Alt 31.08.22, 10:54
Standard Uneinheitlich - Rezessionsangst belastet in Schanghai
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Zur Wochenmitte hat sich an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Die negativen Vorgaben der US-Börsen belasteten nur anfangs stärker. An der Wall Street hatte die Erwartung aggressiver Zinserhöhungen der US-Notenbank die Kurse gedrückt, in Asien maßen die Anleger lokalen Themen jedoch letztlich größere Bedeutung bei.

Auf der Verliererseite fand sich die Börse Schanghai, wo der Composite-Index um 0,8 Prozent nachgab. Neuerliche pandemiebedingte Lockdowns und schwache Einkaufsmanagerindizes weckten Befürchtungen, dass die chinesische Wirtschaft in eine Rezession abrutschen wird.

Der Hang-Seng-Index schaffte im Verlauf den Dreh ins Plus und tendierte im späten Handel 0,1 Prozent höher. Unter den Einzelwerten sackten BYD um 8,4 Prozent ab. Berkshire Hathaway, die Holding von Investoren-Legende Warren Buffett, hat einen Teil ihres BYD-Aktienpakets verkauft. Das belastete auch andere Auto-Aktien. Unter anderem büßten Guangzhou Automobile Group 3,8 Prozent ein.

In Tokio schloss der Nikkei-225-Index 0,4 Prozent im Minus, aber deutlich erholt von seinem Tagestief. Die japanische Industrieproduktion war im Juli wider Erwarten gestiegen. Im Blick stand auch die Geldpolitik der Bank of Japan (BoJ), nachdem ein Mitglied des geldpolitischen Ausschusses, Junko Nagawa, angekündigt hatte, dass die Notenbank ihre lockere Geldpolitik fortführen werde, bis Löhne und Preise nachhaltig stiegen.

Dies steht in krassem Gegensatz zum aktuellen Kurs anderer großer Zentralbanken, allen voran der US-Notenbank, die Zinserhöhungen entschlossen vorantreiben. Vor allem das Vorgehen der Federal Reserve wurde als Grund für die Kursverluste japanischer Banken genannt. Es gebe Befürchtungen, dass die Fed aufgrund der guten Beschäftigungslage in den USA noch aggressiver vorgehen könnte als erwartet, hieß es. UFJ Financial verloren 1,0 Prozent, Aozora Bank und Sumitomo Mitsui Financial Group jeweils 0,5 Prozent.

Auch der Kospi in Seoul machte anfängliche Verluste mehr als wett und ging 0,9 Prozent höher aus dem Handel. Die geplante Lockerung pandemiebedingter Einreisevorschriften gab erneut Aktien des Reise- und Touristiksektors Auftrieb. Hier gewannen Jeju Air 6,5 Prozent und Korean Air Line 2,9 Prozent.

Nach dem Ausverkauf beim Öl am Vortag trennten sich Anleger in Sydney verstärkt von Rohstoff- und Energieaktien. Der Sektor verlor 1,4 Prozent. Für Rio Tinto, Fortescue und BHP ging es zwischen 1,1 und 2,8 Prozent nach unten, Santos, Beach und Woodside verbilligten sich um bis zu 4,5 Prozent. Der Leitindex S&P/ASX-200 fiel jedoch nur um 0,2 Prozent, weil Kursgewinne im Bankensektor das Minus des Index begrenzten.

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DJG/DJN/cln/smh

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August 31, 2022 03:33 ET (07:33 GMT)

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