Alt 01.12.19, 10:42
Standard Rentenreport KW 48
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Marktbericht

Wird die EZB grün?

Die Diskussion um die Definition von „grünen“ Geldanlagen erreicht die EZB. Bereits seit geraumer Zeit diskutiert die EU, wie sich Geldanlagen als „grün“ klassifizieren lassen. Dabei drängen Deutschland und Frankreich darauf, dass auch Gas oder Atomkraft als „Übergangstechnologie“ als grün bezeichnet werden können. In diese Diskussion wird nun die EZB hineingezogen, da gefordert wird, auch die Notenbanken sollten sich stärker für Klimaschutz und Nachhaltigkeit engagieren. Die neue Chefin, Christine Lagarde, äußerte sich jüngst in ähnlicher Weise.

Nach einer nun vorgelegten Studie der EZB eignen sich besonders Länder mit gut ausgebauten Börsen für eine wirtschaftliche Wende hin zum Klimaschutz. In solchen Ländern würden vermehrt innovative und energieeffiziente Unternehmen gefördert werden – anders als in Ländern mit klassischen Finanzierungen über den Bankensektor. Damit spielt die EZB den Ball also zunächst zurück: Statt lediglich auf neue Anlageformen wie Green Bonds zu setzen, müssten auch die Kapitalmärkte ausgebaut werden, um Innovationen im Umweltbereich zu stützen.

Tatsächlich hält die EZB derzeit rund 24 Prozent der durch ihre Programme zugelassenen grünen Staatsanleihen. Im privaten Sektor hält die EZB etwa ein Fünftel der „grünen“ Anleihen. Zusammengenommen entspricht das einem Volumen von 20 bis 30 Milliarden Euro. In Zukunft könnte die EZB beispielsweise ihre Anleihenkäufe unter dem Label „Umweltschutz“ stärker auf Green Bonds ausrichten. Damit würde sie auch der Gefahr entgehen, ihre selbst aufgestellten Ankauf-Grenzen für Staatsanleihen zu überschreiten. Bevor die EZB sich allerdings zu solch einem Schritt durchringt, muss auf EU-Ebene wohl erst einmal geklärt werden, was als „grüne Geldanlage“ klassifiziert wird.

Unser neuer Renditerechner ist online

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Bundes-/Staatsanleihen

Wenig Bewegung in dieser Handelswoche beim richtungsweisenden Euro-Bund-Future. Nach dem Handelsstart am Montag hielt sich der Euro-Bund-Future rund um die Marke von 171 Prozentpunkten. Davon ausgehend ging es in den beiden folgenden Tagen bis auf zwischenzeitlich 171,50 Prozentpunkte nach oben. Auf Schlusskursbasis trennen den Euro-Bund-Future jedoch höchstens etwa 0,3 Prozentpunkte. Auch am Donnerstagmittag notiert der Euro-Bund-Future bei 171,38 Prozentpunkten in dieser Spanne – alles in allem eine eher ruhige Woche.
Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe beträgt derzeit rund -0,37 Prozent.

Marktdaten im Überblick

Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen.

Hier gelangen Sie zu der Übersicht.


Anlegertrends

Drei Mal Fresenius Medical Care

Der DAX-Konzern Fresenius Medical Care emittiert drei neue Anleihen. Anleihe Nummer eins (WKN A255DU) weist ein Emissionsvolumen von 650 Millionen Euro auf und läuft bis 29.11.2023. Deren Kupon beläuft sich auf 0,25 Prozent. Anleihe Nummer zwei (WKN A255DV) weist ein Volumen von 500 Millionen Euro und eine Fälligkeit zum 30.11.2026 auf. Hier beträgt der Kupon 0,625 Prozent. Bei Anleihe Nummer drei (WKN A255DW) schließlich steht bei einer Laufzeit bis zum 29.11.2029 ein Emissionsvolumen von 500 MIllionen Euro. Diese ist mit einem Kupon von 1,25 Prozent ausgestattet.

Bei Anleihe Nummer eins und drei ist der Termin der nächsten Zinszahlung der 29.11.2020, bei Anleihe Nummer zwei der 30.11.2020. Als handelbarer Mindestbetrag sind bei allen 1.000 Euro festgesetzt, kleinste handelbare Einheit sind ebenfalls 1.000 Euro. Zudem kann die Anleihe durch den Emittenten vorzeitig gekündigt werden. Von S&P wird Fresenius Medical Care mit BBB geratet.

Otto-Anleihe in CHF

Eine Laufzeit bis um 9.12.2024, ein Volumen von 85 Millionen Schweizer Franken und ein Kupon von 1,5 Prozent: Das ist die neue Anleihe der Otto GmbH & Co. KG (WKN A254P4). Der Termin der nächsten Zinszahlung ist der 9.12.2020. Gehandelt werden kann die Anleihe zu kleinsten handelbaren Einheiten und zu einem handelbaren Mindestbetrag von je 5.000 Schweizer Franken. Diese Anleihe ist vom Emittenten vorzeitig kündbar.

Intel begibt zwei Anleihen

Die erste Intel-Anleihe (WKN A2SAS7) verfügt über ein Volumen von 1,25 Milliarden US-Dollar und wird zum 15.11.2029 fällig. Zu einem Kupon von 2,45 Prozent findet die nächste Zinszahlung zum 15.05.2020 statt.

Bei der zweiten Anleihe (WKN A2SAS8) umfasst das Emissionsvolumen bei einer Laufzeit bis zum 15.11.2049 1,5 MIlliarden US-Dollar. Hier beträgt der Kupon 3,25 Prozent, erster Zinszahlungstermin ist ebenfalls der 15.05.2020.

Beide Anleihen können durch den Emittenten vorzeitig gekündigt werden. Handelbarer Mindestbetrag sind 2.000 US-Dollar, kleinste handelbare Einheit 1.000 US-Dollar. Zudem können beide Anleihen vorzeitig durch Intel gekündigt werden.

3- und 5-jährige Edison-Anleihen

Der US-Konzern Edison begibt zwei neue Anleihen: Erstere (WKN A2SASE) läuft bis zum 15.11.2022 und verfügt über ein Volumen von 300 Millionen US-Dollar. Deren Kupon liegt bei 3,125 Prozent, Termin der nächsten Zinszahlung ist der 15.05.2020.

Bei der zweiten Anleihe (WKN A2SASF) beträgt das Emissionsvolumen 500 Millionen US-Dollar, fällig wird die Anleihe zum 15.11.2024. Erstmalige Zinszahlung ist ebenfalls am 15.05.2020, als Kupon sind 3,55 Prozent ausgewiesen.

Der handelbare Mindestbetrag von 2.000 US-Dollar und die kleinste handelbare Einheit von 1.000 US-Dollar sind bei beiden Anleihen identisch. Von Seiten des Emittenten können die Anleihen vorzeitig gekündigt werden. S&p ratet Edison mit BBB-.


Börse Stuttgart TV

Spezial: Anleihenmarkt ist der größte Wertpapiermarkt der Welt

Vergangene Woche hatten wir festgehalten, dass Unternehmen 2019 so viele Euro Anleihen begeben haben, wie noch nie. Heute schauen wir uns noch weiter um – denn der Markt für Anleihen ist der größte Wertpapiermarkt der Welt. Bianca Becker, Rentenhändlerin an der Börse Stuttgart, erklärt, warum. Und - die beste Nachricht des Tages - der Renditerechner kommt zurück!

Besprochene Anleihen: K&S WKN: A2NBE7, Daimler WKN: A11QSB, Bund WKN: 110236



Quelle: boerse-stuttgart AG
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