Alt 22.07.22, 17:28
Standard Uneinheitlich - Inflation in Japan steigt weiter
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SCHANGHAI/HONGKONG (Dow Jones)--Zum Wochenausklang zeigt sich keine klare Tendenz an den Börsen in Ostasien. Die positiven Vorgaben der Wall Street, wo die Indizes im späten Handel wegen stark sinkender Marktzinsen noch den Sprung ins Plus schafften, stützen nur leicht. Im Blickpunkt sei vor allem die Berichtssaison und welche Auswirkungen die gestiegenen Energiekosten und die Lieferkettenprobleme auf die Unternehmensgewinne hätten, heißt es. Die wieder aufgenommenen russischen Gaslieferungen nach Europa würden zwar mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, doch könne es auch jederzeit wieder zu Unterbrechungen kommen, was die konjunkturellen Aussichten verdüstern würde.

Nachdem die Europäische Zentralbank mit einer größeren als erwarteten Zinserhöhung überrascht habe, um die hohe Inflation einzudämmen, und die US-Notenbank vor einer Zinserhöhung um weitere 75 Basispunkte stehe, gingen weiter Sorgen um, dass zu aggressive Anhebungen in eine Rezession münden könnten.

Für den Nikkei-225 in Tokio geht es um 0,5 Prozent nach oben. Die Bank of Japan (BoJ) hatte am Vortag ihre ultralockere Geldpolitik beibehalten, die Inflationsprognose für das laufende Fiskaljahr allerdings nach oben genommen. Dies wird durch den Verbraucherpreisindex für Juni bestätigt, der sich um 2,4 Prozent gegenüber dem erhöhte. Damit steigt der Inflationsdruck in Japan weiter. Die Inflation liegt nun bereits den dritten Monat in Folge über der Zielmarke der Bank of Japan von 2 Prozent. Den Yen stützt das aber nicht mehr, er kommt nach seiner Erholung vom Vortag etwas zurück.

Wenig bewegt zeigen sich die Indizes in Schanghai (-0,3%) und in Hongkong (+0,1%). Die Marktstimmung könne kurzfristig davon gestützt werden, dass Regierungsbeamte am Donnerstag "beruhigende" Kommentare abgegeben hätten, heißt es. Demnach seien sie bereit, den Immobilienmarkt stärker zu unterstützen, merkt die Commerzbank an. Die chinesische Banken- und Versicherungsaufsichtsbehörde hatte erklärt, sie werde die Koordination mit den zuständigen Abteilungen verstärken, um die Fertigstellung von Wohnraum sicherzustellen.

Der Kospi reduziert sich um 0,3 Prozent. Keinen positiven Effekt haben hier die beschlossenen Maßnahmen der Regierung. Das südkoreanische Finanzministerium kündigte eine Senkung der Körperschafts- und Einkommenssteuer für das kommende Jahr an, um die Investitionen der Unternehmen anzukurbeln und die Steuerlast für die von der Inflation geplagten Bürger zu senken. Marktteilnehmer weisen darauf hin, dass die Maßnahme noch vom von der Opposition kontrollierten Parlament gebilligt werden muss.

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July 22, 2022 03:12 ET (07:12 GMT)

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