Alt 30.08.18, 10:58
Standard Börsen verlieren auf breiter Front
Beitrag gelesen: 339 x 

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den asiatischen Börsen ist die Luft am Donnerstag nach einer Woche steigender Kurse an den meisten Handelsplätzen endgültig raus gewesen - die Kurse sanken auf breiter Front. Bereits seit Tagen war ein nachlassender Schwung zu beobachten. Auffallend ist, dass die Indizes in Asien den von einem Rekord zum nächsten eilenden US-Börsen nicht mehr folgen.

In den USA hatten Nasdaq-Composite und S&P-500 weitere Allzeithochs markiert. Doch die Hoffnung auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und Kanada stützte in Asien anders als an der Wall Street nicht mehr. Kanadas Premierminister Justin Trudeau hatte eine Einigung bis Freitag in Aussicht.

Schwellenlandkrise droht

Laut Händlern ist ein Innehalten angesichts fehlender Impulse durchaus nachvollziehbar, denn die nächste Woche dürfte ereignisreich werden mit Notenbanksitzungen und wichtigen Konjunkturdaten. Allerdings richtet sich der Blick auch auf eine möglicherweise drohende Krise von Schwellenländern angesichts weiter fallender Währungen. Die Türkei und Argentinien wurden als aktuelle Krisenherde genannt.

Die chinesischen Börsen blieben der Ausreißer mit besonders heftigen Abgaben - sie sanken bereits den dritten Tag in Folge. In Schanghai fiel der Composite um 1,1 Prozent ebenso wie das Pendant in Shenzhen. Gegen den Trend hielten sich Titel aus dem Versicherungssektor besser. Die staatliche China Securities Finance Corp hatte Aktien aus dem Sektor erworben, Anleger sprangen auf den fahrenden Zug auf.

Renminbi Belastungsfaktor für China-Börsen

Laut den Analysten von Goldman Sachs belasteten die jüngsten Wertverluste des Renminbi die Aktienmärkte im chinesischen Kernland wie auch in Hongkong. Die Experten benannten die Sorge vor Kapitalabflüssen, die auch auf Aktien in Hongkong durchschlage. Die Analysten rechnen mit fallenden Yuan-Kursen in den kommenden drei bis sechs Monaten auf Stände von 6,90 bis 7,10 Yuan pro US-Dollar. Zuletzt ging der Greenback bei 6,83 Yuan um.

In Hongkong ging es mit dem HSI um 0,9 Prozent abwärts. Nach gestiegenen Ölpreisen legten Petrochina gegen den Trend um 0,8 Prozent zu. Der Automobilkonzern BYD verbuchte einen 72-prozentigen Ergebnisabsturz im ersten Halbjahr und deutete weitere Schwierigkeiten an. Die Titel gaben um 2,8 Prozent nach. In Taipeh gaben die Kurse zum Teil recht deutliche Gewinne in späten Geschäft wieder komplett ab, der Taiex schloss nach plus 0,8 Prozent im Verlauf letztlich 0,1 Prozent tiefer.

Auch in Tokio erlahmte die Dynamik, allerdings verbuchte der Nikkei-225 den achten Tag in Folge Aufschläge und stemmte sich damit gegen den Negativtrend der Region. Der japanische Leitindex legte um 0,1 Prozent auf 22.870 Punkte zu, hatte aber temporär die Marke von 23.000 Zählern übersprungen.

Der Dollar fiel indes auf 111,64 Yen nach Wechselkursen von in der Spitze über 111,80 Yen am Vortag. Allerdings war der Greenback zur Vortageszeit nur mit 111,24 Yen bewertet worden. Die übergeordnete Dollarschwäche half Exportwerten in Tokio auf die Sprünge. So kletterten Sony um 0,8 Prozent auf ein frisches Elfmonatshoch und Nintendo um 1,9 Prozent.

In Seoul endete die längste Gewinnphase seit 2009, der Kospi schloss knapp behauptet. Posco gewannen 0,3 Prozent, hatten aber zunächst im Plus gelegen. Die US-Regierung hatte Ausnahmen bei einigen Stahl- und Aluminiumquoten beim Export in die USA zugelassen.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/smh

(END) Dow Jones Newswires

August 30, 2018 04:28 ET (08:28 GMT)

Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 17:05 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]