Alt 22.09.22, 19:49
Standard Abwärts nach Fed-Zinsprognosen - Yen sehr schwach
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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Nach der volatilen Reaktion der Wall Street mit letztlich deutlich negativem Ausgang auf die Zinserhöhung und insbesondere die Zinsprognosen der US-Notenbank ist es am Tag darauf auch an den ostasiatischen Börsen nach unten gegangen. Allerdings fielen die Einbußen bis auf Hongkong (-1,9% im Späthandel) eher moderat aus.

Während die US-Zinserhöhung mit 75 Basispunkten wie erwartet ausfiel, prognostizierten die Notenbanker für die nächste Zeit weitere aggressivere Leitzinserhöhungen als dies am Markt bislang erwartet wurde. Dazu merkte Fed-Chef Powell einmal mehr an, dass der Kampf gegen die Inflation nicht ohne Schmerzen für die Wirtschaft möglich sei und dass die Chancen für eine weiche Landung schlechter geworden seien. Noch gehen die Notenbanker aber von keiner Rezession aus, trotz sinkender Wachstumsprognosen.

In Tokio ging es um 0,6 Prozent nach unten auf 27.153 Punkte. Hier hatte sich das Minus im Verlauf leicht verringert, nachdem die japanische Notenbank ihrerseits ihren ultraexpansiven Kurs unverändert bestätigt hatte. Im südkoreanischen Seoul büßte der Index ebenfalls 0,6 Prozent ein.

Schanghai schlug sich mit einem nur kleinen Minus von 0,3 Prozent erneut etwas besser. Hier wurde die Stimmung laut den Marktexperten von UOB etwas gestützt von Aussagen der chinesischen Notenbank, wonach der Durchschnittszins für Unternehmenskredite Ende August mit 4,05 Prozent auf dem niedrigsten Niveau seit den Aufzeichnungen darüber gelegen habe. Hintergrund sind Maßnahmen Pekings, die Konjunktur anzukurbeln. In Sydney wurde wegen eines Gedenkfeiertags zum Tod der Queen nicht gehandelt.

Die Analysten von China Industrial Securities International rechnen zunächst mit andauerndem Druck auf die Aktienmärkte. Das Umfeld dürfte von Risikoscheu geprägt bleiben angesichts der drohenden Rezession und auch mit Blick auf die Eskalation im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.

Yen sehr schwach

Am Devisenmarkt zeigte der Dollar mit der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen weiter Stärke, der Dollar-Index lag zuletzt 1 Prozent höher. Der Yen ging mit 145,85 je Dollar deutlich billiger um als zur gleichen Vortageszeit mit gut 144, wegen der immer mehr divergierenden Geldpolitik in Japan und den USA. Die japanische Zehnjahresrendite sank um 2 Basispunkte auf 0,23 Prozent, in den USA liegt sie bei 3,54 Prozent.

Beteiligungsfantasie bei Toshiba

Unter den Einzelwerten konnten sich Toshiba in Tokio mit einem Plus von 2,2 Prozent dem Abwärtssog widersetzen. Einem Bericht zufolge will die teilstaatliche Japan Investment Corp. zusammen mit dem Beteiligungsunternehmen Bain Capital die Restrukturierung bei Toshiba unterstützen.

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September 22, 2022 03:13 ET (07:13 GMT)

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