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Wie wird man erfolgreich?
Der persönliche Erfolg hängt typischerweise von bestimmten Faktoren ab. An der Börse ist eine der wichtigsten Voraussetzungen das Erwartungsmanagement. Man sollte frühzeitig verstehen, dass die Aktienanlage für Investoren mit einem langfristigen Horizont und passenden Zielen geeignet ist. Wer hingegen schnell reich werden möchte, sollte besser den Weg zum Casino antreten. Ein wichtiger Faktor des Erwartungsmanagements ist das Verständnis der Marktphasen. Auch wenn es wenig Freude bereitet, hilft es daher, sich bereits jetzt grundlegenden Gedankengängen zu stellen, um unabhängig von der Portfoliopositionierung den nächsten Bärenmarkt gut zu überstehen. Was man erwarten sollte! Erwarten kann man, dass Medien im nächsten Bärenmarkt das „Ende von Aktien“ oder einen ähnlichen Paradigmenwechsel verkünden werden. Passend hierzu lautet ein berühmtes Zitat von Sir John Templeton, der gefährlichste Satz beim Investieren sei „Dieses Mal ist alles anders“. Häufig wird dieses Zitat in Bärenmärkten und direkten Folgeperioden verwendet, wenn die grundsätzliche Funktionalität der Kapitalmärkte angezweifelt wird. Das berühmteste Beispiel hierzu ist die Titelstory der Business Week aus dem Jahr 1979 „The death of equities“. Anleger schreiben in diesen Zeiten ebenso die jüngere Vergangenheit fort wie in Bullenmärkten, und behaupten, dass Aktien nie wieder steigen könnten. Doch Kapitalmärkte verändern sich nicht – sie sind geprägt von Angebot und Nachfrage, Gier und Angst! Ebenso kann man erwarten, dass man viele Geschichten über eine kleine Gruppe hören wird, die diesen Bärenmarkt vorhergesagt hat. Meistens handelt es sich hierbei um grundsätzliche Pessimisten, die tendenziell in der Folge nicht den Wechsel zurück zu einer positiven Einstellung finden. Meist haben sie sieben der letzten zwei Bärenmärkte vorhergesagt. Alternativ findet man auch Prognosen, die zwar richtig waren, jedoch bereits Jahre zuvor getroffen wurden. Entscheidend für den Anlageerfolg ist jedoch die richtige Aufstellung zur richtigen Zeit. Es genügt nicht, zu wissen, dass etwas passiert. Entscheidend ist der Zeitpunkt. Was nicht passieren wird! Was man jedoch nicht erwarten sollte, ist, dass der nächste Bär sich ankündigt. Man kann über ihn nicht vorher in der Zeitung lesen. Ebenso entsteht er nicht mit einem großen Knall. Bärenmärkte entwickeln sich langsam mit einem Überrolleffekt. Im Bärenmarkt zwischen 2000 und 2002 war der marktbreite S&P 500 nach sechs Monaten im Bärenmarkt lediglich fünf Prozent unter seinem Hochpunkt. In der Frühphase eines Abwärtstrends haben Investoren noch keine Panik – erst spät, wenn jeder erkennt, dass es sich um einen Bärenmarkt handelt, agieren Investoren panisch. Ebenso sollte man nicht erwarten, dass der nächste Bärenmarkt einfach wird. Auch wenn die letzten beiden Bärenmärkte relativ intensiv waren, bedeutet die Annahme, dass der nächste möglicherweise etwas typischer verlaufen könnte, nicht, dass er einfach wird. Wäre er einfach, würde es keine große Masse an Anlegern geben, die nahe dem Tief verkaufen und die entscheidende definitorische Abwärtsbewegung würde nicht entstehen. Unvorhergesehene Ereignisse werden geschehen – und Angst ist am schlimmsten, wenn sie unerwartet kommt. Fazit Insbesondere die Erwartungen bezüglich eines Bärenmarkts zu managen, steigert die Chancen erheblich, langfristig erfolgreich an der Börse zu agieren. Erwarten Sie, dass Sie im nächsten Bärenmarkt am liebsten alles Wissen aus dem Fenster werfen möchten. Selbst wenn man den Bärenmarkt vorhersagt, werden Ereignisse eintreten, die man nicht erwartet hat. Und diese verleiten dazu, zu glauben, dass „dieses Mal alles anders ist“. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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