Alt 30.03.21, 05:21
Standard Wall Street von Archegos-Probleme ausgebremst
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem kräftigen Kursplus vom Freitag sind die US-Börsen zurückhaltend in die neue Handelswoche gestartet. Der Nasdaq-Composite zeigte sich volatil. Der Dow-Jones-Index schloss 0,3 Prozent fester bei 33.171 Punkte, während der S&P-500 um 0,1 Prozent nachgab. Für den technologielastigen Nasdaq-Composite ging es um 0,6 Prozent nach unten. Dabei gab es insgesamt 1.120 (Freitag: 2.554) Kursgewinner und 2.211 (752) -verlierer. Unverändert schlossen 67 (82) Titel.

Belastet wurde die Stimmung von den Problemen eines US-Hedgefonds, der Margin Calls verschiedener Banken nicht bedienen konnte. Die schweizerische Credit Suisse und die japanische Nomura hatten deshalb vor erheblichen Verlusten mit diesem Kunden gewarnt, den sie namentlich nicht nannten, bei dem es sich nach Angaben informierter Personen aber um den Hedgefonds Archegos Capital Management handelt. Die Kurse von Credit Suisse und Nomura waren daraufhin am Montag in Europa und Asien um zweistellige Prozentsätze eingebrochen. Am Markt geht die Sorge um, dass noch mehr Banken betroffen sein könnten. Unter den Aktien von US-Banken fielen Goldman Sachs um 0,5 Prozent, Morgan Stanley um 2,6 Prozent und Citigroup um 2,0 Prozent.

Discovery und ViacomCBS nach Freitags-Einbruch mit Abschlägen

Die Aktien der Medienunternehmen Discovery und ViacomCBS gaben noch einmal nach. B-Aktien von ViacomCBS schlossen 6,7 Prozent im Minus, die A-Aktien von Discovery büßten 1,6 Prozent ein. Beide Titel waren am Freitag im späten Handel um jeweils gut 27 Prozent eingebrochen. Nach Angaben informierter Kreise warfen die Deutsche Bank, Goldman Sachs und Morgan Stanley im Auftrag von Archegos Aktien im Wert von rund 30 Milliarden Dollar auf den Markt, darunter auch von Discovery und ViacomCBS.

Ebenfalls im Mediensektor sprangen Houghton Mifflin Harcourt um 18,7 Prozent nach oben. News Corp, zu dem auch Dow Jones Newswires und das Wall Street Journal gehören, übernimmt für 349 Millionen Dollar die Buch- und Mediensparte des Unternehmens, deren Portfolio Autoren wie George Orwell, Philip Roth und J.R.R. Tolkien umfasst. Die News-Corp-Aktie gab 2,6 Prozent nach.

Die Tochter Janssen Pharmaceutica des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson (+0,7%) liefert bis zu 400 Millionen Dosen ihres Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 an die 55 Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union. Die Tochter teilte mit, sie habe eine Vereinbarung mit dem African Vaccine Akquisition Trust über die Lieferung von bis zu 220 Millionen Dosen ab dem dritten Quartal unterzeichnet. Darüber hinaus habe der Trust die Möglichkeit bis zum nächsten Jahr weiter 180 Millionen Dosen zu bestellen.

Mit einem Plus von 2,3 Prozent war die Boeing-Aktie stärkster Wert im Dow Jones. Die US-Fluggesellschaft Southwest (-0,5%) hat bei Boeing 100 Flugzeuge des Typs 737 Max bestellt.

Gute Nachrichten traten derweil am Aktienmarkt in den Hintergrund: Das im Suez-Kanal festgefahrene Containerschiff "Ever Given" konnte endlich befreit werden, doch wird es voraussichtlich noch einige Tage dauern, bis sich der Schiffsverkehr normalisieren wird. Am Ölmarkt wurde dies mit Erleichterung aufgenommen. Allerdings steht im Wochenverlauf die monatliche Konferenz der Opec an, weshalb sich die Ölpreise volatil zeigten. Zuletzt notieren sie etwas fester.

Befürchtungen, dass die jüngst wieder steigenden Corona-Infektionszahlen die Erholung der Wirtschaft bremsen könnten, stützten den in Krisenzeiten als sicheren Hafen geltenden US-Dollar etwas. Der Dollar-Index legte 0,2 Prozent zu. Die Rendite 10-jährige US-Staatsanleihen stieg 2,9 Basispunkte auf 1,72 Prozent. Der Goldpreis gab mit dem festeren Dollar etwas nach.

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DJG/err

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March 29, 2021 16:15 ET (20:15 GMT)

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