Alt 04.12.20, 22:37
Standard Wall Street erklimmt neue Höhen
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Rekordjagd an der Wall Street hat sich am Freitag fortgesetzt: die drei Leitindizes sind auf neue Höhen gestiegen. Zudem schlossen sie auf Tageshoch. Die Investoren setzten auf eine Erholung der Weltwirtschaft im kommenden Jahr. Auch gestiegene Hoffnungen, dass noch vor Weihnachten ein neues staatliches Hilfspaket für die US-Wirtschaft verabschiedet werden könnte, stützten das Sentiment. Auf dem Tisch liegt ein Kompromiss-Vorschlag von rund 900 Milliarden Dollar.

Wenn es zu einer Einigung kommt, lautet die Botschaft, dass die Republikaner und die Demokraten zusammenarbeiten können", so Luca Paolini, Chef-Stratege bei Pictet Asset Management. Sei erst mal eine Kommunikationslinie gefunden, dann dürfte es einfacher werden, künftig mehr zu tun.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,8 Prozent auf 30.218 Punkte. Der S&P-500 kletterte um 0,9 Prozent. Der Nasdaq-Composite stieg um 0,7 Prozent. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 2.433 (Donnerstag: 2.032) Kursgewinner, 724 (1.101) -verlierer und 72 (80) unveränderte Aktien.

Am Vortag hatte noch enttäuscht, dass Pfizer im laufenden Jahr aufgrund von Problemen in der Lieferkette voraussichtlich anstatt der geplanten 100 Millionen nur halb so viele Dosen ihres Corona-Impfstoffes ausliefern kann. Nach wir vor belastet allerdings die anhaltende Corona-Welle die US-Wirtschaft weiter. So wurden in den USA die meisten Neuinfektionen an einem Tag seit Beginn der Pandemie vermeldet.

Verhaltene Nachrichten kamen zudem vom US-Arbeitsmarkt. So stieg die Zahl neu geschaffener Stellen ex Agrar im November lediglich um 245.000, was deutlich unter den von Ökonomen erwarteten 440.000 liegt. Die Arbeitslosenquote fiel jedoch wie erwartet auf 6,7 Prozent. Dafür fielen Daten zu den Auftragseingängen in der Industrie für den Oktober etwas besser aus als erwartet, und der September wurde nach oben revidiert.

Impfstofftitel Biontech dreht ins Plus

Biontech drehten trotz der angekündigten Lieferschwierigkeiten seines mit Pfizer entwickelten Impfstoffes um 1,1 Prozent nach oben. Pfizer notierten indessen 0,7 Prozent fester. Der Pharmakonzern rechnet weiterhin damit, im kommenden Jahr über eine Milliarde Dosen ausliefern zu können. Moderna verloren 3,6 Prozent. Der US-Pharmakonzern sieht bei seinem Covid-19-Impfstoff das Potenzial, längerfristig Immunität zu verleihen. Er geht davon aus, bis Ende dieses Jahres 20 Millionen Dosen in den USA produzieren zu können.

Smith & Wesson Brands stiegen um 5,1 Prozent. Der Waffenhersteller hat eine Verdopplung des Umsatzes in seinem zweiten Quartal berichtet und einen Gewinnanstieg von 1,3 auf 52,2 Millionen Dollar.

Ollie's Bargain Outlet knickten knapp 10 Prozent ein. Die Discounter-Kette hat mit ihren Drittquartalszahlen gleichwohl die Analystenerwartungen übertroffen. Allerdings blieb Ollie's einen Ausblick schuldig.

Für die Aktie der Kosmetikkette Ulta Beauty ging es um 3,5 Prozent abwärts. Das Unternehmen schlug mit ihrem Gewinn auf bereinigter Basis zwar die Konsensschätzung des Marktes, verfehlte sie aber beim Umsatz. Zudem wurde der Ausblick für die Investitionen im laufenden Jahr gesenkt.

Cloudera sprangen um 7,2 Prozent nach oben. Der Cloud-Experte für Unternehmensdaten steigerte den Umsatz um 10 Prozent und damit stärker als erwartet. Auch der Gewinn überraschte positiv. Daneben kündigte Cloudera eine Erhöhung seines Aktienrückkaufprogramms um 500 Millionen Dollar an.

Dollar stabil

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar nach seinem Schwächeanfall in der zurückliegenden Woche stabil. Der Dollar-Index legte 0,1 Prozent zu. Übergeordnet wird der Dollar mit Hoffnungen auf einen baldigen Einsatz von Corona-Impfstoffen als sicherer Währungshafen unattraktiver. Anleger zieht es stattdessen in risikoreichere Anlagen wie Aktien.

Der Euro notierte indessen weiter über der Marke von 1,21 Dollar, gab aber nach der Rally der vergangenen Wochen etwas nach. Aktuell kostet er 1,2126 Dollar bei einem Tageshoch von 1,2178 Dollar, dem höchsten Stand seit rund zweieinhalb Jahren. Die Devisenexperten der Commerzbank weisen darauf hin, dass die Aufwertung für die EZB zu schnell gewesen sein und sie sich daher zu Kommentaren veranlasst sehen könnte, die den Euro schwächen könnten.

Die Ölpreise legten zu. Die Anleger setzen angesichts der erwarteten starken wirtschaftlichen Erholung im kommenden Jahr auf eine steigende Öl-Nachfrage und damit auf höhere Preise. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 0,9 Prozent auf 46,04 Dollar, für Brent ging es um 0,6 Prozent auf 49,02 Dollar nach oben.

Der Goldpreis gab einen kleinen Teil der jüngsten Gewinne wieder ab. Die Feinunze verlor 0,2 Prozent auf 1.837 Dollar.

US-Anleihen gaben nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg bei sinkenden Notierungen um 6,2 Basispunkte auf 0,97 Prozent.

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December 04, 2020 16:09 ET (21:09 GMT)

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