Alt 13.02.20, 08:40
Standard Knapp behauptet - Gegenreaktion bei Softbank
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach der deutlichen Erholung vom Mittwoch ist es am Donnerstag an den meisten Börsen in Ostasien mit den Kursen etwas nach unten gegangen. Eine stark gestiegene Zahl neuer Coronavirus-Fälle verunsicherte und veranlasste die Anleger zu Gewinnmitnahmen, wobei sich die Verluste meist aber in Grenzen hielten.

Die Börse in Sydney schloss gegen die negative Tendenz in der Region 0,2 Prozent höher. Im Verlauf war der Leitindex S&P/ASX-200 sogar auf ein Rekordhoch gestiegen. In Tokio verlor der Nikkei-225-Index derweil 0,1 Prozent. Der Kospi in Seoul sank um 0,2 Prozent. An der Börse in Hongkong gab der Hang-Seng-Index im späten Handel um 0,3 Prozent nach.

Etwas deutlichere Abgaben verbuchte die Börse in Schanghai, wo der Composite-Index um 0,7 Prozent fiel. In China stieg die Zahl der mit dem nun als Covid-19 bezeichneten Virus Infizierten sprunghaft um rund 15.000 allein in der Provinz Hubei. Das weckte Zweifel, ob China in der Lage ist, die Epidemie einzudämmen.

Die Ratingagentur Standard & Poor's hat wegen des Virus ihre Wachstumsschätzung für das chinesische BIP 2020 auf 5,0 von 5,7 Prozent gesenkt. Dass China mehr Wirtschaftsstimuli signalisiert hat, um die Folgen der Epidemie zu mildern, hatte die Aktienkurse zuletzt gestützt.

Yen als sicherer Hafen gesucht

Anleger flüchteten sich in "sichere Häfen" wie den Yen und das Gold. Der Dollar fiel zur japanischen Währung auf etwa 109,80 Yen, nachdem er am Mittwoch in der Spitze noch 110,14 Yen gekostet hatte. Der feste Yen lastete wiederum auf den Aktien exportorientierter japanischer Unternehmen, vor allem aus der Maschinenbaubranche. So fiel der Kurs des Traktorherstellers Kubota um 1 Prozent. Daikin Industries verbilligten sich um 3,3 Prozent, zusätzlich belastet von enttäuschenden Zahlen zum dritten Geschäftsquartal.

Softbank verloren in Tokio 5,1 Prozent. Der operative Gewinn des Internetunternehmens war im Schlussquartal 2019 um 99 Prozent eingebrochen. Ursächlich war nach Unternehmensangaben die Schwäche des Vision Fund, der wiederum unter dem Kursverfall der Uber-Aktie litt, in der der Fonds stark engagiert ist. Pläne für einen neuen Fonds hat Softbank deswegen vorerst auf Eis gelegt.

Der Kursverlust dürfte aber auch Gewinnmitnahmen geschuldet gewesen sein, denn am Mittwoch hatten Softbank um knapp 12 Prozent zugelegt. Hintergrund war die Kursexplosion bei Sprint um 73 Prozent an der Wall Street, nachdem das zuständige US-Gericht grünes Licht für die Fusion mit T-Mobile US gegeben hatte. Der knapp 85-prozentige Anteil von Softbank an Sprint steigerte den Wert der Japaner um 13 Milliarden Dollar.

Die neuen Nachrichten zu Covid-19 ließen die Bilanzsaison etwas in den Hintergrund treten. Unter anderem hatte der chinesische Smartphonehersteller Xiaomi eine erste Schätzung zum Umsatz 2019 vorgelegt, die zwar eine kräftige Steigerung impliziert, die jedoch geringer auszufallen scheint als 2018. Außerdem kündigte Xiaomi für 2020 deutlich höhere Investitionen an. Die Aktie tendierte in Hongkong im späten Handel 3,6 Prozent fester.

Eine überzeugende Umsatzprognose für das erste Geschäftsquartal ließ in Tokio die Aktie von Renesas Electronics um 8,2 Prozent nach oben springen.

Um 4,1 Prozent nach oben ging es in Seoul für Kakao Corp, nachdem das südkoreanische Internetunternehmen starke Viertquartalszahlen vorgelegt hatte.

Eine Kaufempfehlung der Analysten von Bocom International verhalf der ZTE-Aktie zu einem Anstieg um 2,1 Prozent.

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February 13, 2020 02:57 ET (07:57 GMT)

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