Alt 27.10.20, 09:26
Standard Anleger bleiben vorsichtig - Banken fest
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Abgaben zum Wochenstart geht es an den europäischen Börsen am Dienstagmorgen weiter nach unten. Der DAX verliert im frühen Handel 0,3 Prozent auf 12.138 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert 0,5 Prozent tiefer bei 3.089 Punkten. Steigende Kurse in den ersten Handelsminuten wurden bereits schnell dazu genutzt, dass Risiko zu minimieren. Für die Einzelwerte liefert die Berichtssaison einmal mehr die Impulse.

An der Wall Street belastete am Vortag die Stimmung, dass die politische Führung die Kontrolle im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie verloren habe. Zudem waren Rekordzahlen bei den Infektionen vermeldet worden. Der näherrückende Wahltermin in den USA macht den Umgang mit der Pandemie immer politischer und weniger gesundheitsorientiert. Die Strategen von Vontobel hoffen, dass unabhängig vom Wahlausgang die Politisierung des Umgangs mit der Covid-19-Pandemie bei beiden Parteien zu einem Ende kommt.

Die Signale der Weltwirtschaft sind indes gemischt: In Südkorea stieg das BIP im dritten Quartal noch stärker als erhofft. In China nahm dagegen das Momentum der Industriegewinne deutlich ab. Per Saldo seien keine klaren Vorlagen für die weitere Wirtschaftsentwicklung zu erkennen.

HSBC und Santander nach Zahlen gesucht

Die Gewinner kommen aus dem Bankensektor, der europäischen Branchenindex legt gegen den Trend um 1,6 Prozent zu. Die Drittquartalszahlen von HSBC (plus 6,9 Prozent) sind besser als erwartet ausgefallen. Hauptgrund dafür waren geringere Rückstellungen, auch sind die Kosten niedriger als im Vorfeld geschätzt ausgefallen. Die Nettozinseinnahmen liegen ebenfalls leicht über der Prognose. Positiv hebt die Citigroup auf die CET1-Ratio hervor, die mit 15,6 Prozent 80 Basispunkte über dem Konsens liegt.

Positiv werden auch die Zahlen von Banco Santander gesehen, für die Aktie geht es in Madrid um 4,9 Prozent nach oben. Das Handelsgeschäft konnte deutlich zulegen, die Zinserträge gingen weniger zurück als befürchtet und die Kostenbasis konnte drastisch gesenkt werden. Der Umsatzrückgang wurde von den Kostensenkungsmaßnahmen aufgefangen, daher erwartet Santander trotz Corona-Krise für das Gesamtjahr 2020 einen bereinigten Gewinn um 5 Milliarden Euro.

Schaeffler hat im dritten Quartal zwar erneut weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum gemacht. Der Autozulieferer schrumpft jedoch nicht mehr so schnell wie im Vorquartal, und beim Ergebnis zeigen sich deutlich positive Tendenzen. Stützend wirkte dabei eine stärkere Auto-Produktion über den Sommer. Die vielbeachtete EBIT-Marge in der Sparte Automotive OEM stieg auf 8,3 Prozent, die Citigroup hatte nur mit 6 Prozent gerechnet. Die Aktie notiert 0,4 Prozent im Plus.

Novartis wird optimistischer

Der Pharmakonzern Novartis hat seine Jahresprognose für das operative Kernergebnis nach einem soliden dritten Quartal angehoben. Der Konzern erwartet beim operativen Kernergebnis im Gesamtjahr 2020 eine Steigerung im niedrigen zweistelligen Prozentbereich bis mittleren Zehnprozentbereich im Vergleich zum Vorjahr. Zuvor war Novartis von einer Zunahme des operativen Kernergebnisses im niedrigen zweistelligen Prozentbereich ausgegangen. Die Aktie notiert 0,6 Prozent im Minus.

Auf ein positives Echo stoßen die Drittquartalszahlen von Rational (plus 6,3 Prozent) im Handel. Diese sind sowohl auf der Umsatz- wie auch der Ergebnisseite über den Schätzungen ausgefallen. Einen Ausblick auf 2020 traut sich das Unternehmen allerdings nicht zu. Und das mit gutem Grund angesichts sich ausweitender Lockdowns, unter denen besonders Restaurants zu leiden haben. Wie Baader in ihrem Ausblick anmerkt, ist das vierte Quartal traditionell das wichtigste für Rational.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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October 27, 2020 04:53 ET (08:53 GMT)

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