Alt 27.08.22, 09:38
Standard So tickt die Börse: Vorstandsgespräche deuten auf konstruktives zweites Halbjahr
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Am Mittwoch und Donnerstag fand hier in Hamburg der Hamburger Investorentag statt. Vorstände und IR-Manager von rund 50 Unternehmen stellten sich den Fragen von über 100 Anlegern. Ich hatte die Gelegenheit zu einer ganzen Reihe von Einzelgesprächen. Meine wichtigsten Erkenntnisse möchte ich Ihnen heute kurz weitergeben.

Lieferketten

Die Chipknappheit, unter der viele Unternehmen in den vergangenen Monaten litten, löst sich auf. Spätestens im Herbst dürften die meisten Autobauer und Anbieter von elektronischen Geräten wieder normal produzieren. Die Lösung für die Zukunft, um die Produktion gegen erneute Lieferkettenprobleme künftig abzusichern, sind vielschichtig. Die einfachste ist die, das Working Capital zu erhöhen, also die Lagerhaltung hochzufahren. Da nicht selten Pfennigartikel fehlten, um teure Geräte fertig stellen zu können, ist die höhere Lagerhaltung dieser Pfennigartikel nicht sehr teuer.

Chipüberfluss

Die Chipbranche ist dafür bekannt, in Zeiten der Knappheit zu viel zu investieren, so dass wenig später zu viele Produktionskapazitäten vorhanden sind. Dieser Schweinezyklus wird auch nun von vielen Anlegern und Unternehmen der Branche befürchtet. Ich habe am Rande der Veranstaltung mit Dr. Danninger, dem CFO von Aixtron, sprechen können. Auch er zeigte sich sehr vorsichtig über die Wachstumsaussichten der Chipbranche für die kommenden Monate und für 2023. Allerdings sei sein Unternehmen weniger davon betroffen, da die Produkte von Aixtron verschiedene Branchen beliefern.

Doch auch bei PVA Tepla waren die entsprechenden Aussagen eher zurückhaltend. Eine beabsichtigte Kooperation inklusive Produktion auf den Maschinen von PVA wird nun von PVA alleine umgesetzt, da die Kooperation nicht zustande kam. In einem anderen Projekt kam es zu Verzögerungen.

Es sind eine Reihe von Indizien, die mich glauben lassen, dass der aktuelle Schweinezyklus schwächer ausfallen wird als sonst: Zum einen wird nicht auf Teufel komm raus in neue Fertigungen investiert. Zum anderen steht mit dem Internet der Dinge und dem autonomen Fahren (aktuell werden bis zu 1.400 Chips in einem Auto benötigt, es sollen künftig bis zu 8.000 werden) der nächste Wachstumsmarkt in den Startlöchern. Ein Rückgang im Konsumentenmarkt der PCs und Tablets könnte durch ein Wachstum in den neuen Märkten aufgefangen werden.

Mag also sein, dass es zu den Schwankungen im Halbleitermarkt kommt. Die Schwankungen dürften mMn aber deutlich geringer ausfallen.

Inflation

Die Reaktion auf das Thema Inflation war ziemlich unterschiedlich. Einige Unternehmen haben ihre Preise schon angepasst und sehen darin keine Probleme. Andere Unternehmen haben die Preisanpassungen gerade angekündigt und erwarten keine Probleme. Es gibt auch Unternehmen, die aufgrund lang laufender Zulieferverträge noch nicht viel von der Inflation spüren, aber auch diese Unternehmen rechnen nicht mit Problemen, künftige Preissteigerungen an die Kunden weiterzugeben.

In einem Punkt stimmten mir alle Vorstände zu: Das war's noch lange nicht. Wenn wir auch in den kommenden Monaten eine rückläufige Inflationsrate sehen könnten, so werden Lohnsteigerungen und Preisanhebungen im Einzelhandel zu einer zweiten Runde des Inflationsdrucks führen. Und Vertrauen in die Notenbanken, die Inflation frühzeitig einzufangen, hatte eigentlich gar kein Vorstand. Vielmehr wurde ich vereinzelt darauf hingewiesen, dass anders als durch niedrige Marktzinsen bei hoher Inflation die hohe Staatsverschuldung (EU & USA) nicht zurückgeführt werden könne.

