Alt 27.10.20, 10:09
Standard Börsen können sich schwachen Vorgaben teils entziehen
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien haben sich am Dienstag den sehr schwachen Vorgaben aus Europa und den USA zwar nicht gänzlich entziehen können, die Abgaben fielen aber zumindest deutlich geringer aus. Die Gemengelage weiter stark steigender Coronavirus-Infektionszahlen und deswegen weiterer drohender Abriegelungen dominierte weiter das Geschehen und ließ die Anleger vorsichtig agieren. Hinzu kam die Unsicherheit mit Blick auf die US-Präsidentschaftswahl in der kommenden Woche.

Am stärksten schloss sich den westlichen Vorgaben wie so oft Sydney an, wo der Handelstag mit einem Minus von 1,7 Prozent endete. Hier drückten unter anderem Verluste im Energiesektor nach dem starken Rückgang der Ölpreise am Vortag in den USA. In Hongkong, wo am Montag wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde, lag der HSI im Späthandel 0,5 Prozent zurück. In Tokio büßte der Nikkei-Index nur wenige Punkte ein auf 23.486. In Südkorea verhinderte ein etwas besser als erwartet ausgefallenes BIP im dritten Quartal ein stärkeres Minus. Der Kospi kam um 0,6 Prozent zurück. Zum Vorquartal wuchs die Wirtschaft um 1,9 Prozent, so stark wie zuletzt im ersten Quartal 2010.

Schanghai schloss derweil gut behauptet. In China sprachen Marktteilnehmer davon, dass zunächst das Tief erreicht sein könnte nach den jüngsten Einbußen. Unterstützung dürfte laut Pacific Securities von der fortgesetzten Erholung des Binnenkonsums kommen, wie auch mutmaßlich besseren Beziehungen zwischen den USA und China nach der Wahl in den USA. Daneben setzten Marktteilnehmer auf Impulse vom neuen Fünfjahresplan der Regierung, der aktuell von der Führungsspitze des Landes ausgearbeitet wird.

Kursgewinne bei HSBC und Canon nach Quartalsausweisen

In Hongkong fanden sich Aktien aus dem Casino-Sektor unter den größten Verlierern. Sands China, Galaxy Entertainment und Wynn Macau verloren zwischen 1,6 und 2,6 Prozent. HSBC gewannen dagegen nach der Vorlage des Drittquartalsergebnisses gut 5 Prozent. Der Vorsteuergewinn sei deutlich höher als erwartet ausgefallen, hieß es unter anderem von den Jefferies-Analysten.

In Seoul wurden die Bankaktien Woori Financial (-3,3 Prozent) und Hana Financial (-4,8 Prozent) dagegen verkauft, weil hier die Geschäftszahlen rückläufige Nettogewinne zeigten. Shinhan Financial gaben im Vorfeld der anstehenden Geschäftszahlen ebenfalls nach um 2,4 Prozent.

Der japanische Kamerahersteller Canon schlug derweil mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen. Zudem erhöhte Canon die Prognosen für Gewinn und Umsatz. Die Aktie legte um 8,1 Prozent zu.

Sehr schwach im Markt lagen in Tokio Aktien aus dem Transport- und Reisesektor wie Mitsui OSK Lines (-3,6 Prozent), Kawasaki Kisen Kaisha (-2,6 Prozent), Japan Airlines (-4,3 Prozent) und ANA (-3,2 Prozent).

Samsung Electro-Mechanics profitierten in Seoul mit einem Plus von 1,1 Prozent von einem positiven Analystenkommentar von Nomura. Die Experten glauben, dass Nicht-Huawei-Kunden wie Samsung Electro-Mechanics von den US-Restriktionen gegen den chinesischen Elektronikriesen Huawei profitieren und Marktanteile gewinnen werden.

In Sydney konnten sich Coca-Cola Amatil nach dem 16,3-Prozent-Satz am Montag knapp behaupten mit 12,46 Austral-Dollar. Der Abfüller hatte ein Übernahmeangebot in Höhe von 12,75 Austral-Dollar je Aktie von Coca-Cola European Partners erhalten.

Yen gesucht

Am Devisenmarkt legte der Yen etwas zu. Auch gegenüber dem Dollar machte die japanische Währung wieder Boden gut, weil sie als sicherer Hafen gesucht war. Zuletzt hatte der Dollar, der ebenfalls als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt, selbst gegenüber dem Yen zugelegt. Mit 104,77 Yen kostete der Dollar in etwa so viel wie zur gleichen Vortageszeit.

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October 27, 2020 03:35 ET (07:35 GMT)

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