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NEW YORK (Dow Jones)--Eine rabenschwarze Woche an der Wall Street ist mit neuerlichen kräftigen Tagesverlusten zu Ende gegangen. Die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen und sich verstärkende Rezessionssorgen lasteten schwer und führten zu einer weltweiten Verkaufswelle. Der Dow-Jones-Index fiel auf ein Jahrestief und hat in der Woche 4 Prozent verloren. Im Anschluss an die dritte Zinserhöhung um 75 Basispunkte am Mittwoch hatte Fed-Präsident Jerome Powell betont, dass die Bekämpfung der Inflation für die US-Notenbank oberste Priorität hat - auch auf Kosten des wirtschaftlichen Wachstums.
Der Dow-Jones-Index schloss 1,6 Prozent tiefer bei 29.590 Punkten, der S&P-500 notierte 1,7 Prozent leichter. Für den Nasdaq-Composite ging es um 1,8 Prozent nach unten. Dabei gab es insgesamt 388 (Donnerstag: 736) Kursgewinner und 2.889 (2.523) -verlierer. Unverändert schlossen 106 (134) Titel. "Eine Woche, die von einer weiteren aggressiven Straffung der Geldpolitik auf der ganzen Welt geprägt war, hat die Aktienmärkte angesichts der sich verschlechternden Aussichten in Mitleidenschaft gezogen", so Richard Hunter, Head of Markets bei Interactive Investor. "Die Vielzahl von Zentralbanken, die ihre Geldpolitik straffen, erhöht das Risiko eines schwächeren Wirtschaftswachstums", hieß es ergänzend von der ANZ. Steve Englander, Head of global G10 Currency Research bei Standard Chartered, prognostiziert nun eine Anhebung der Fed-Leitzinsen um 75 Basispunkte im November und eine weitere Anhebung um 50 Basispunkte im Dezember. Auch dass die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Service-Sektor für September besser ausfielen als erwartet, konnte den Abverkauf nicht bremsen. Dollar rückt deutlich vor - Ölpreise unter Druck Der Dollar lief mit der Aussicht auf weitere kräftige Zinserhöhungen der US-Notenbank steil aufwärts. Der Dollar-Index erhöhte sich um 1,5 Prozent. Im Gegenzug ging es für den Euro abwärts. Dieser fiel im Verlauf mit 0,9666 Dollar auf den tiefsten Stand seit seiner physischen Einführung 2002. Der Euro könnte gegenüber dem Dollar weiter fallen, da die US-Notenbank ihre restriktive Geldpolitik beibehält und der Eurozone eine Rezession droht, hieß es von UBS Global Wealth Management. Die Analysten erwarten, dass die Gemeinschaftswährung bis zum Jahresende auf 0,96 Dollar abrutschen wird. Das Pfund Sterling stand erst recht unter massivem Druck. Auslöser war das von der britischen Regierung vorgelegte umfangreiche Paket von Steuersenkungen und Regulierungsreformen, mit der sie die von Inflation geplagte britische Wirtschaft wieder in Schwung bringen will. Das Pfund verlor 3,5 Prozent auf 1,0862 Dollar. Mit kräftigen Abschlägen von bis zu gut 5 Prozent zeigten sich die Ölpreise und verzeichneten den vierten wöchentlichen Verlust in Folge, da die Zentralbanken in aller Welt weiterhin aggressiv die Zinssätze erhöhen. Dies werde wahrscheinlich die Wirtschaftstätigkeit dämpfen und die Nachfrage nach Energie verringern, hieß es. Auch der starke Dollar drückte auf die Ölpreise, da er die auf US-Dollar lautenden Verträge für ausländische Käufer teurer macht. WTI fiel erstmals seit Anfang Januar unter die Marke von 80 Dollar je Barrel. Uneinheitlich tendierten die Renditen am Anleihemarkt. Am kurzen Ende ging es mit den Inflationssorgen und den erhöhten Zinsprojektionen der Fed nochmals nach oben, wenn auch weniger stark als an den vergangenen Tagen. Die Rendite 10-jähriger Papiere fiel dagegen um 2,6 Basispunkte auf 3,69 Prozent. Der starke Dollar und die Aussicht auf weitere deutliche Zinserhöhungen ließen den Preis für die Feinunze Gold um 1,6 Prozent nachgeben. "Der Trend steigender Zinsen dürfte noch eine Weile anhalten, was bedeutet, dass Gold im Gegenzug auch längere Zeit unter Abgabedruck stehen könnte", sagte Rupert Rowling, Marktanalyst bei Kinesis Money. Boeing-Aktie fällt mit Strafzahlung Für die Boeing-Aktie ging es um 5,4 Prozent nach unten. Der US-Flugzeugbauer muss eine Strafe von 200 Millionen Dollar zahlen. Boeing habe "fahrlässig" gegen die Betrugsbekämpfungsvorschriften der US-Wertpapiergesetze verstoßen, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung der Börsenaufsicht. Boeing soll nach den tödlichen Flugzeugabstürzen im Jahr 2018 und 2019 die Öffentlichkeit über die Sicherheit der 737-Max-Maschinen getäuscht haben. Die Qualcomm-Aktie verlor trotz positiv klingender Aussagen bei einer Investorenveranstaltung 2 Prozent. Der Chiphersteller kann sich demnach vor Aufträgen für die Automobilindustrie kaum retten und hat angesichts der guten Auftragslage seine mittelfristigen Prognosen für die Umsätze im Geschäft mit Chips für die Autobranche erhöht. Der Technologie-Sektor reagiert allerdings besonders sensibel auf die Aussicht steigender Zinsen, hieß es. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/raz (END) Dow Jones Newswires September 23, 2022 16:10 ET (20:10 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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