Heute Abend wird der US-Notenbankchef Jay Powell in Jackson Hole sprechen. Einmal im Jahr treffen sich die wichtigsten Notenbanker der Welt in Jackson Hole, um über die grundlegende Richtung der kommenden Monate zu diskutieren. Nicht selten haben Notenbankchefs das Treffen genutzt, um künftige Prioritäten in dogmatischen Reden zu erläutern. Wir dürfen gespannt sein.

Energiekrise

Drei Unternehmen, mit denen ich gesprochen habe, stecken mitten in der Energiekrise: Va-Q-Tec, 2G Energy und PSI Software. Jedes Unternehmen hält Lösungen bereit: die Geschäfte laufen gut, von Euphorie ist jedoch trotzdem nicht viel zu sehen, weil die Branche in Turbulenzen steckt und viel Bewegung bei den Kunden stattfindet.

Der große Wurf, um ein Frieren im kommenden Winter zu vermeiden, ist nicht in Sicht. Allerdings gibt es unzählige Ansätze, den Energiebedarf zu senken. Das kostet Geld, doch das Geld sitz gerade in der Energiebranche derzeit nicht so locker. Kann der Staat helfen? Darauf zählt keiner der Vorstände, mit denen ich gesprochen habe. Der große Wurf, nach dem der Staat sucht, ist also nicht in Sicht. Kleinteilige Lösungen erscheinen zu komplex, um "von oben" durchgesetzt zu werden. Grundsätzlich vertrauen jedoch viele (nicht alle) Vorstände darauf, dass unsere Wirtschaft kreativ und dynamisch genug ist, um gut durch den Winter zu kommen.

PSI Software

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Abbildung 1: links: Dr. Harald Schrimp, CEO PSI Software, rechts: icke


Fangen wir doch gleich an mit einem oben genannten Unternehmen, das Lösungen für die drohende Energiekrise anbietet. PSI Software ist der Anbieter von Steuerungssoftware für unsere Stromnetze. Meine Frage nach der Besonderheit der PSI-Software im Vergleich zu anderen komplexen Lösungen in der Prozessindustrie beantwortete IR-Chef Karsten Pirschte sehr anschaulich: Während SAP-Software Stücklisten, Einsatzmengen und Chargengröße verwaltet, steuert die Software von PSI physikalische Größen wie Wärme und Strom. Die Belastung des Netzes wird kontrolliert und gesteuert. PSI Software ist übrigens auch die Software, die errechnet, welche Windräder an manchen Tagen ausgeschaltet werden oder welchen Winkel die Rotorblätter zum Wind haben sollten.

Die Software von PSI könnte die Stromverteilung effizienter gestalten. Heute wird überschüssiger Strom aus Windrädern oder von Solaranlagen in Mittelspannungsnetz der regionalen Energieversorger gespeist. Diese leiten nicht benötigten Strom weiter ins Hochspannungsnetz, das den Strom dann beispielsweise von der Ostsee nach Bayern schickt. Die Nord-Süd-Trasse steht aber noch nicht, daher kann dieser Austausch nicht in gewünschtem Umfang erfolgen. Windräder werden daher abgeschaltet.

Sinnvoller wäre es, den Überschussstrom im Mittelspannungsnetz unter den regionalen Versorgern erst einmal auszutauschen. Dadurch müsste allerdings ein rechtlicher Rahmen geschaffen werden, sowie die erforderliche Software (von PSI) entwickelt werden, so CEO Dr. Harald Schrimpf.

