Alt 12.02.20, 09:51
Standard DAX auf Rekordhoch über 13.700 - Autoaktien starten durch
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Rekordhochs beim DAX sowie dem breiten Stoxx-600-Index am Vortag geht die Party an den europäischen Aktienmärkten am Mittwoch weiter. Positive Vorlagen aus Asien und steigende Rohstoffpreise deuten auf zunehmende Risikobereitschaft der Akteure an den Finanzmärkten hin.

Das Coronavirus verliert weiter an Schrecken, weil die Zahlen der Neuerkrankungen abnimmt. Zudem setzen Börsianer darauf, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen durch das Coronavirus im Wesentlichen regional auf China beschränkt bleiben und dank eingeleiteter Wirtschaftsstimuli gedämpft werden. Für die Einzelaktien liefert die Berichtssaison Impulse.

Der DAX liegt 0,7 Prozent höher bei 13.722 Punkten und damit zugleich auf einem neuerlichen Rekordhoch, deutlich über dem jüngsten vom Vortag bei 13.668. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,5 Prozent auf 3.843 Punkte nach oben.

Angetrieben wird der DAX vor allem von Kursgewinnen der schwer gewichteten Autoaktien. Der Stoxx-600-Sektorindex ist mit 2 plus Prozent der größte Branchengewinner. Auslöser für die Kauflust sind Aussagen von BMW, die Produktion in China am kommenden Montag wieder aufnehmen zu wollen. Die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der Autohersteller wegen des Virusausbruchs hatte zuletzt für Risikoabschläge bei den Branchentiteln gesorgt. BMW legen um 2,6 Prozent zu, VW um 2,3 Prozent, Daimler um 1,8 Prozent.

Am Ölmarkt steigen die Preise, am Devisenmarkt fällt der als sicherer Hafen geltende Yen zurück gegenüber Dollar und Euro. Anleihen sind in dem von Risikobereitschaft geprägten Umfeld ebenfalls nicht gesucht, die Kurse fallen also.

Jenoptik, Kering und Heineken mit kräftigen Kursgewinnen

Unternehmensseitig gibt es eine Flut von Geschäftszahlen zu bewältigen. Nach dem Zahlenausweis bei Jenoptik geht es für die Aktie um 5,0 Prozent nach oben. Jenoptik hat im vergangenen Jahr von einer guten Nachfrage aus der Chipausrüstungsindustrie und von Akquisitionen profitiert. Nach einer guten Entwicklung im Schlussquartal peilt das Unternehmen für das laufende Jahr weiteres Wachstum an.

Kering legen um 2,7 Prozent zu. Hier sind besonders die Gucci-Zahlen sehr stark ausgefallen, und das trotz einer Halbierung der Umsätze in Hongkong. Das organische Gucci-Wachstum von 10,5 Prozent schlug die Prognose von 8,6 Prozent deutlich. Die Marke Gucci trägt rund 80 Prozent zum operativen Gewinn bei Kering bei. Die Kurse der Wettbewerber LVMH, Richemont, Burberry und Hugo Boss legen ebenfalls zu um je rund Prozent.

Auf Enttäuschung stoßen die Zahlen von ABN Amro. Die Citigroup geht von sinkenden Konsenserwartungen für den Gewinn 2020 aus. Der Gewinn habe die Erwartungen um 29 Prozent verfehlt und liege 24 Prozent unter den Schätzungen der Citigroup. ABN Amro verbilligen sich um gut 7 Prozent.

Telekom Austria legen nach den Quartalszahlen um 2 Prozent zu. Operativ sei es gut gelaufen. Der Rückgang im Nettogewinn gehe überwiegend auf Steuerrückstellungen zurück, heißt es.

Grob im erwarteten Rahmen sind die Zahlen von Norma Group ausgefallen. Die Aktie legt mit den festeren Kursen in der Autobranche um 3,3 Prozent zu.

Als besser als erwartet werden die Zahlen des Bierbrauers Heineken bezeichnet, für die Aktie geht es um 6,3 Prozent nach oben. Noch wichtiger als die Zahlen für das abgelaufene Jahr sei aber der Ausblick. Und für 2020 gehe Heineken von einem Anstieg des operativen Gewinns auf organischer Basis im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Im abgelaufenen Jahr betrug er 3,9 Prozent.

Deutlich stärkere Auftragseingänge bei gleichzeitigen Rekordbeständen hat der skandinavische Mischkonzern Kongsberg Group vermeldet. Die Aktien springen in Oslo um 9,3 Prozent an.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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February 12, 2020 04:14 ET (09:14 GMT)

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