Alt 17.06.21, 17:30
Standard Börsen stecken US-Zinssignal gut weg - Tokio schwächer
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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Falls die asiatischen Aktienmärkte überhaupt eine Reaktion auf eine früher als bislang erwartet kommende Zinswende der US-Notenbank zeigten, dann ist diese am Donnerstag moderat ausgefallen. Schon in den USA hatten die Anleger die Aussicht auf erste Zinserhöhungen bereits 2023 relativ gelassen weggesteckt, zumal sich am Anleihekaufprogramm der US-Notenbank zunächst nichts ändern soll und zugleich die Währungshüter den wirtschaftlichen Aufwärtstrend unterstrichen.

Insgesamt war die Tendenz in Asien in engen Grenzen uneinheitlich. Lediglich in Tokio tat sich mehr, dort gab der Nikkei-1225-Index um 0,9 Prozent auf 29.018 Punkte nach. Dass der Dollar nach den Fed-Beschlüssen mit den deutlich gestiegenen US-Renditen stärker aufgewertet hatte im Vergleich zum Mittwochmorgen, stützte nicht. In Seoul (-0,4%) berichteten Händler davon, dass der deutlich zum Won gestiegene Dollar ausländische Anleger zu Käufen animiert habe, was das Minus begrenzte. In Schanghai und in Hongkong zeigten sich die Indizes behauptet, nachdem sie an den beiden Vortagen nachgegeben hatten.

In Australien und Neuseeland war die Tendenz etwas leichter. Hier dürfte ein in Neuseeland deutlich besser als erwartet ausgefallenes Wirtschaftswachstum im ersten Quartal ebenso die Verluste begrenzt haben wie positive Arbeitsmarktdaten aus Australien. In Sydney war der Index zuletzt vier Tage in Folge von Rekordhoch zu Rekordhoch geeilt.

Aktien aus Finanzsektor Gewinner der Fed-Aussagen

Von den höheren Marktzinsen profitierten in der gesamten Region Aktien aus dem Finanzsektor, allen voran von Banken, weil sie den Gewinnmargen der Geldhäuser zugute kommen. Die japanische Zehnjahresrendite erhöhte sich um 1,5 Basispunkte auf 0,06 Prozent. In Tokio gewannen Mitsubishi UFJ 1,2 Prozent und Mizuho Financial 0,9 Prozent, in Sydney legten ANZ um 1,1, Commonwealth Bank um 1,0 und Westpac um 1,5 Prozent zu.

In Sydney verzeichneten erneut Aktien aus dem Rohstoffsektor Verluste, weil China die Freigabe nationaler Reserven wichtiger Industriemetalle plant, um den Anstieg der Rohstoffpreise einzudämmen. Hinzu kam ein erneut deutlicher fallender Kupferpreis (-1,8%), nachdem Peking staatlichen Unternehmen angewiesen hatte, die Beschaffung von Rohstoffen auf dem internationalen Markt einzuschränken. Rio Tinto, BHP, Fortescue und Bluescope büßten 1,2 bis 4,2 Prozent ein. Die Goldaktie Newcrest gab mit dem gesunkenen Goldpreis um 2,5 Prozent nach.

Whitehaven Coal knickten um 11,5 Prozent ein, nachdem das Unternehmen seinen Produktionspläne für das Geschäftsjahr gesenkt hatte. Coles sackten um 4,5 Prozent ab. Die Supermarktkette hatte höhere Investitionen angekündigt. Sonic Healthcare(+0,9%) profitierten von der Ankündigung einer Übernahme.

Festerer Dollar drückt auf Ölpreise

Am Ölmarkt gaben die Preise nach ihren jüngsten Mehrjahreshochs um rund ein halbes Prozent weiter nach, nachdem sie bereits am Vorabend nach unten tendiert hatten. Marktbeobachter verwiesen auf den festeren Dollar, wodurch das Öl für Käufer aus dem Nichtdollarraum teurer wird. Der Goldpreis zeigte sich nach dem kräftigen Rücksetzer im US-Handel stabilisiert.

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June 17, 2021 03:21 ET (07:21 GMT)

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