Alt 14.04.21, 12:32
Standard DAX seitwärts - SAP und LVMH gesucht - Aumann brechen ein
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte tendieren zur Wochenmitte weiter seitwärts. Gute Quartalszahlen der beiden DAX-Unternehmen SAP und Covestro sorgen für deutlichere Kursgewinne bei deren Aktien, insbesondere bei SAP, in der Breite verpuffen sie aber wirkungslos. Auch wenn beide Unternehmen ihre Ausblicke angehoben haben, befreit das die Aktienmärkte nicht aus ihrer derzeitigen Lethargie.

Der DAX notiert mit 15.229 Punkten praktisch unverändert, der Euro-Stoxx-50 legt dagegen um 0,3 Prozent zu, gestützt unter anderem von Kursgewinnen bei Luxusgüteraktien wie dem Schwergewicht LVMH.

Anleger wie Fondsmanager dürften zunächst abwarten, bis es von der nun anlaufenden Berichtssaison der Unternehmen mehr Ausblicke gibt, heißt es im Handel. Am Mittag startet die US-Berichtssaison über das erste Quartal mit Zahlen der Banken JP Morgan, Goldman Sachs und Wells Fargo. Dazu kommt, dass die Aktienbewertungen bereits hoch sind und auch entsprechend die Erwartungen an die Quartalsergebnisse.

Etwas bremsend wirkt, dass der Impfstoff von Johnson & Johnson wegen Nebenwirkungen zunächst nicht nach Europa kommen wird. "Das bedeutet, dass die Geschwindigkeit auf dem Weg zur Herdenimmunität weiter abnimmt und es länger bis zur Wiedereröffnung der Wirtschaft dauert", sagt Sebastien Galy, Makro-Stratege von Nordea Asset Management.

SAP-Aktie große DAX-Stütze

SAP gewinnen 4 und Covestro 0,9 Prozent. Ohne das kräftige SAP-Plus läge der DAX gut 50 Punkte im Minus. SAP hat insbesondere mit einem deutlich stärker als erwarteten Anstieg der operativen Gewinnmarge positiv überrascht. Darüber hinaus wurde aber auch der Ausblick für 2021 angehoben. Das habe man nicht erwartet, so die Analysten von Berenberg. Die gleichzeitige Anhebung des Unternehmensausblicks für den Umsatz 2021 spiegele eine schnellere Erholung im Cloud-Geschäft wider, kommentiert Citi. Gleichwohl sei der Unternehmensausblick für den Gewinn unverändert geblieben.

Covestro hat den Ausblick für das laufende Jahr angesichts eines besser als erwarteten Geschäftsverlaufs erhöht. Im ersten Quartal hat der Werkstoffhersteller das operative Ergebnis knapp verdreifacht und die eigenen Erwartungen erfüllt. Zum eher mageren Kursplus heißt es im Handel, viele Erholungsstorys seien bereits eingepreist, so im Bereich Auto oder auch Chemie.

Als "ausgezeichnet" werden die Umsatzzahlen des Luxusgüterkonzerns LVMH im Handel gelobt. LVMH hat im ersten Quartal ein überraschend kräftiges Umsatzplus erzielt und profitierte auch von der Integration des übernommenen US-Juweliers Tiffany. Analystenseitig hagelt es darauf höhere Kursziele. LVMH gewinnen 2,7 Prozent auf ein Rekordhoch von gut 610 Euro. In ihrem Sog legen Kering um 1,5 und Richemont um 2,3 Prozent zu.

Hella mit konservativem Ausblick

Neunmonatszahlen hat Hella (-2,4%) vorgelegt. Der Engpass bei Chips habe sich schlechter entwickelt als erwartet und es gebe noch keine Anzeichen für eine Wiedergewinnung entgangener Absatzvolumen, kommentieren die Analysten von Citi Zahlen und Ausblick.

Aumann brechen um 11 Prozent ein. Der Autozulieferer hat sowohl schwache Daten für das Vorjahr als auch einen enttäuschenden Ausblick abgeliefert. Dazu soll die Dividende gestrichen werden. Problematisch sei, dass Aumann trotz der Aussicht auf Besserung in der Coronakrise von einem schwachen Auftragseingang spreche, so Börsianer. Deutsche Beteiligungs AG verlieren 10,1 Prozent. Die Aktie wird ex Bezugsrecht gehandelt, nachdem das Unternehmen am Montag eine Kapitalerhöhung angekündigt hatte.

Als gemischt werden Zahlen und Ausblick der britischen Supermarktkette Tesco (-2,7%) bezeichnet. Der Gewinneinbruch beim Vorsteuergewinn sei sehr unschön, andererseits könne der Markt sich positiv auf den starken Anstieg der Online-Verkäufe fokussieren.

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April 14, 2021 06:50 ET (10:50 GMT)

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