Alt 23.12.16, 14:31
Standard Rentenreport KW 51: Zinserhöhung durch die Fed gibt die Richtung an
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Indizes und Ölpreise im Aufwind.

Die Leizinserhöhung der US-Zentralbank Federal Reserve gab in dieser Woche an den Aktien- und Anleihenmärkten den Ton an. Vom Rekordhoch ist der Dax zwar noch über sieben Prozent entfernt. Zuletzt holte er aber kräftig auf und starte eine fulminante “Jahresend-Rally”. Am Mittwoch markierte er zeitweise ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 11.479 Punkten. Auch der Dow-Jones stieg bis knapp unter die 20.000 Punkte-Linie.

Die Devisenmärkte reagierten ebenfalls deutlich auf das Fed-Votum: Der US-Dollar erhielt Rückenwind und schickte den Euro-Kurs auf Talfahrt: Die Gemeinschaftswährung rutschte am Dienstag kurzzeitig bis auf 1,03628 US-Dollar – das ist der tiefste Stand seit Anfang 2003. Zwar erholt sie sich am Mittwoch wieder. Trotzdem bleibt die Gemeinschaftswährung auf schwachem Niveau. Grund ist die Dollar-Stärke auf breiter Front. Die Aussicht auf eine lockere Finanzpolitik unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump sowie eine straffere Geldpolitik der US-Notenbank Fed gibt der US-Währung Auftrieb.

Die Ölpreise legen derweil zu. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostet inzwischen weiter mehr als 55,40 Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar steigt sogar auf 53,52 Dollar. Hinweise auf deutlich sinkende Rohöllagerbestände in den USA hätten den Preisen Auftrieb gegeben, hieß es aus dem Handel. Im Dezember ist der Ölpreis bereits um rund 10 Prozent gestiegen – das sind die größten Preisfortschritte im Jahresschlussmonat in den letzten sechs Jahren.

Dagegen haben sichere Häfen derzeit einen schlechten Stand bei Anlegern. Gold und US-Staatsanleihen befinden sich weiter auf einer anhaltenden Talfahrt. Weder der Terror in Berlin und Ankara noch die expansive Notenbankpolitik in Europa und Japan haben dem Goldpreis bislang auf die Beine geholfen.

Bundesanleihen

In den letzten Wochen hat die zehnjährige Bundesanleihe eine beachtliche Rally hingelegt und sich deutlich aus dem negativen Bereich befreit. Das zeigt, dass die Märkte auch in Europa steigende Inflation und damit steigende Zinsen erwarten. Am Donnerstagmittag stand die Rendite bei 0,26 Prozent. Der richtungweisende Euro-Bund-Future pendelte in dieser Woche im Bereich zwischen 163 und 163,5 Punkten – so hoch wie seit Oktober nicht mehr. Am Donnerstagmittag stand er bei 163,11 Punkten.


Anlegertrends

Metro

Die Ratingagentur Moody‘s kündigte am Freitag an, eine mögliche Herabstufung des Handelskonzerns METRO zu überprüfen. Das Unterhaltungselektronikgeschäft werde nach der geplanten Abspaltung des Konzerns eine Bonität von Baa3 erhalten, aber für das Großhandels- und Lebensmittelgeschäft wäre möglicherweise ein Rating von Ba1 zu erwarten.

Der Handelskonzern hatte in einem Pressebericht letzten Donnerstag weitere Details zu der geplanten Aufteilung des Konzerns mitgeteilt. Künftig soll das Großhandels- und Lebensmittelgeschäft unter der Unternehmensmarke METRO, das auf Consumer Electronics ausgerichtete Unternehmen unter der Unternehmensmarke CECONOMY firmieren. Über die Pläne soll die Hauptversammlung am 6. Februar 2017 noch abstimmen.

Nach der Ankündigung von Moody’s am Freitag kam es zu Verkäufen an der Börse Stuttgart bei einigen Unternehmensanleihen von METRO, wie beispielsweise der Anleihe WKN: A13R8M. Der 500 Millionen Euro schwere Bond mit einer Laufzeit bis 28.Oktober 2021 ist mit einem Kupon von 1,375 Prozent ausgestattet. Die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro nominal. Die Anleihe notiert derzeit bei 102,45 Prozent.

Petroleos de Venezuela

Unter den Top 20 Umsatzspitzenreitern in dieser Handelswoche war eine Unternehmensanleihe des staatlichen Ölkonzerns Petroleos de Venezuela (PDVSA). Die Anleihe (WKN: A1A25E) mit einem Kupon von 8,50 Prozent hat eine Laufzeit bis November 2017 und die Mindeststückelung beträgt 100 US-Dollar. Aktuell notiert die Anleihe bei 80,00 Prozent.

An der Börse Stuttgart kam es diese Woche auch zu Umsätzen bei der kürzlich von dem mexikanischen Erdölkonzern Petróleos Mexicanos (PEMEX) begebenen Unternehmensanleihe (WKN: A18991. Das Papier mit einer Laufzeit bis März 2022 ist mit einem Kupon von 5,375 Prozent ausgestattet und hat eine Mindeststückelung von 10.000 US-Dollar.

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) und andere nicht zum Kartell gehörende Staaten haben sich Anfang Dezember geeinigt, ihre Ölproduktion zu kürzen. Die Ölpreise sind bereits seit dem 30. November gestiegen als die OPEC-Staaten beschlossen hatten, die Erdölförderung zu drosseln.

Lanxess Hybridanleihe noch gefragt bei Anlegern

Umsatzspitzenreiter bei den Unternehmensanleihen an der Börse Stuttgart war in dieser Handelswoche wieder die von Lanxess begebene Hybridanleihe (WKN: A2DACG). Der Bond des Spezialchemiekonzerns im Volumen von 500 Millionen Euro läuft bis Dezember 2076 und die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro nominal. Aktuell notiert die Anleihe bei 104,83 Prozent.


Börse Stuttgart TV

Fed: Die Rückkehr des Zinses?

Die US-Notenbank hat erwartungsgemäß die Leitzinsen moderat angehoben. Der Schritt wurde von den meisten Marktteilnehmern so erwartet und entsprechend kam es an den Finanzmärkten zu keinen größeren Verwerfungen. Doch wie sieht das Ganze mittelfristig aus? Welche Folgen hat die Zinsanhebung in den USA, für die USA selbst, aber auch für den Euroraum oder einige Schwellenländer? Rentenhändlerin Bianca Becker bei Börse Stuttgart TV.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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