Alt 24.08.22, 10:45
Standard China-Börsen mit ausufernder Immobilienkrise schwach
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Verluste des Vortages haben sich am Mittwoch an den asiatischen Börsen überwiegend ausgeweitet. Die Belastungsfaktoren waren die gleichen wie zuvor: Erneut wurden Sorgen über den wirtschaftlichen Niedergang - vor allem in China - laut gepaart mit Inflations- und Zinsängsten. Die Sorgen vor dem konjunkturellen Abschwung und einer Eskalation der Immobilienkrise in China ließ die Börsen dort besonders heftig ins Minus rutschen. Die Stützungsmaßnahmen der Notenbank mit zwei Zinssenkungen seien endgültig verpufft, hieß es im Handel. Die weiterhin nicht gelöste Immobilienkrise befeuere die Sorgen zusätzlich.

Das inflationäre Umfeld mit steigenden Zinsen, vor allem in den USA, passe nicht so recht zu den Rezessionssorgen, so ein Händler, der damit rechnete, dass US-Notenbankgouverneur Jerome Powell auf dem Zentralbankertreffen in Jackson Hole falkenhafte Töne anschlagen werde.

China-Börsen bilden die Schlusslichter

Die chinesischen Börsen bauten ihre Abschläge im Verlauf deutlich aus. China werde immer mehr zum ökonomischen Problemfall, hieß es. Der Ausblick für Chinas wirtschaftliche Erholung sei trüber geworden - trotz der Stimuli durch Peking, sagte Marktanalystin Tina Teng von CMC. Stromrationierungen und Lockdowns führen zu Produktionsstopps und setzen der Wirtschaft zu. Aber auch die Immobilienkrise schreitet in China voran: Nach Wiederaufnahme des Handels brachen Logan Group um über 50 Prozent ein. Der Umsatz für das Gesamtjahr verfehlte die Erwartungen und das Unternehmen erwägt eine Restrukturierung, um seiner steigenden Schulden Herr zu werden. Damit gibt es ein weiteres Sorgenkind in der ausufernden Immobilienkrise in China, sagte ein Händler.

In Hongkong verlor der HSI im späten Handel 1,2 Prozent, der Composite in Schanghai büßte gar 1,9 Prozent ein. Der Shenzhen-Composite schloss 3 Prozent tiefer, das Startup-Segment ChiNext 3,6 Prozent. Unter den chinesischen Einzelwerten brachen XPeng nach höher als gedacht ausgefallenen Verlusten um 10,8 Prozent ein. Die Citi strich ihr Kursziel zusammen, behielt aber die Einstufung "Kaufen" aufrecht.

In Japan zeigte sich der Nikkei-225 mit einem Abschlag von 0,5 Prozent auf 28.313 Punkte - belastet von Verlusten im Spiele- und Halbleitersektor. Nintendo und Lasertec fielen um 2,6 bzw. 3 Prozent. Mitsubishi Heavy Industries kletterten um 6,9 und IHI um 5,4 Prozent nach Berichten, wonach die japanische Regierung den Bau neuer Atomkraftwerke plane. Olympus zogen um 2,7 Prozent an - gestützt von Berichten, die Gesellschaft könnte ihr Geschäft mit wissenschaftlichen Lösungen an Bain Capital veräußern.

Gute Geschäftsberichte in Ausztralien

Der Kospi in Südkorea hielt sich mit 0,5 Prozent im Plus - gestützt von den Sektoren Rüstung und Reise. Händler sprachen insgesamt von Schnäppchenjägern nach einer fünftägigen Durststrecke des Marktes. Der Wehrtechnikwert Hyundai Rotem zog um 17 Prozent an, ein Großauftrag aus Polen steht vor dem Abschluss. Der Wehrtechnikkonzern LIG Nex1 überraschte mit einem positiven Ausblick, der Kurse legte um 5,4 Prozent zu. Die Papiere der Billigfluglinien Jin Air und Jeju Air hoben um 10 bzw. 7,4 Prozent ab, in Südkorea werden vereinfachte Grenzkontrollen für Geimpfte erwogen.

Daneben schloss auch der australische Leitindex S&P/ASX-200 mit einem Aufschlag von 0,5 Prozent im Plus. Händler sprachen von positiven Geschäftsberichten, die gestützt hätten. Sonic Healthcare, Worley, Domino's Pizza Enterprises, Netwealth, Iluka, Homeco und WiseTech kletterten zwischen 6,2 und 13 Prozent nach überzeugenden Geschäftsausweisen. Gestiegene Erdölpreise führten den Energiesektor (+2,8%) an die Spitze. Ein starker Ausblick stützte WiseTech (+12,8%). Nach Aufdeckung von Betrug auf einer ihrer Plattformen brachen EML Payments (-11%) auf ein Siebenjahrestief ein.

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