Gerne würde er auch in die Stromversorgung der Wärmepumpen eingreifen. Dort werde auch viel Strom verbraucht, um Häuser zu heizen. Die Wärme entstehe langsam und bleibt dann auch lange, daher gebe es dort viel Optimierungspotential für die Zeiten, zu denen Wärmepumpen laufen: Wenn durch eine intelligente Steuerung der Wärmepumpen Spitzen ausgeglichen werden könnten, müsse man Windräder nicht abschalten.

Gute Ideen, die von den Energieversorgern umgesetzt werden sollten. Doch da kommen wir auf das aktuelle Problem von PSI Software zu sprechen: Die Entwicklungskosten für entsprechende Systeme müssten von Energieversorgern getragen werden. Doch die befinden sich gerade schwer unter Druck: Ihre Versorgerverträge laufen zu günstigen Strompreisen, doch um die Lieferverpflichtung einzuhalten, muss am Spotmarkt zu hohen Preisen zugekauft werden. Über 300 der 1.500 Versorger in Deutschland seien nach Meinung von CEO Schrimpf stehend insolvent. Eine ähnlich große Zahl befände sich bereits auf dem Krankenbett.

Wie soll also unser Netz modernisiert werden, wenn diejenigen, die das bezahlen müssten, finanzielle Probleme haben? CEO Schrimpf berichtete mir von einem Entwicklungsprojekt, das deutlich aufwendiger wurde als ursprünglich geplant. Der Zusatzaufwand ist für PSI im abgelaufenen Quartal entstanden, die Rechnung müsse nun vom Kunden bezahlt werden. Doch wie es aussieht, wird das Geld wohl nicht so einfach fließen, weil die Kunden eine angespannte geschäftliche Situation haben.

Der Umsatz von PSI Software ist daher im abgelaufenen Q2 rückläufig gewesen, auch der Gewinn blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Unternehmensprognose für das laufende Jahr wurde gesenkt, die Aktie hat sich seit November halbiert. In der Bilanz liegt ausreichend Cash, um diese schwere Zeit durchzustehen. Außerdem konnte das zweite Standbein des Konzerns, die Produktionssteuerung in der Industrie, den Rückgang bei den Stromnetzen kompensieren.

Eines wurde mir mit Wehmut berichtet: In der Branche der Energieversorger gibt es Länder, die Energieträger verkaufen, und Länder die kaufen müssen. Deutschland gehört zu den Ländern, die kaufen müssen. CEO Schrimpf sagte, er habe beobachtet, dass von sechs Jahren meist nur eines schlecht ist für die Einkäufer von Energieträgern. Meistens kommt man gut und günstig an die benötigten Energieträger heran.

Auf der anderen Seite haben die Verkäufer von Energieträgern meist fünf schwere Jahre, um dann in einem Jahr mit hohen Preisen am Energiemarkt dicke Gewinne zu erzielen. Das sind dann die Jahre, in denen die Gewinne investiert werden: Ausbau und Modernisierung der Netze etc. Für Russland ist 2022 ein solches Jahr und der Modernisierungsbedarf sei exorbitant groß. Der Energiepreis ist hoch und jetzt gehen die russischen Versorger mit prall gefüllten Kassen an den Markt und beauftragen neue Projekte und Investitionen.

Aufgrund des Krieges Russlands in der Ukraine habe sich PSI jedoch aus diesen Projekten verabschiedet. Das ist moralisch gut, geschäftlich betrachtet entgehen PSI aber hier die Früchte der Arbeit von sechs Jahren.

Kein Wunder also, dass die Aktie von PSI in den vergangenen Monaten unter Druck war. Aktuell steht das KGV 23e bei 19, der Gewinn wächst mit zweistelligen Raten. Aufgrund der oben beschriebenen Probleme war der Gewinn im ersten Halbjahr rückläufig und es ist fraglich, ob das bis Jahresende ausgeglichen werden kann. Doch wenn man sich auf einen Zeithorizont von mehreren Jahren einstellt, dann gibt es einen großen, gesellschaftlichen Bedarf für die Lösungen von PSI und entsprechend würde ich davon ausgehen, dass die Gesellschaft Rahmenbedingungen schaffen wird, um die gewünschten Projekte umzusetzen.

