Alt 28.10.19, 11:12
Standard Aufwärtsbewegung im DAX hält an - HSBC enttäuscht
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte starten kaum verändert in die Woche. Die Gewinnserie im DAX hält damit bereits den sechsten Tag in Folge an. Die Risikostimmung unter den Investoren ist gut, und die Geldpolitik der großen Zentralbanken stellt die Liquidität bereit, die angelegt werden möchte. Derweil läuft sich die Berichtssaison langsam warm, diese Woche legen aus dem DAX unter anderem Deutsche Börse, Fresenius, FMC, Beiersdorf, VW, Deutsche Bank und Bayer ihre Geschäftszahlen vor. Der Brexit wird dagegen wohl noch länger für Verunsicherung sorgen, denn der Fahrplan sieht nun eine Verlängerung der Frist für den Austritt Großbritanniens aus der EU bis zum 31. Januar 2020 vor. Allerdings könnte es im Dezember bereits zu Neuwahlen in Großbritannien kommen, damit würden die Karten neu gemischt. In diesem Umfeld legt der DAX um 0,1 Prozent auf 12.903 Punkte zu und notiert einmal mehr auf Jahreshoch. Der Euro-Stoxx-50 verliert mit 3.617 Zählern 0,2 Prozent.

HSBC-Gewinn bricht ein - Erwartungen deutlich verfehlt

Ein schwaches Europageschäft und das insgesamt schwierige Umfeld haben der britischen Bank HSBC das dritte Quartal verhagelt. Der Gewinn brach ein und verfehlte die Erwartungen deutlich. Für das laufende Schlussquartal kündigte die Bank hohe Belastungen aus Restrukturierungsmaßnahmen an. Mit Blick auf das dritte Quartal von HSBC weisen die Jefferies-Analysten auf höhere Kreditkosten infolge des geänderten Ausblicks für Hongkong hin. Die Aktie fällt im frühen Handel um 3 Prozent.

Die Aktien von Covestro notieren dagegen nach einem Ausflug ins Plus nun 0,8 Prozent im Minus. "Die Zahlen liegen im Rahmen der Erwartungen, aber der Ausblick enttäuscht", so ein Händler. Covestro hat im dritten Quartal den andauernden Preisdruck zu spüren bekommen. Bei gestiegenen Mengen im Kerngeschäft ging der operative Gewinn (EBITDA) um die Hälfte zurück. Die Jahresprognose bestätigte Covestro, engte die genannten Spannen aber ein. 2019 soll das EBITDA zwischen 1,57 und 1,65 Milliarden Euro liegen und damit eher am unteren Ende der bislang genannten Spanne von 1,5 und 2,0 Milliarden Euro. Bei gut 1,6 Milliarden Euro liegt allerdings bereits der Marktkonsens, damit hat das Unternehmen beim EBITDA keine negative Überraschung geliefert.

Die beiden Immobilienunternehmen TLG Immobilien und Aroundtown kommen ihrem Zusammenschluss näher. Sie haben nach dem Erwerb eines Aroundtown-Aktienpakets durch die TLG Immobilien AG "das Potenzial eines erfolgreichen Unternehmenszusammenschlusses und die bestmögliche Zusammenführung ihrer Geschäfte aus wirtschaftlicher, finanzieller, operativer, rechtlicher und steuerlicher Sicht analysiert". Der TLG-Vorstand habe darauf mit Zustimmung des Aufsichtsrates mit Aroundtown ein rechtlich nicht verbindliches "Term Sheet" über wesentliche Eckpunkte eines möglichen Zusammenschlusses unterzeichnet. "Mittelfristig dürften die Kurse davon profitieren", so ein Marktteilnehmer. "Eile ist dabei für die Anleger aber vermutlich erst einmal nicht nötig". Aroundtown fallen um 0,6 Prozent, TLG ziehen dagegen um 3 Prozent an.

Bulgari-Kauf Blaupause für LVMH-Tiffany-Übernahme

Die Übernahme von Bulgari durch LVMH 2011 hat nach Aussage der Jefferies-Analysten einige Parallelen zum aktuellen Kauf von Tiffany durch den französische Luxusgüterkonzern. Das Drehbuch war ähnlich, so erfolgte auch damals die Übernahme über ein Wochenende. Der CEO von Tiffany, Bogliolo, war der COO von Bulgari, bevor er ein Jahr später ausstieg. Trapani, der damalige CEO von Bulgari, ist heute ein bedeutender Aktionär bei Tiffany. LVMH notieren 0,5 Prozent höher.

Der Deal ergebe Sinn, die Übernahme liefere LVMH einen Wachstumsschub, während das Wachstum der Luxuskonzerne momentan im Durchschnitt auf das Trendwachstum von 6 Prozent zurückgefallen sei, heißt es im Handel. Der Kauf des größten US-Luxuskonzerns würde Umsatz wie auch Profitabilität der "Hard-Luxury-Sparte" bei LVMH auf einen Schlag verdoppeln.

Die Geschäftszahlen von Allgeier lesen sich auf den ersten Blick gut, für die Aktie geht es um 4 Prozent nach oben. Vor allem auf der Ertragsseite konnte das Unternehmen überzeugen. Dabei legte das EBITDA deutlich stärker als der Umsatz zu.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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October 28, 2019 05:09 ET (09:09 GMT)

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