Mexiko mit einer Ausweitung auf ganz Nordamerika gehofft. Auch deshalb stieg wieder die Sorge wegen einer Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China. Am morgigen Dienstag wird es keine Vorgaben von der Wall Street geben, weil sie am Montag wegen des Labor Day geschlossen bleibt.

Der Markt in Japan konnte sich den Sorgen um die globalen Handelskonflikte nicht entziehen, so dass der Nikkei um 0,7 Prozent auf 22.707 Punkte nachgab. Im Handelsverlauf rückte der Yen etwas vor, womit sich die Verluste am Aktienmarkt leicht ausweiteten. Zu den gemiedenen Branchen gehörten Stahl und Energie. Die Kurse des Ölproduzenten Inpex und des Stahlspezialisten Nippon Steel & Sumitomo Metal fielen um jeweils rund 1,5 Prozent.

Renesas mit Zukauf unter Druck

Derweil ging es mit Renesas Electronics sogar um 6,4 Prozent nach unten. Der Halbleiterkonzern befindet sich in fortgeschrittenen Gesprächen zur Übernahme der kalifornischen Integrated Device Technology für rund 6 Milliarden Dollar. Daneben zeigten sich Technologiewerte generell schwach, so fielen etwa Sharp um 3 Prozent. Außerdem verkauften die Börsianer wegen steigender Zinsen auch Immobilienwerte, darunter waren Daito Trust Construction mit einem Kursminus von 4,5 Prozent und Mitsui Fudosan mit Abgaben von 2,5 Prozent.

Die chinesischen Börsen lagen bereits den vierten Handelstag in Folge im Minus. Neben dem Dauerthema Handelsstreit mit den USA setzte auch der frisch publizierte chinesische Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe keinen freundlichen Akzent. Mit einem August-Wert von 50,6 blieb er gerade noch im Expansionsbereich, lag aber unter dem Juli-Wert. In der Vorwoche hatten offizielle Daten eine Zunahme der Dynamik ausgewiesen.

Tencent weiter abwärts

Der Schanghai-Composite verringerte sein Kursminus in einer starken Nachmittagssitzung von rund 1 Prozent auf nur noch 0,2 Prozent. Teilnehmer sahen eine Erholungsbewegung nach mehreren schwachen Tagen in der Vorwoche. Dagegen hielten sich der Hongkonger HSI und der taiwanische Taiex mit Verlusten von 0,7 beziehungsweise 0,9 Prozent nahe am Tagestief. In Hongkong lastet das Schwergewicht Tencent mit einem Abschlag von gut 3 Prozent auf dem Markt. Damit setzt die Aktie ihren Absturz aus der Vorwoche fort, weil China restriktiver gegenüber Online-Spielen vorgehen will.

In Taiwan standen Technologie-Komponenten-Hersteller unter Druck, so sackten etwa die Kondensatorenhersteller Yageo, Walsin and Holy Stone um das zehnprozentige Tagesmaximum ab, nachdem sie zuletzt deutlich vorgerückt waren. Die Aktie des Apple-Zulieferers Hon Hai gab zwar nur 0,5 Prozent nach, bewegte sich damit aber nahe am Jahresschlusstief.

Auch in Südkorea drückten vor allem die Schwergewichte den Markt nach unten. So fielen Samsung und Posco um jeweils mehr als 1,5 Prozent. Der Nikkei South Korea PMI hat für August eine sinkende Produktion der verarbeitenden Industrie angezeigt, auch wenn es erstmals seit sechs Monaten zu einem, wenn auch kleinen, Anstieg der Neuaufträge kam. Als ein Grund für die schwachen Daten wurde das heiße Wetter angeführt.

In Neuseeland verloren die Papiere von Fisher & Paykel 3,9 Prozent, weil der Medizingeräte-Spezialist mit einer Patentklage konfrontiert wird. Noch am Donnerstag war die Aktie auf ein Allzeithoch gestiegen.

Sydney nur mit kleinen Abgaben - Northern Star steigen zweistellig

Die Nachbarbörse in Australien zeigte mit nur kleinen Verlusten von 0,1 Prozent relative Stärke. Rohstoffwerte drehten nach Gewinnen im frühen Geschäft schließlich ins Minus ab. Auch der Versorgersektor lag mit 0,7 Prozent im Minus. Gekauft wurden dagegen Pharmawerte, die im Schnitt 0,8 Prozent gewannen, was den Branchenindex nun auf einen Jahresgewinn von satten 41 Prozent getrieben hat. Bei den Einzelwerten haussierten Northern Star um 17 Prozent - es war der erste Handelstag der Aktie, seit der Konzern am Donnerstag den Kauf einer Goldmine in Alaska für 260 Millionen Dollar angekündigt und zur Finanzierung Aktien verkauft hat.

Neben dem Handelsstreit verdarb auch die anhaltende Sorge um die Schwellenländer die Stimmung, was sich vor allem in den Währungsbewegungen spiegelte. So fielen die indische Rupie und die indonesische Rupiah auf neue Mehrjahrestiefs. Die Länder könnten angesichts ihrer Dollarschulden in die Bredouille kommen, wenn der Dollar - vor allem auch wegen der anziehenden Zinsen - auf Dauer Stärke zeigt.

Der Goldpreis konnte nicht von den Sorgen profitieren und tendierte weiter um 1.200 Dollar je Feinunze.

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September 03, 2018 04:04 ET (08:04 GMT)

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