Sprich: PSI ist günstig bewertet. Mag sein, dass es kurz- und mittelfristig noch turbulent in der Geschäftsentwicklung bleibt. Doch langfristig gefällt mir das Geschäft und die Aktie sehr gut.

Übrigens, ich habe gerade gesehen, dass CEO Schrimpf heute PSI-Aktien für 24.000 Euro gekauft hat. Das ist zwar kein hoher Betrag, aber immerhin ein aufmunterndes Zeichen.

Va-Q-Tec

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Abbildung 2: links: Stefan Döhmen, Vorstand Va-Q-Tec, rechts. icke


Vorstand Stefan Döhmen war in Hamburg und wir sprachen über die Geschäftsentwicklung seiner Vakuum-Isolationen. Böhmen gab ganz klar zu, dass die Kursentwicklung in der Corona-Pandemie von 7 auf 44 Euro eine Übertreibung nach oben darstellt. Doch genauso sei der Kursverfall unter 13 Euro nun ebenfalls eine Übertreibung, diesmal eben nach unten.

Natürlich wurden viele Impfstoffe während der Pandemie mit Produkten von Va-Q-Tec transportiert und kühl gehalten. Weniger BioNTech, als vielmehr andere Impfstoffe, da Pfizer sich für ein anderes System entschieden hatte. Im Verlauf des Jahres 2022 erreichten die Impfkampagnen weltweit ihren Höhepunkt, in Würzburg habe man damals mit Sonderschichten und Wochenendarbeit gearbeitet, um die Nachfrage zu bedienen.

Das war mir neu, ich war davon ausgegangen, dass die Produktionskapazitäten ausgeweitet wurden. Das ist zwar auch richtig, aber erfolgte erst später, so dass das Wachstum aus der Produktionserweiterung durch die Sonderschichten schon ein wenig vorgeholt worden war. So wurde 2021 die Kapazität um 60% erhöht.

Aber der Impfstoffbereich habe zu Spitzenzeiten 20% des Konzernumsatzes ausgemacht. Ein wenig größer ist das Geschäft im Pharmabereich mit anderen Medikamenten. Zudem gehen die Produkte von Va-Q-Tec in Kühlschränke und Leitungsrohre. Rohre, die durchleitende Flüssigkeiten und Gase auf einer definierten Temperatur halten sollen, werden dadurch dünner und flexibler. Die Vakuumisolation ist bis zu 10 mal effizienter als herkömmliche Ummantelungen. Ein großer Teil macht das Geschäft mit Mietcontainern aus, die weltweit unterwegs sind.

Die 45% Umsatzwachstum aus dem Jahr 2021 werden sich 2022 sicherlich nicht wiederholen lassen. Va-Q-Tec hat eine Wachstumsgeschwindigkeit von 25% p.a. im Fünjahresdurchschnitt zum Ziel erklärt. Nach 45% im Vorjahr ist in diesem Jahr ein deutlich geringeres Wachstum möglich, ohne dieses Ziel zu riskieren. CEO Böhmer geht von einem Umsatzziel von 115-122 Mio. Euro aus, was einem Wachstum von mindestens 10% entsprechen würde.

Das KGV 2023e von 22 ist für das diesjährige Wachstum von 10% angemessen. Doch ich erwarte, dass Va-Q-Tec die anvisierten 25% in den kommenden Jahren wieder ins Auge fassen wird. Und dann wäre das KGV günstig.

