Alt 05.05.10, 08:46
Standard XETRA-START/DAX fällt unter 6.000 Punkte - Geld wird abgezogen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach dem kräftigen Kursabschlag am Vortag ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch etwas leichter in den Handel gestartet. Der DAX verliert gegen 9.35 Uhr MESZ 0,7% oder 40 Punkte auf 5.967 Punkte. Die Frage sei, wie der weitere Euro-Rückgang unter 1,30 USD aufgenommen werde. Längerfristig sei er für die Unternehmensgewinne positiv, kurzfristig sei er aber ein Spiegel der Schuldenkrise der Euro-Zone. Momentan sei zunächst zu beobachten, dass Marktteilnehmer ihre Kassa-Positionen aufbauten - also Aktien verkauften.

Neben der laufenden Berichtssaison liefern am Nachmittag die Daten aus den USA einen wichtigen Impuls für das Tagesgeschehen. Diese dürften Hinweise auf den für Freitag avisierten Arbeitsmarktbericht für April liefern. Auf dem Programm steht unter anderem der ADP-Arbeitsmarktbericht, der als guter Vorläufer für die offiziellen Zahlen zur US-Beschäftigungssituation gilt. Darüber hinaus wird der ISM-Index für den US-Dienstleistungssektor im April veröffentlicht. Hier lautet der Ökonomenkonsens auf einen Anstieg auf 56,0 von 55,4 Punkten im Vormonat. Besonderes Augenmerk dürfte dabei der Beschäftigungskomponente gelten.

Die guten Erstquartalszahlen von BMW belegen nach Aussage des Analysten Tim Schuldt von equinet, dass die Konsensschätzungen zu niedrig seien. Die Zahlen hätten um 20% über dem Konsens und um 10% über den equinet-Schätzungen gelegen. BMW führe die positive Entwicklung auf den verbesserten Modellmix und die bessere Preissetzung zurück. Dank der deutlichen Erholung des Marktes für Luxusautos ist BMW im ersten Quartal aus den roten Zahlen gekommen. Sowohl operativ als auch unter dem Strich schrieben die Münchener wieder deutliche Gewinne. Aus dem Ausblick des Unternehmens, der keine konkreten Zahlen nenne, lasse sich wenig herauslesen, sagt der Analyst. BMW legen um 0,7% auf 36,11 EUR zu.

Henkel geben trotz guter Zahlen kräftig nach, die Aktie verliert 3,1% auf 38,32 EUR. "Gute Nachrichten werden zum Verkauf genutzt", so ein Händler. Der Umsatz ist etwas besser, der Gewinn deutlich besser ausgefallen als erwartet", so ein Marktteilnehmer. Positiv sei auch, dass Henkel den Gewinnausblick angehoben habe. Der Konsumgüterkonzern erwartet nun im Gesamtjahr einen Anstieg beim bereinigten betrieblichen Ergebnis sowie beim bereinigten Ergebnis je Vorzugsaktie jeweils um mehr als 15%. Bisher war eine Zunahme um jeweils mehr als 10% in Aussicht gestellt worden.

Negativ werden die Zahlen von Demag Cranes aufgenommen, die Aktien verlieren 0,5% auf 24,30 EUR. Der Kranhersteller kommt erwartungsgemäß nur langsam aus der Krise. Nach einem der schwächsten Auftaktquartale der Firmengeschichte schrumpfte der Gewinn des Herstellers von Industriekranen, Krankomponenten und Hafentechnologie von Januar bis März unter dem Strich im Vergleich zum starken Vorjahreszeitraum um 43% auf 4,6 Mio EUR, wie das Unternehmen mitteilte. "Nachdem der Kurs seit dem Jahreshoch Mitte April bereits etwa 15% verloren hat, sei vieles bereits eingepreist", so ein Händler.

Conti profitieren laut Händlern von der Spekulation um einen Börsengang der Reifensparte. Das "Handelsblatt" schreibt, die Pläne könnten im kommenden Jahr konkretisiert werden. "Entsprechende Spekulationen hat es schon häufiger gegeben", so ein Marktteilnehmer. Er ergänzt, Conti sei vermutlich eher gegen einen Verkauf. Sollte Conti aber die Mehrheit behalten, könnte das Geschäft für Conti lukrativ sein. Laut "Handelsblatt" könnten mit einem solchen Börsengang die Schulden abgebaut und die Verschmelzung mit Schaeffler vorbereitet werden. Conti-Finanzvorstand Wolfgang Schäfer sagte dem "Handelsblatt", ein Verkauf von Rubber sei kein Thema. Kurs plus 0,6% auf 41,56 EUR.

Als negatives Signal wird im Handel gewertet, dass die GSW Immobilien AG wegen der Volatilität und Unsicherheit an den weltweiten Aktienmärkten ihren für den 7. Mai geplanten Börsengang verschiebt. "Möglicherweise schließt sich schon wieder das IPO-Fenster", so ein Händler. Die Anleger, die in den vergangenen Monaten mit viel Liquidität an den Aktienmarkt gegangen seien, hielten sich momentan zurück.

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