Alt 01.08.17, 12:48
Standard So geht’s: Krise bei den Autobauern = Chancen für NewsTrader!
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Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,

große Versprechen der Art „In nur einem Monat zur Erfolgsstrategie“ finden sich in vielen mehr oder weniger seriösen Ratgebern rund um das Thema Trading. Oft erweisen sich die Hilfestellungen dank der erhobenen Gebühren eher für Anbieter als Empfänger als lukrativ. Erfreulicherweise gibt es ausreichend strategische Alternativen, liebe Leser, die vollkommen kostenlos genutzt und individuell an Ziele und finanzielle Möglichkeiten angepasst werden kann. Das sogenannte Newstrading ist eine solche Strategie. Viele Insider bezeichnen dieses Konzept gerne als den goldenen Weg oder auch als Königsdisziplin des Tradings. Hohe Gewinne winken Tradern, die die Strategie richtig anzuwenden verstehen. Mit etwas Glück können bereits binnen weniger Stunden oder Tage hohe Gewinne auf dem Handelskonto landen.

Wie wirken sich Nachrichtenmeldungen auf die Märkte aus?

Die angeführten Titulierungen verdient das Newstrading seinem hohen zeitlichen wie analytischen Aufwand. Anwender müssen sich von Anfang an darüber im Klaren sein, dass es in diesem Fall nicht ausreichend ist, mit ein paar Minuten pro Handelstag enorme Erfolge zu verbuchen. Ohnehin braucht es ein gesundes Verständnis dafür, welche Auswirkungen bestimmte Nachrichten auf ganze Märkte oder einzelne Basiswerte haben – denn um eben diese Nachrichten („News“) geht es bei dieser Strategie natürlich, wie der Name bereits vermuten lässt. Es reicht indes nicht zwingend aus, die aktuelle Nachrichtenlage einfach zur Kenntnis zu nehmen.

Händler müssen Neuigkeiten analysieren und Schlüsse ziehen

Vielmehr müssen Händler Nachrichten erkennen, verstehen und deuten können. Hier geht es nicht um charttechnische Auswertungen des Marktes, sondern um fundamentale Fakten, die mal mehr und mal weniger gravierenden Einfluss auf die Kursentwicklungen am Markt haben können. Dies verlangt eine tagtägliche Analyse der neuen Nachrichtendaten, um neue Chancen zu ermitteln oder bestehende Positionen auf die neue Situation bezogen immer wieder zu hinterfragen. Notfalls mit dem Ergebnis, sich kurzfristig von Orders zu verabschieden und die Strategie neu auszurichten.

Große Index-Werte strategisch oft eher ungeeignet

Aktienwerte – insbesondere aus den großen Indizes wie dem MDax oder DAX – eignen sich fürs Newstrading nach Aussagen von Analysten eher nicht. Als Basiswerte mit besseren Aussichten nennen Experten in vielen Fällen Nebenwerte, denn hier hinterlassen News oftmals eher innerhalb mehrerer Tage einen bleibenden Eindruck, währen im DAX notierte Wertpapiere mitunter akut auf Nachrichten reagieren, was dem hohen Handelsvolumen in diesen Bereichen geschuldet ist. Gerade Händler, die bei der Anwendung noch am Anfang ihrer Newstrading-Karriere stehen, tun gut daran, lieber nach Werten Ausschau zu halten, bei denen aktuelle Nachrichten nicht direkt akute Veränderungen nach sich ziehen. Reagieren Basiswerte über Zeitspannen von Tagen oder Wochen auf News, sind diese die bessere Wahl für den Start.

Gewinne locken bei steigenden und sinkenden Kursen

Die Tatsache, dass Händler beim News Trading ausdrücklich auf Bewegungen am Markt spekulieren, die infolge von Nachrichten-Veröffentlichungen auftreten, bedeutet, dass auch sinkende Kurse Chancen eröffnen können. Im Folgenden werfen wir nun einen Blick auf mögliche Nachrichten, die im Zuge des Newstrading eine Rolle spielen können. Dazu gehören:

1. Meldungen der Notenbanken (gerade am Devisenmarkt)
2. Unternehmensberichte
3. konjunkturelle Indikatoren (z.B. Geschäftsklimaindex)
4. politische/wirtschaftliche Entscheidungen allgemein

Schon hier zeigt sich, dass die Nachrichten ganz unterschiedlicher Natur sein können. Es liegt auf der Hand, dass sich zum Beispiel Meldungen aus dem Umfeld großer Notenbanken insbesondere im Devisenbereich zu Kursbewegungen führen können. Zu nennen sind etwa Zinssenkungen, wie sie in den vergangenen Jahren gerade von Seiten der Europäischen Zentralbank mit Ziel einer besseren Vergabepraxis am europäischen Kreditmarkt durchgesetzt wurden. Die Pressekonferenzen der EZB werden von den Medien seit jeher mit Interesse verfolgt, da die Ergebnisse der Sitzungen letztlich nicht nur Einfluss auf die Währungskurse haben, sondern auch in anderen Bereich wie dem Aktienhandel Spuren hinterlassen.