2G Energy

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Abbildung 3: links: Friedrich Pehle, CFO von 2G Energy, rechts: icke


CFO Friedrich Pehle sprach ich bereits vor drei Jahren. Damals berichtete er mir voller Enthusiasmus, wie die Werkstattfertigung der Blockheizkraftwerkle aus seinem Haus auf Fließfertigung umgestellt werden solle. Heute konnte er mir stolz von der erfolgreichen Umsetzung berichten: 40% Zeiteinsparung, weniger Kosten, mehr Flexibilität durch Anpassung der Arbeitszeiten, größere Fertigungskapazität, mehr Eigenverantwortung durch klar abgegrenzte Arbeitsbereiche, etc. Ich musste ihm irgendwann ins Wort fallen, um seine begeisterte Erzählung zu stoppen. Leider hatten wir nicht mehr Zeit, aber ich hatte noch andere Fragen.

In den USA lief's im ersten Halbjahr nicht so gut wie gewünscht. Kunden hätten sich zurückgehalten, weil der Krieg in der Ukraine, die Corona-Pandemie und drohende Inflation als Unsicherheit über den Märkten schwebte. CFO Pehle erwartet für die zweite Jahreshälfte eine Normalisierung der Situation und hält an der Jahresprognose fest.

Ein besonderer Treiber seines Geschäfts sei derzeit die Nachfrage seitens Unternehmen nach unabhängigen und dezentralen Stromerzeugern, wie eben seinen Blockheizkraftwerken. In den USA sei es heute schon so, dass dort Stromausfälle sehr häufig auftreten und länger andauern, so dass man dort neben dem dieselbetriebenen Notstromaggregat, das kurzfristig anspringen kann, auch ein eigenes Blockheizkraftwerk (BHKW) aufstelle. Bei längeren Stromausfällen wird dann das BHKW eingeschaltet, weil es wesentlich günstiger Strom produziert als Dieselgeneratoren.

Zum Thema Rezession sagte er, dass dies auch positive Nebeneffekte haben könne: Sollte die Bauindustrie einen Konjunkturabschwung erleben, so bleiben viele Motoren für Baumaschinen auf dem Markt. Liebherr baut beispielsweise solche Motoren, die sowohl für Baumaschinen als auch für die BKHWs von 2G Energy eingesetzt werden. Er käme also im Falle eines Konjunkturabschwungs günstiger an Motoren.

Besonderes Interesse zog CFO Pehles Äußerung, man könne seine BHKWs auf Wasserstoff umrüsten, auf sich. Viele Anleger auf der Konferenz sprachen über diese Möglichkeit: Wie aufwendig ist das, worin liegt der Wettbewerbsvorteil von 2G Energy, die sich hier als weltweiter Technologieführer bezeichnen. Pehle erläuterte, dass Wasserstoff bereits verpuffen kann, bevor Luft hinzugegeben wird und nicht erst erhitzt und komprimiert werden muss. Daher könne man nicht das bei normalen Motoren übliche Luft-Gas-Gemisch in die Motoren leiten, sondern müsse Wasserstoff und Luft separat zuleiten. Es sind also zusätzliche Zuleitungen erforderlich und die Eigenschaften von Wasserstoff müssten dabei besonders berücksichtigt werden. Wenn man die Verbrennung zu heiß erfolgen lasse, entstünden ungewünschte Nebengase. Gleichzeitig müsse die Entzündungstemperatur sehr gleichmäßig eingebracht werden, um eine hohe Effizienz zu erreichen. Hier habe 2G Energy bereits seit 2015 diverse Test-BHKWs am Laufen und habe dadurch einen Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb, die alle erst jetzt damit anfangen.

Wasserstoffbetriebene BHKWs kommen nun binnen weniger Jahre und nicht, wie bis vor wenigen Monaten geplant, innerhalb der kommenden 10 Jahre. Er sieht sein Unternehmen bestens gerüstet, um in diesem Markt eine nennenswerte Rolle zu spielen. Ich finde diesen Ausblick sehr interessant.

Lieferkettenprobleme kennt er, aber die benötigten Teile kommen aus Zentraleuropa und seien weder nennenswert von den Lieferkettenproblemen mit Asien, noch durch den Krieg in der Ukraine belastet.

