Alt 15.01.21, 05:47
Standard Wall Street mit moderaten Abschlägen
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Donnerstag den Handel mit moderaten Abschlägen beendet. Gestützt wurde der Markt über weite Strecke von Hoffnungen auf ein neues US-Konjunkturpaket. Gegen Handelsende rutschten die Indizes jedoch leicht in den roten Bereich ab.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent tiefer bei 30.992 Punkten, während der S&P-500 um 0,4 Prozent nachgab. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,1 Prozent nach unten. Sowohl der Dow-Jones als auch der Nasdaq-Composite markierten im Verlauf neue Rekordstände. Dabei gab es insgesamt 2.147 (Mittwoch: 1.670) Kursgewinner und 1.036 (1.496) -verlierer. Unverändert schlossen 59 (74) Titel.

Der künftige US-Präsident Joe Biden will seine Pläne für das nächste US-Hilfspaket präsentieren. Im Raum steht ein Volumen von etwa 2 Billionen US-Dollar, darunter direkte Hilfen an Bürger. Händler versprechen sich davon ein Anspringen des volkswirtschaftlich bedeutsamen US-Konsums.

Die zusätzliche Wirtschaftshilfe komme auch dem Aktienmarkt zugute und bestätige einmal mehr die Hoffnung auf Wachstum, sagte Investment-Stratege Luc Filip von SYZ Private Banking. "Wie die Hilfe in der Realwirtschaft bis runter zu den kleineren Unternehmen implementiert wird, wird der Schlüssel sein", so der Experte weiter. Wie wichtig weitere Stimuli sind, zeigten überaus schwache wöchentliche Arbeitsmarktdaten.

Fed-Präsident Jerome Powell sieht noch einen langen Weg für die USA, bis das Land wieder einen robusten Arbeitsmarkt hat. Bis zur maximalen Beschäftigung sei es noch weit, so der Notenbankpräsident. Dies könnte bedeuten, dass die Geldpolitik der Fed in absehbarer Zeit locker bleibt.

Das auf den Weg gebrachte zweite Amtsenthebungsverfahren gegen den noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump wird von Anlegern nur noch aus den Augenwinkeln beobachtet. Händler hoffen, dass das sich hinziehende Verfahren nicht zu einer erneuten Spaltung des Kongresses führe und wichtige Weichenstellungen damit verhindert würden.

Konjunkturseitig sind die US-Importpreise im Dezember wieder schneller und auch deutlicher als vorausgesagt gestiegen.

Dollar gibt leicht nach

Am Devisenmarkt gab der Dollar leicht nach. Der Dollar-Index verlor 0,2 Prozent. Der Euro zeigte sich kaum verändert bei 1,2162 Dollar nach einem Tageshoch von 1,2179 Dollar. Commerzbank-Analystin Antje Praefcke sieht derzeit wenig, was den Eurokurs markant treiben könnte. Dagegen stünden auf der Dollarseite die aktuelle Diskussion, dass die Fed in absehbarer Zeit mit einer Dämpfung der expansiven Geldpolitik beginnen könnte.

Am Rentenmarkt fielen die Notierungen wieder. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg deutlich um 4,3 Basispunkte auf 1,13 Prozent. Die Summen, die von der Biden-Administration für ein neues Konjunkturprogramm vorgeschlagen würden, seien schwindelerregend, hieß es mit Blick auf steigende Schulden und in der Folge anziehende Renditen.

Der Goldpreis pendelte leicht um den Vortageskurs. Die Entwicklung des Dollar und steigende Marktzinsen sowie die Aussicht auf weitere staatliche US-Stimuli zogen den Kurs in die eine oder andere Richtung. Mit der erwarteten Geldflut des geplanten Fiskalpaketes steige das Inflationsrisiko, was dem Edelmetall in die Karten spiele, hieß es im Handel. Die Feinunze des Edelmetalls notierte schließlich 0,1 Prozent höher bei 1.848 Dollar.

Am Erdölmarkt ging es mit den Preisen etwas nach oben. Nachfragestützend wirkte der etwas schwächere Dollar. Zudem setzten Händler darauf, dass ein weiteres US-Hilfspaket für weitere Nachfrage sorgen könnte. US-Leichtöl der Sorte WTI gewann 1,3 Prozent auf 53,62 Dollar je Barrel, der Preis für die europäische Sorte Brent verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 56,30 Dollar.

Tesla von Behörden ausgebremst - Cisco übernimmt Acacia

Unter den Einzelaktien schlossen Tesla 1,1 Prozent tiefer. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat den Elektroautohersteller aufgefordert, rund 158.000 Fahrzeuge wegen Sicherheitsbedenken zurückzurufen.

Der Netzwerkausrüster Cisco kann Acacia Communications nach einer massiven Preiserhöhung nun doch übernehmen. Wie der Konzern mitteilte, hat er sich mit Acacia auf eine Übernahme für 115 Dollar je Aktie geeinigt, was den Hersteller von Hochgeschwindigkeitsprodukten für kohärente Verbindungen mit rund 4,5 Milliarden US-Dollar bewertet. Die Cisco-Aktie gab 0,5 Prozent nach, während Acacia um 31,5 Prozent nach oben sprangen.

Blackrock sanken um 4,6 Prozent. Der Vermögensverwalter hat die Markterwartungen im vierten Quartal geschlagen. Aufgrund der zuletzt starken Kursentwicklung könnten Anleger Gewinne einstreichen, heißt es.

Delta Air Lines stiegen um 2,5 Prozent, die Fluggesellschaft rechnet mit Zugang zu liquiden Mitteln in der ersten Periode von bis zu 19 Milliarden Dollar.

Die Aktie von Petco Health and Wellness stieg bei ihrem Börsendebut im Hoch auf bis zu 31,08 Dollar bei einem ersten Kurs von 26 Dollar. Der Ausgabepreis lag bei 18 Dollar. Aus dem Handel ging die Aktie des Einzelhändlers für Tierprodukte bei 29,40 Dollar.

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January 14, 2021 16:18 ET (21:18 GMT)

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