Zahlreiche Meldungen können Kurse beeinflussen

Trader, die auf die Kurse von Aktien wetten möchten, müssen verschiedenste Details und News im Auge behalten. Bilanzveröffentlichungen, Mitteilungen zu neuen Partnerschaften, Produktneuheiten oder Gewinnwarnungen – all diese Aspekte können sich auf den Aktienkurs auswirken. Richtig ist natürlich ebenfalls, dass nicht jede Nachricht zu einem regelrechten Kursbeben führen wird. Diesbezüglich gibt es Meldungen, die eher überschaubare Kursentwicklungen auslösen, während andere Szenarien wirklich zu massiven Schwankungen führen können. Genaue diese Einsicht zeigt, weshalb es so wichtig ist, das Newstrading richtig zu lernen.

Verlässliche Kursprognosen schon im Vorfeld der Nachrichten-Publikationen?

Erfahrene Trader können faktisch Nachrichten regelrecht vorhersagen und Prognosen dazu abgeben, welche Kurse sich im Anschluss an die Publikationen in welchem Maße verändern werden. So ist Newstrading sozusagen eine analytische Kunst für sich. Neben den genannten News gibt es noch etliche weitere Meldungen, die ihrerseits Kurse steigen oder fallen lassen können. Neue Arbeitsmarktdaten oder Ankündigungen zu neuen Konjunkturprogrammen beispielsweise können ihrerseits Entwicklungen an den Märkten nach sich ziehen. Immer sollten Trader die derzeitigen Markterwartungen im Hinterkopf behalten. Denn es geht darum herauszufinden, ob diese durch Meldungen erfüllt, enttäuscht oder vielleicht sogar in positiver Hinsicht übertroffen wurden.

Es braucht schon einige Erfahrung, um die Folgen von Nachrichten-Veröffentlichungen korrekt einzuschätzen. Anfängliche Misserfolge sind nicht auszuschließen, weshalb es am Anfang auch und gerade um ein angemessenes Risikomanagement geht.

Wirtschaftsindikatoren wirken sich immer auf Kurse aus

Arbeitsmarkt-Entwicklungen, Geschäftsklimaindex (der ein wichtiger Indikator für die deutsche Konjunkturentwicklung ist), BIP und Co. sind ebenfalls relevante Faktoren fürs Newstrading, die Händler „lesen“ können sollten. Gleiches gilt natürlich für die zuletzt bekannt gewordenen Abgasmanipulationen beim Autohersteller VW (und einigen Mitbewerbern), die kurzfristig wenigstens für einige Turbulenzen bei den betreffenden Aktienwerten sorgten – wenn auch weit weniger gravierend, als es mancher Analyst wohl erwartet hatte. Bei Finanzprodukten wie Unternehmens- oder Staatsanleihen etwa sollten Trader auch die Bewertungen von Ratingagenturen in ihre Handelsentscheidungen einbinden, die in der Vergangenheit ebenso wichtige Erkenntnisse für Vorhersagen am Markt erlaubten.

Was ist wichtig, was kann ich vernachlässigen?

Newstrader müssen möglichst früh lernen, wichtige von unwichtigen Nachrichten zu unterscheiden. Wichtig sind nur Meldungen, die höchstwahrscheinlich Reaktionen am Markt hervorrufen werden. Zudem sollten News unter zeitlichen Gesichtspunkten kalkulierbar sein. Akute Meldungen bieten nicht immer ausreichend Spielraum für sinnvolle Entscheidungen. Bei der Organisation der Newstrading-Aktivitäten helfen viele Broker ihren Händlern, indem sie mehr oder minder umfangreiche Marktkalender zur Verfügung stellen. So beispielsweise QTrade direkt in den Handelsplattformen MetaTrader 4 und 5.

Kurzfristige Strategie-Anwendung meist am effektivsten

Wie bei eigentlich allen gängigen Strategien für den Handel mit Finanzprodukten stehen ebenso langfristige wie kurzfristige Strategien zur Verfügung. Jedoch ist zu sagen, dass die große Mehrheit der Strategien für das Nachrichten-basierte Spekulieren doch eher im kurzfristigen Bereich anzutreffen sind. Dies liegt genau genommen in der Natur der Sache. Schließlich reagieren die Märkte in aller Regel selbst mehr oder minder akut auf Nachrichten, die für sie von Relevanz sind. Es geht in vielen Fällen um echte Impulsentscheidungen, die teils nur für einen kurzen Zeitraum Einfluss auf Kurse haben können.

