Alt 30.12.20, 17:36
Standard Uneinheitlich - Kursfeuerwerk und Rekordhoch in Seoul
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Ostasien und Australien ist es zur Mitte der letzten Woche des Jahres uneinheitlich zugegangen. In Tokio kam es nach der Rally des Vortags zu kleineren Gewinnmitnahmen, in Seoul beendete der Kospi das Börsenjahr sehr fest und mit einem Rekordhoch. Die chinesischen Börsen lagen ebenfalls klar im Plus. Die Umsätze waren nach Angaben aus dem Handel kurz vor dem Jahresende allgemein dünn.

Dass der US-Senat bislang die vom Repräsentantenhaus beschlossene Erhöhung von Einmalzahlungen an die Bürger blockiert, spielte nach Aussage von Beobachtern in Asien keine Rolle. Es sei zu erwarten gewesen, dass der republikanisch dominierte Senat die Aufstockung der Corona-Hilfe ablehnen würde. Das lasse sich auch an den Futures auf die US-Indizes ablesen. Sie hätten nur kurz negativ reagiert und deuteten nun eine zumindest gut behauptete Tendenz an.

An der Börse in Tokio gab der Nikkei-225-Index um 0,4 Prozent nach auf 27.444 Punkte. Am Dienstag hatte er einen Satz von 2,7 Prozent auf den höchsten Stand seit 30 Jahren gemacht. Insgesamt schaffte der Index in diesem Jahr ein Plus von 16 Prozent. In Japan wurde am Mittwoch letztmals in diesem Jahr gehandelt. Am Donnerstag und Freitag bleibt die Börse wegen der Feiertage zum Jahreswechsel geschlossen.

Börse Seoul auf Rekordhoch

Das gilt auch für den Aktienmarkt in Seoul. Dort stieg der Kospi um 1,9 Prozent auf ein Rekordhoch. Hier fiel die Jahresbilanz mit 31 Prozent noch besser aus als in Tokio. Angeführt wurde der Markt am letzten Handelstag 2020 vom Indexschwergewicht Samsung Electronics, dessen Kurs um 3,5 Prozent stieg. Marktteilnehmer erklärten das Plus mit den generell günstigen Aussichten der Chipbranche. SK Hynix verbesserten sich um 2,2 Prozent.

Dass Samsungs Vice Chairman Jay Y. Lee die Rückkehr ins Gefängnis droht, belastete nicht. Am Mittwoch begann vor einem Gericht in Seoul die finale Anhörung im Berufungsprozess gegen Lee, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldete. Lee war 2017 wegen Bestechung eines Mitarbeiters der früheren südkoreanischen Präsidentin Park Geun-hye zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden, von denen er aber nur ein Jahr absitzen musste. Wenn Lee wieder ins Gefängnis müsste, würde er vom Board des Konzerns ausgeschlossen, ebenso von allen wichtigen Entscheidungen - und dies zu einer Zeit, in der die Familie nach dem Tod des Patriarchen Lee Kun-hee im Oktober dringend Geld benötige, um die Erbschaftssteuer begleichen zu können, so Reuters.

Verluste verbuchte der Aktienmarkt in Sydney, wo der Index 0,3 Prozent niedriger aus dem Handel ging. In Australien drohen wegen steigender Corona-Infektionszahlen wieder strengere Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. In Neuseeland schloss die Börse nach dem Rekordhoch am Vortag 0,2 Prozent niedriger.

Kräftige Kursgewinne in Schanghai und Hongkong

Kursgewinne von durchschnittlich 1,0 Prozent wies die Börse in Schanghai auf. Sie war am Dienstag den Nachbarbörsen noch deutlich hinterhergehinkt.

China hat das Wirtschaftswachstum des Jahres 2019 leicht nach unten revidiert. Beobachter vermuten, dahinter, dass die Statistikbehörde des Landes eine niedrigere Vergleichsbasis schaffen will, um das Wachstum des von Corona geplagten Jahres 2020 besser aussehen zu lassen. China wird das Bruttoinlandsprodukt für 2020 am 18. Januar veröffentlichen und dürfte die einzige große Volkswirtschaft sein, die ein Wachstum vermelden kann.

In Hongkong ging es mit dem Hang-Seng-Index im späten Handel um 1,5 Prozent nach oben. Dort setzten Internetwerte die am Vortag begonnene Erholung fort. Alibaba gewannen 5,8 Prozent. Die Aktie hatte jüngst Federn gelassen, weil die chinesischen Behörden eine kartellrechtliche Untersuchung der Geschäftspraktiken eingeleitet haben. Tencent stiegen um ebenfalls 5,8 Prozent.

Ölprweise steigen leicht

Am Ölmarkt legten die Preise etwas zu, gestützt vom schwächeren Dollar und von der Erwartung, dass die US-Rohölvorräte gesunken sind. Der US-Branchenverband API hatte am späten Dienstag einen überraschend deutlichen Rückgang der Ölbestände gemeldet. Die Akteure spekulieren nun darauf, dass die offiziellen Daten der Energy Information Administration diese Tendenz bestätigen. Das Barrel der global gehandelten Ölsorte Brent verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 51,39 Dollar.

Der Goldpreis zeigte sich ebenfalls etwas fester. Der nachgebende Dollar gab auch hier Auftrieb. Die Feinunze kostete 0,2 Prozent mehr, 1.882 Dollar.

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December 30, 2020 02:56 ET (07:56 GMT)

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