Alt 04.12.20, 17:03
Standard Wall Street startet etwas fester in den Handel
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NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem die US-Börsen am Donnerstag zurückhaltend aus dem Handel gegangen sind, zeigt sich die Wall Street zum Ende der Handelswoche etwas fester.

Der Dow-Jones-Index legt 0,3 Prozent zu auf 30.062 Punkte, der S&P-500 gewinnt ebenfalls 0,3 Prozent. Für den Nasdaq-Composite geht es um 0,1 Prozent nach oben.

Auch nach der enttäuschenden Meldung, dass Pfizer im laufenden Jahr aufgrund von Problemen in der Lieferkette voraussichtlich anstatt der geplanten 100 Millionen nur halb so viele Dosen ihres Corona-Impfstoffes ausliefern kann, ist die Grundstimmung weiter gut. Die Investoren setzten auf eine Erholung der Weltwirtschaft im kommenden Jahr. Auch gestiegene Hoffnungen, dass noch vor Weihnachten ein neues staatliches Hilfspaket für die US-Wirtschaft verabschiedet werden könnte, stützen das Sentiment. Auf dem Tisch liegt ein Kompromiss-Vorschlag von rund 900 Milliarden Dollar.

"Wenn es zu einer Einigung kommt, lautet die Botschaft, dass die Republikaner und die Demokraten zusammenarbeiten können", so Luca Paolini, Chef-Stratege bei Pictet Asset Management. Sei erst mal eine Kommunikationslinie gefunden, dann dürfte es einfacher werden, künftig mehr zu tun.

Gleichwohl belastet die anhaltende Corona-Welle die US-Wirtschaft weiter. So wurden in den USA die meisten Neuinfektionen an einem Tag seit Beginn der Pandemie vermeldet.

Verhaltene Nachrichten kamen indessen vom US-Arbeitsmarkt. So stieg die Zahl neu geschaffener Stellen ex Agrar im November lediglich um 245.000, was deutlich unter den von Ökonomen erwarteten 440.000 liegt. Die Arbeitslosenquote fiel jedoch wie erwartet auf 6,7 Prozent.

Kurz nach der Startglocke werden noch Daten zu den Auftragseingängen in der Industrie für den Oktober veröffentlicht.

Impfstofftitel Biontech leichter

Biontech geben mit den angekündigten Lieferschwierigkeiten seines mit Pfizer entwickelten Impfstoffes um 2,2 Prozent nach. Pfizer notieren indessen 0,1 Prozent fester. Der Pharmakonzern rechnet weiterhin damit, im kommenden Jahr über eine Milliarde Dosen ausliefern zu können. Moderna verlieren 3,0 Prozent. Der US-Pharmakonzern sieht bei seinem Covid-19-Impfstoff das Potenzial, längerfristig Immunität zu verleihen. Er geht davon aus, bis Ende dieses Jahres 20 Millionen Dosen in den USA produzieren zu können.

Smith & Wesson Brands steigen um 1,6 Prozent. Der Waffenhersteller hatte eine Verdopplung des Umsatzes in seinem zweiten Quartal berichtet und einen Gewinnanstieg von 1,3 auf 52,2 Millionen Dollar.

Ollie's Bargain Outlet knicken 10,6 Prozent ein. Die Discounter-Kette hatte mit ihren Drittquartalszahlen gleichwohl die Analystenerwartungen übertroffen. Allerdings blieb Ollie's einen Ausblick schuldig.

Für die Aktie der Kosmetikkette Ulta Beauty geht es um 2,0 Prozent abwärts. Das Unternehmen schlug mit ihrem Gewinn auf bereinigter Basis zwar die Konsensschätzung des Marktes, verfehlte sie aber beim Umsatz. Zudem wurde der Ausblick für die Investitionen im laufenden Jahr gesenkt.

Cloudera springen um 10,8 Prozent nach oben. Der Cloud-Experte für Unternehmensdaten steigerte den Umsatz um 10 Prozent und damit stärker als erwartet. Auch der Gewinn überraschte positiv. Daneben kündigte Cloudera eine Erhöhung seines Aktienrückkaufprogramms um 500 Millionen Dollar an.

Dollar stabil

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar nach seinem Schwächeanfall in der zurückliegenden Woche stabil. Der Dollar-Index gibt leicht 0,2 Prozent nach. Mit den Hoffnungen auf einen baldigen Einsatz von Corona-Impfstoffen wird der Greenback als sicherer Währungshafen unattraktiver. Anleger zieht es stattdessen in risikoreichere Anlagen wie Aktien.

Der Euro notiert indessen weiter deutlich über der Marke von 1,21 Dollar. Aktuell kostet er 1,2166 Dollar bei einem Tageshoch von 1,2178 Dollar, dem höchsten Stand seit rund zweieinhalb Jahren. Die Devisenexperten der Commerzbank weisen darauf hin, dass die Aufwertung für die EZB zu schnell gewesen sein und sie sich daher zu Kommentaren veranlasst sehen könnte, die den Euro schwächen könnten.

Die Ölpreise legen etwas zu. Die Anleger setzen angesichts der erwarteten starken wirtschaftlichen Erholung im kommenden Jahr auf eine steigende Öl-Nachfrage und damit auf höhere Preise. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,3 Prozent auf 45,79 Dollar, für Brent geht es um 0,5 Prozent auf 48,93 Dollar nach oben.

Beim Goldpreis bewegt sich wenig. Die Feinunze notiert kaum verändert bei 1.844 Dollar.

US-Anleihen geben nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt bei sinkenden Notierungen um 5,1 Basispunkte auf 0,96 Prozent.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 04, 2020 09:52 ET (14:52 GMT)

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