460 Mio. Euro Marktkapitalisierung bei 46% Streubesitz: wann kommt 2G Energy in den SDAX, wollte ich wissen. Sie wissen ja, dass ich vorzugsweise Unternehmen aus der DAX-Familie in das Heibel-Ticker Portfolio aufnehme, damit meine Empfehlung nicht den Kurs bewegt. Und derzeit ist 2G Energy leider noch nicht liquide genug für uns.

15% Wachstum werden mit einem KGV 23e von 22 bewertet, das ist günstig. Das Unternehmen spielt in einem attraktiven Markt und hat Kunden, die sich ihre Energieversorgung sichern wollen. Nicht die großen Stromversorger, sondern dezentrale Einheiten, Unternehmen und Wohnprojekte. Ich behalte das Unternehmen im Auge.

Start-Up GetYourSports

Zum Schluss konnte ich noch ein StartUp aus Berlin kennen lernen. "Heute Pilates, morgen Functional Training und am Wochenende in die Sauna" hieß der Slogan der Gründer von GetYourSports aus Berlin. Auf der Webseite GetYourSports.com werden verschiedene Aktivitäten angeboten, wie bspw. Kurse direkt im Studio oder Outdoor oder auch Tickets für's Spa und Wellness. Die Jungs machten während dem Hamburger Investorentag darauf aufmerksam, dass ihr Angebot nun auch in Hamburg verfügbar ist - und das durchaus mit Interesse des Publikums, ließen sich doch einige verteilte Goodie Bags des Unternehmens in den Tagungsräumen sehen.


So, das sollte es erst einmal gewesen sein für heute. Ich werde weiter berichten, was ich in meinen Gesprächen erfahren habe. Drägerwerk wird dabei sein, der Hamburger Hafen und Logistik AG, Rock Tech Lithium und eine ganze Reihe weiterer Unternehmen.

Wochenperformance der wichtigsten Indizes


INDIZES 25.8.22 Woche Δ Σ '22 Δ

Dow Jones 32.872 -3,3% -9,5%
DAX 12.985 -4,6% -18,3%
Nikkei 28.641 -1,0% -0,5%
Shanghai A 3.391 -0,7% -11,1%
Euro/US-Dollar 1,00 -0,4% -11,8%
Euro/Yen 137,30 -0,3% 5,0%
10-Jahres-US-Anleihe 3,04% 0,06 1,52
Umlaufrendite Dt 1,23% 0,22 1,51
Feinunze Gold $1.739 -0,8% -4,7%
Fass Brent Öl $99,23 4,6% 25,9%
Kupfer $8.293 3,1% -14,4%
Baltic Dry Shipping $1.123 -14,9% -49,3%
Bitcoin $20.778 -3,3% -55,8%



In den USA ist die Rendite der 10 Jahre laufenden Staatsanleihe über 3% gesprungen. Heute spricht Jay Powell über die künftige Richtung seiner Notenbankpolitik. Eigentlich gibt es ausreichend Pessimismus und Zurückhaltung bei den Unternehmenschefs, um die harte Gangart der Fed ein wenig zurückzunehmen.

Doch Inflation kommt in Wellen und ein zu frühes Zurücknehmen der harten Geldpolitik könnte den zweiten Schub der Inflation stärker ausfallen lassen als bislang erhofft. Entsprechend steigen die Zinsen und das belastet natürlich wieder die Aktienmärkte.

Also irgendwie kann man es derzeit niemandem recht machen: Wenn die Notenbank weiterhin große Zinsanhebungen vornimmt, um die Inflation konsequent zurückzudrängen, stöhnen Unternehmen unter den hohen Finanzierungskosten und einer drohenden Rezession. Wenn nun aber die Gangart gelockert wird, haben Anleger Angst vor höheren Inflationsraten in der Zukunft. So oder so, die Aktienmärkte bleiben unter Druck.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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