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Schlechte Daten, gute Aussichten.
Die chinesischen Einkaufsmanagerindizes (EMIs) zeigen auch für den Monat Mai eine Kontraktion an, der Rückgang hat sich gegenüber dem Monat April deutlich abgeschwächt. Isoliert betrachtet ist dies immer noch eine schlechte Nachricht, allerdings hebt Shanghai seine Abriegelung in dieser Woche auf, Berichten zufolge lockert auch Peking seine COVID-bedingten Beschränkungen. Von offizieller Seite wurde zudem eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um den Aufschwung zu unterstützen. Dies deutet nicht unbedingt auf eine rasche Beschleunigung des chinesischen BIPs hin – aber wir bezweifeln auch, dass dies für chinesische oder globale Aktien zu diesem Zeitpunkt notwendig ist. Vielmehr dürfte die Kombination aus Wiedereröffnung und gezielter fiskalischer und monetärer Unterstützung dazu beitragen, dass die Realität besser ausfällt als die weit verbreiteten Befürchtungen einer tieferen Krise - eine positive Überraschung. Erholung voraus EMIs geben keine Wachstumsraten an, sie messen nur den prozentualen Anteil der Unternehmen, die in einem bestimmten Monat einen Anstieg der Geschäftstätigkeit melden. Der offizielle EMI für das verarbeitende Gewerbe stieg im Mai auf den Wert von 49,6 an, im nicht-verarbeitenden Gewerbe - inklusive dem wichtiger werdenden Dienstleistungssektor - stieg der Wert von 41,9 im April auf 47,8 im Mai. Beide Bereiche befinden sich also weiterhin knapp unter dem Schwellenwert von 50, welcher Wachstumsaussichten verdeutlicht, aber sie zeigen eine deutliche Stabilisierung an. Vor dem Hintergrund, dass sich im Mai wichtige Wirtschaftszentren weiterhin unter strengen COVID-Beschränkungen befunden haben, zeigt diese Entwicklung eine gewisse Widerstandsfähigkeit, die tendenziell unterschätzt wird. Die positiven Effekte einer wirtschaftlichen Wiedereröffnung dürften zusätzlich zu einer Datenerholung beitragen. Moderater Stimulus Um die Erholung zu beschleunigen, kündigten die Behörden in Shanghai am Wochenende eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft an. Dazu gehören gezielte Steuersenkungen, die Beschleunigung der Infrastrukturentwicklung, die Förderung der Hightech-Produktion und die Unterstützung für lokale Unternehmen. Diese Maßnahmen kommen zu den nationalen Maßnahmen hinzu, die geringfügige Steuersenkungen, moderate geldpolitische Anreize, verstärkte Unterstützung für die Kreditvergabe und die Infrastruktur sowie mehr Flexibilität bei der Ausgabe von Schuldtiteln umfassen. Alles in allem handelt es sich nicht um ein so massives Konjunkturprogramm wie nach der weltweiten Finanzkrise von 2008, aber das ist unserer Meinung nach auch nicht nötig. In den vergangenen zwei Jahren haben China und die ganze Welt gezeigt, dass eine einfache Aufhebung von Beschränkungen ausreicht, um eine rasche Erholung herbeizuführen. Gepaart mit einer maßvollen fiskalischen und monetären Unterstützung, die sich flexibel an neue Rahmenbedingungen anpassen lässt, sollte das chinesische Wirtschaftswachstum wieder angekurbelt werden. Dieses Wachstum wird vielleicht nicht besonders rasant ausfallen, allerdings dürfte angesichts der gesunkenen Erwartungen bereits ein bescheidenes Wachstum ausreichen, um das Vertrauen der Anleger zu stärken. Fazit Viele Anleger sorgen sich aktuell darum, dass China die seit langem befürchtete harte Landung droht – sobald die Realität jedoch besser ausfällt, als es die zahlreichen Befürchtungen nahelegen, kann die Unsicherheit aus den Märkten entweichen. Die Lockerung der Beschränkungen und gezielte Maßnahmen der Regierung geben also eine positive Richtung vor. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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