Alt 04.05.10, 18:05
Standard Wall Street weitet Verluste aus - Energiewerte belasten Sentiment
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NEW YORK (Dow Jones) - Nachdem neuerliche Spekulationen über die Finanzlage der Euroländer in Südeuropa bereits die europäischen Aktienmärkte unter Druck gesetzt haben, ist auch Wall Street mit kräftigen Kursverlusten in den Dienstag gestartet. Erst etwas besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten bremsen im frühen Geschäft den freien Fall vorübergehend, kurz darauf nehmen die Indizes ihre Talfahrt jedoch wieder auf. Gegen den Trend sind nach guten Quartalszahlen die Pharmawerte gesucht.

Bis 16.52 Uhr MESZ fällt der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) um 1,9% oder 215 Punkte auf 10.936, für den S&P-500-Index geht es um 2,1% oder 25 Punkte auf 1.178 nach unten. Der Nasdaq-Composite-Index verliert 2,7% oder 67 Punkte auf 2.432.

"Mit dem Auslaufen der Berichtssaison wird ein wesentlicher positiver Trigger wegfallen", sagt ein Händler. Dies bestärke ihn in der Auffassung, dass der S&P-500-Index den starken Widerstand bei 1.225 Punkten nicht herausnehmen, sondern weiter in einer Handelsspanne verweilen und zunächst deren unteres Ende im Bereich von 1.150 bis 1.160 Punkten testen werde. "Ein klassischer Tag von Gewinnmitnahmen, mit den Energie- und Rohstoffwerten stehen besonders die zuletzt gut gelaufenen Werte auf den Verkaufslisten", sagt ein anderer Händler.

Zu den überraschend positiv ausgefallenen Konjunkturdaten gehört der Auftragseingang der US-Industrie im März. Binnen Monatsfrist stieg das Orderaufkommen um 1,3%, Volkswirte hatten hingegen ein Minus von 0,1% erwartet. Ohne die häufig stark schwankende Transportgütersparte fiel das Plus mit 3,1% sogar noch deutlich besser aus, da vor allem die Flugzeugbestellungen kräftig zurückgingen und somit das Gesamtergebnis belasteten. Auch die Rüstungsindustrie musste ein sattes Minus hinnehmen, was allerdings eine Gegenbewegung nach guten Februar-Zahlen war.

Gegen den Trend legen die Aktien von Pfizer um 2,2% auf 17,29 USD zu. Der Pharmakonzern hat vor der Eröffnungsglocke seine Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Je Aktie verdiente Pfizer im Auftaktvierteljahr 0,25 USD, der Umsatz lag bei 16,75 Mrd USD. Vor Sonderposten fuhr der Pharmakonzern einen Gewinn von 0,60 USD je Aktie ein. Analysten hatten mit einem Gewinn je Aktie von 0,53 USD und einem Umsatz von 16,57 Mrd USD gerechnet.

Auch für den Wettbewerber Merck & Co, der ebenfalls seinen Bericht für das erste Quartal vorgelegt hat, geht es nach oben, die Aktien rücken um 2,0% auf 35,96 USD vor. Der bereinigte Gewinn stieg im ersten Quartal auf 0,83 USD von 0,74 USD je Aktie. Beim Umsatz profitierte Merck & Co von der Übernahme des Wettbewerbers Schering-Plough im Oktober und verdoppelte die Einnahmen auf 11,4 Mrd USD von 5,3 Mrd USD. Analysten hatten einen bereinigten Gewinn von 0,75 USD je Aktie bei Umsätzen von 11,18 Mrd USD erwartet.

"Die Zahlen hätte es für eine Outperformance von Pfizer und Merck aber gar nicht gebraucht", sagt ein Händler. Beide Aktien hätten die vorangegangene Aufwärtsbewegung erst gar nicht mitgemacht, weshalb Korrekturbedarf faktisch nicht vorhanden gewesen sei. Massive Kursverluste verzeichnen hingegen konjunktursensitive Aktien. So brechen Alcoa um 4,3% auf 12,58 USD ein und General Electric geben um 3,0% auf 18,69 USD nach.

DJG/DJN/jej/ros

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