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Marktstimmung leicht verbessert.
Das Kalenderjahr 2019 zeigt sich - ganz im Gegensatz zum vorangegangenen Börsenjahr - auch in den letzten Zügen von seiner freundlichen Seite. In Großbritannien kann Boris Johnson die Brexit-Verhandlungen endlich wieder vorantreiben, im Handelskonflikt zwischen China und den USA stehen die Zeichen nach dem ersten Deal auf Annäherung. Beste Voraussetzungen für ein hervorragendes Jahr 2020? Fundamentale Unterstützung Fundamental betrachtet sorgt die robuste Weltwirtschaft auch im neuen Börsenjahr für eine gesunde Basis. Schwächen im verarbeitenden Gewerbe werden weiterhin vom expansiven Ausblick im Dienstleistungssektor überkompensiert, aktuelle Schätzungen des IWF bewegen sich bei 3,4 Prozent BIP-Wachstum auf globaler Ebene für 2020. Die Gewinn- und Umsatzentwicklung der Unternehmen wurde im laufenden Börsenjahr durch eine innerzyklische Abschwächung gedämpft, sind jedoch für das kommende Jahr sehr gut positioniert. Die globalen Zinsstrukturkurven bleiben weiterhin unter Druck, dennoch ist die globale Kreditvergabe auf Jahressicht um 6,5 Prozent gewachsen. Aktuelle Umfragen und der Leading Credit Index sprechen für eine fortgeführte Stärke. Fundamental betrachtet lässt sich also die Situation zusammenfassen: Für 2020 sind keine bahnbrechenden Ergebnisse zu erwarten. Das ist im reifen Bullenmarkt für eine Fortsetzung auch gar nicht nötig! Wichtig ist, dass auf breiter Ebene gute Chancen entstehen, die moderate Erwartungshaltung zu übertreffen. Denn die Mauer der Angst ist immer noch zur Genüge vorhanden - auch wenn die optimistischere Grundstimmung genug Anlass für einige Marktkommentatoren erscheint, von einer „Euphorie“ unter Anlegern zu sprechen. Politische Diskussionen als Stimmungsdämpfer 2020 ist das Jahr der US-Präsidentschaftswahl. Wie immer wird im Vorfeld kontrovers diskutiert, Anleger könnten durch das ein oder andere politische Störfeuer einen Stimmungsdämpfer bekommen. Auch wenn es zum jetzigen Zeitpunkt noch verfrüht ist, mögliche Ergebnisse der US-Wahl auf ihre Auswirkungen für die Aktienmärkte zu untersuchen, bleibt das politische Patt ein weit verbreitetes Phänomen in den westlichen Industrieländern. Gerade in Europa ist die politische Handlungsfähigkeit in vielen Ländern stark eingeschränkt, was positiv zur Lage an den Aktienmärkten beitragen sollte. Risiken 2020 Nach über zehn Jahren im laufenden Bullenmarkt und nach einem optisch hervorragenden Aktienjahr 2019 wird es immer wichtiger, sich faktenorientiert mit den möglichen Ursachen auseinanderzusetzen, die einen Bullenmarkt tatsächlich zu Fall bringen können. Dazu gehören unter anderem fehlgeleitete Notenbankpolitik, regulatorische Änderungen, eine ausgeprägte Euphorie oder negative Ereignisse, die das globale BIP-Wachstum schlagartig abwürgen können. Deshalb gilt es, sorgfältig zu überprüfen, ob die nächsten Schritte von Fed und EZB weiterhin einem gemäßigten Kurs folgen, ob sich das politische Patt auf breiter Ebene fortsetzt, ob Anleger unvorsichtig werden oder die rund drei Prozent BIP-Wachstum auf globaler Ebene wirklich in substantielle Gefahr geraten. Fazit Im Börsenjahr 2020 werden einige Anleger von Gier getrieben sein, andere werden den Crash-Propheten folgen. Positionieren Sie sich in der gesunden Mitte, denn das Umfeld für Aktienanleger wird in der volatilen Spätphase nicht einfacher. Nehmen Sie das Jahr positiv gestimmt in Angriff und suchen Sie nach vernünftigen Gründen für tatsächlich gerechtfertigten Pessimismus. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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