Alt 14.02.20, 09:38
Standard DAX mit neuem Rekordhoch - TF1 und EDF sehr fest
Beitrag gelesen: 304 x 

FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig bewegt zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Freitag im frühen Handel. Für den DAX hat es gleich zu Beginn des Handels dennoch für ein neues Rekordhoch von 13.766 Punkten gereicht. Aktuell liegt der Index 0,1 Prozent im Plus bei 13.753 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 zeigt sich ebenfalls knapp im Plus.

Die Grundstimmung ist zwar war freundlich, allerdings ist die Neigung zu Gewinnmitnahmen groß, denn am Montag sind die US-Börsen wegen eines Feiertags geschlossen. Vor langen Wochenende gehen viele Akteure gerne auf Nummer sicher und stellen Positionen glatt. Die jüngste Rekordjagd könnte dies noch verstärken.

Die Berichtssaison der Unternehmen gibt die Richtung bei den Einzelwerten vor, die Entwicklung des Coronavirus die breitere Tagestendenz. Für eine gestiegene Risikobereitschaft sorgt, dass die Zahl der Neuinfektionen gegenüber dem Vortag wieder deutlich gesunken ist. Dies sei eine positive Entwicklung, auch wenn sich die Zahlen schnell verändern könnten, sagt Stephan Innes, Marktstratege bei AxiCorp.

Etwas bremsend wirkt, dass das deutsche BIP im vierten Quartal nur stagniert hat. Deutschland habe wieder einmal "mit der Rezession geflirtet", kommentiert Andrew Kenningham, Chef-Ökonom bei Capital Economics. Der Euro zeigt entsprechend keine Erholung von dem jüngst erreichten tiefsten Stand seit Frühjahr 2017. Er kostet 1,0837 Dollar. Für die Aktienmärkte dürfte der schwache Euro tendenziell stützend wirken.

Wirecard erfüllt Erwartungen - Zahlenflut aus Frankreich

Gut kommen die Geschäftszahlen des Finanzdienstleisters Wirecard an. Sie zeigen wie erwartet ein rasantes Wachstum sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn. Die Konsenserwartungen wurden teils einen Tick überboten. Die Aktien liegen aber trotzdem leicht im Minus, weil sich einige Marktteilnehmer auch Aussagen des Wirtschaftsprüfers KPMG erhofft hatten. Dessen Bericht soll bis spätestens Ende März vorgelegt werden. Hintergrund sind wiederholte von der Financial Times aufgebrachte Vorwürfe wegen zweifelhafter Bilanzierungspraktiken.

Viele Quartalsdaten kommen zum Wochenausklang aus Frankreich. Die Aktie der Senderkette TF1 schnellt um über 8 Prozent nach oben. Gewinn und Umsatz sind deutlicher als erwartet gestiegen. In der Medienbranche könnten Konjunkturängste zu sehr hochgespielt worden sein, kommentiert ein Händler. Im Sog von TF1 steigen Prosieben, RTL, Publicis, ITV, Pearson und Mediaset ebenfalls deutlich. TF1 erwartet zudem 2020 eine steigende Rendite.

Der Kurs des Versorgers Electricite de France SA (EDF) macht einen Satz um 9 Prozent nach oben. Der operative Gewinn ist hier mit 16,71 Milliarden Euro 2019 rund 2 Prozent oberhalb der Markterwartung ausgefallen. Im DAX verteuern sich im EDF-Sog RWE um 1,4 Prozent.

Gute Zahlen hat auch die Bank Credit Agricole vorgelegt. Die Einnahmen stiegen schneller als die Ausgaben und trieben das Nettoergebnis auf 1,66 Milliarden Euro. Der Konsens lag nur bei 1,46 Milliarden Euro. Der Kurs gibt dennoch leicht nach, weil zu dem guten Ergebnis auch Sondereffekte beigetragen haben.

Auch die Zahlen von Vivendi werden positiv eingeschätzt. Allerdings liegt das Augenmerk hier af der Ankündigung eines Börsengangs der Musiktochter UMG. Der Zeithorizont wird im Handel eher kritisiert, weil es erst 2023 soweit sein soll. Die Aktien steigen um 0,5 Prozent.

Düster sieht es bei Renault aus. Im vergangenen Jahr fuhr Renault einen Nettoverlust von 141 Millionen Euro ein nach einem Gewinn von 3,3 Milliarden im Vorjahr. Analysten hatten auf einen Gewinn von 1,77 Milliarden gehofft. Die Dividende senkt Renault deutlich, ähnlich wie zuvor bei Daimler. Der Kurs fällt um 3,4 Prozent.

LPKF kommen außerplanmäßig in den SDAX

LPKF erhalten nur leichten Rückenwind davon, dass die Aktie nicht ganz unerwartet in den SDAX kommt. Bereits am 18. Februar soll sie den Platz von TLG Immobilien einnehmen. Bei letzterer reicht der Streubesitz nicht mehr aus. TLG wird gerade von Aroundtown übernommen. LPKF liegen minimal im Plus.

Fielmann brechen um 7,6 Prozent ein, nachdem die Berenberg-Analysten die Aktie nun zum Verkauf stellen. Der zunehmende Wettbewerb und der gute Lauf der Aktie werden als Gründe genannt.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/gos

(END) Dow Jones Newswires

February 14, 2020 04:03 ET (09:03 GMT)

Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 06:54 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]