Entscheiden müssen sich Händler zwischen zwei möglichen Ansätzen:

 möglichst hohe Gewinne auf Kursbasis
 die bestmögliche Trefferquote

Die berechtigte Frage für Händler, die erstmals Gewinne mittels Newstrading anstreben, lautet: Welche Renditen kann ich überhaupt erreichen durch die Anwendung der Handelsstrategie?

Zahlreiche kleine Gewinne landen auf dem Handelskonto

Die Antwort kann nicht pauschal formuliert werden. Vielmehr geht es darum, die zugrundeliegenden Faktoren für den Erfolg zu nennen und zu hinterfragen. Wird News-Trading für Finanzprodukte mit Hebelwirkung genutzt, nehmen Händler durch die eingesetzten Maßnahmen zur Begrenzung der Handelsrisiken eine elementare Rolle. Das sprichwörtliche große Los ziehen Newstrader meist nicht. Sie arbeiten – flapsig formuliert – eher nach der Redewendung „auch Kleinvieh macht Mist“. Anders gesagt, beim News-Trading sind es eher viele kleinere erfolgreiche Positionen, die am Ende zu einem höheren Gesamtgewinn führen. Dies wiederum liegt in erster Linie daran, dass einzelne Nachrichten nur in wirklichen Ausnahmefällen massive Kursbewegungen verursachen – generell ausgeschlossen ist dies nicht aber.

Durch Orderzusätze wie Stopps und Limits Verluste einschränken

Erfahrene Trader sind in der Lage, aus ihren Vorkenntnissen rund um den Markt und die Auswirkungen mit News in der Vergangenheit bereits vor Bekanntgabe der Neuigkeiten Positionen zu planen und zu eröffnen. Natürlich braucht es dafür ein besonders gutes Verständnis für die Reaktion des Marktes auf Nachrichten. Das Einbinden von Orderarten wie „Stop-Sell-Order“ oder eines „Stop-Buy“-Orderzusatzes können Positionen zudem knapp über oder unter den aktuellen Kurses gesetzt werden. Einmal mehr braucht es das nötige Fachwissen, um die Stopps nicht so zu setzen, dass schon geringfügige Bewegungen zur Auslösung der Orders führen. Beachten müssen Trader außerdem einen anderen Punkt, nämlich das Broker-Verhalten, wenn für den Markt bedeutende Meldungen veröffentlicht werden.

Aktienmarkt kann Newstradern Gelegenheiten eröffnen

Schwerpunkt bei langfristigem Newstrading sind für viele Händler die schon mehrfach erwähnten Aktien. Sie können durch „frische“ Nachrichten zwischenzeitlich unterbewertet sein, weil Meldungen zum Beispiel ein Unternehmen besonders dramatisch trifft – aber eben nur kurzfristig, während die Aktiengesellschaft auf lange Sicht kaum Auswirkungen spürt. Typische Exempel sind hier Fluglinien oder große, börsennotierte Logistikunternehmen. Streiks können hier schnell für Kurseinbrüche sorgen, die aber oft nur einige Tage spürbar sind.

Automatisierter Handel auch mit Newstrading möglich

Hilfreich beim Newstrading sind auch automatische Handelssysteme, die mit Expert Advisors arbeiten. Allerdings nur, wenn Systeme effizient genutzt werden. Kurzentschlossenes Installieren von Indikatoren, die ungeprüft auf längere Zeit verwendet werden, erweist sich als riskant. Software-Modelle, die wie der MetaTrader den Import von Nachrichten direkt aus Marktkalendern erlauben, erweisen sich in Verbindung mit sogenannten „Pending Orders“ als durchaus vielversprechender Weg zum Erfolg. Insgesamt spielt Charttechnik zwar eine kleinere Rolle als die fundamentale Analyse der Nachrichten. Nichtsdestotrotz ist die charttechnische Analyse für viele Händler dennoch relevant. Wie so häufig ist es beim Spekulieren auch im Falle des Newstradings eine Frage der richtigen Kombination verschiedener Hilfsmittel. Eindeutige Kursmarken aus Charts können dazu dienen, die Nachrichten-basierte Strategie zu optimieren.

Der passende Moment für den Ein- und Ausstieg

Der Einsatz der Charttechnik kann helfen, sinnvolle Kursniveaus für einen Ausstieg aus Positionen zu erkennen und diese glattzustellen. Newstrader sollten sich – wie alle Händler genau überlegen, welche Regeln sie für die Verlustabsicherung auf der einen und die Gewinnmitnahme auf der anderen Seite für sich als passend empfinden. Denn angemessene Kursmarken verhindern, dass schon erreichte Gewinne wieder neutralisiert werden oder verbuchte Verluste durch falsche Deutung der Nachrichten zu hoch ausfallen. Alles in allem ist Newstrading also gleichsam beim Aktienhandel ein interessanter Ansatz wie beim Spekulieren am Devisenmarkt oder im CFD-Bereich.

Ihr Sebastian Hell
Geschäftsführer QTrade

www.qtrade.de
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Sebastian Hell die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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