Alt 19.01.15, 14:13
Standard Die besten Börsen 2014 – und was man daraus lernen kann
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Das Börsenjahr 2014 ist Geschichte. Es war fraglos ein schwieriges Jahr. Im Westen konnten zwar die meisten Aktienmärkte unterm Strich noch leicht zulegen, aber die Schwankungen und Herausforderungen waren erheblich. Die Rohstoffmärkte wiederum, angeführt vom Öl, waren erneut eine Enttäuschung. Das wiederum hat auch die negative Stimmung gegenüber den Emerging Markets nochmals verstärkt.

Überhaupt sind die Schwellenländer-Börsen offensichtlich komplett aus der Mode gekommen. 2014 zogen die Anleger weltweit rund 23 Milliarden USD aus Emerging-Markets-Fonds ab – so viel wie selten zuvor. Dadurch sind der Masse der Anleger aber einige gute Gewinnchancen entgangen, denn tatsächlich war die Stimmung gegenüber den Emerging Markets wieder einmal deutlich schlechter als die Lage – zumindest dann, wenn man sich eine etwas genauere Betrachtung dieser Börsen leistet.

Ja, der russische Aktienmarkt war 2014 natürlich eine Katastrophe, und auch Brasilien enttäuschte. Aber dafür verdienten sich die Anleger etwa in Indien goldene Nasen. Die indische Börse war nach dem überraschenden Wahlausgang im Mai die viertbeste Börse in 2014. Der indische Leitindex Sensex 30 schaffte ein neues Allzeithoch, und stieg unterm Strich um gut 30 Prozent.

Im Vergleich dazu schaffte der DAX 2014 nicht mal 3 Prozent. Und das Plus am indischen Markt war noch gar nichts im Vergleich zu den Kursgewinnen, die in China möglich waren. Ganz genau: Ausgerechnet in China!

China war der große Überraschungssieger

Dabei hat fast die gesamte Wirtschaftspresse 2014 kontinuierlich vor chinesischen Aktien gewarnt. Dennoch war das Land schließlich der große Börsenstar. Der Index für die chinesischen A-Aktien stieg um sagenhafte 47 Prozent. Jedem Anleger, der sich hier gegen die vorherrschende Meinung gestellt hat, kann man nur gratulieren.

Und diese beiden Schwellenländer waren keine Einzelfälle: Ebenfalls unter den Top 20 der besten Börsen fanden sich Märkte wie Ägypten (+24 Prozent), die Türkei (+23 Prozent), die Philippinen (+22 5 Prozent) oder mein Dauerfavorit Indonesien (+21 Prozent). Es gab also auch im letzten Jahr an den Schwellenländerbörsen durchaus wieder viel zu verdienen.

Das galt allerdings nur für Anleger, die gut informiert waren. Und auch 2015 wird man als Investor wieder stark zwischen den einzelnen Länderbörsen unterscheiden müssen. Große Chancen sehe ich insbesondere wieder bei einigen kleineren Randmärkten, die nicht so stark von den Geldflüssen der milliardenschweren Fonds abhängig sind.

Antizyklische Chancen nutzen

Einen tollen Jahresstart haben etwa bereits die Börsen in Sri Lanka, in der Slowakei und in Vietnam hingelegt. Vietnam ist ohnehin ein perfektes Beispiel dafür, wie die Masse der Anleger aufgrund oberflächlicher Informationen immer wieder falsch liegt.

In den Jahren 2006/07 gab es etwa einen riesigen Vietnam-Hype, der durch euphorische Beiträge in den Mainstream-Medien angefacht wurde. Damals war der EMERGING MARKETS TRADER der einzige Börsendienst, der wiederholt vor einer Blase und überzogenen Bewertungen warnte. Genau so kam es dann leider auch: Der vietnamesische Leitindex VNI stürzte zwischen 2007 bis 2009 um über 75 Prozent ab.

Erst im Oktober 2011, als sich niemand mehr für Vietnam interessierte, empfahl ich wieder einen Neueinstieg. In den Wirtschaftsmedien lasen Sie seinerzeit nichts mehr über den Tiger-Staat, und die Euphorie war wie weggeblasen. Die Leser des EMERGING MARKETS TRADER haben dann allerdings ihr Geld mit vietnamesischen Aktien innerhalb von drei Jahren mühelos verdoppelt.

Solche antizyklischen Chancen gibt es in den Schwellenländern zurzeit wieder sehr viele. Denn wenn man die KGV-Bewertungen der internationalen Aktienmärkte vergleicht, dann werden die Emerging Markets gegenüber den westlichen Börsen aktuell mit einem Abschlag von über 40 Prozent gehandelt. Das ist ein absoluter Extremwert – und eine Unterbewertung von historischem Ausmaß!

Mein Fazit:

Gerade 2015 sollte es sich lohnen, sich wieder gegen die Masse der Anleger zu stellen. Der Großteil der Investoren hat die Emerging Markets überhaupt nicht mehr auf dem Radar. Genau das spricht aber stark dafür, dass es die Schwellenländer-Aktien sein werden, die in den nächsten Jahren die höchsten Renditen abwerfen werden.

Viel Erfolg bei der Geldanlage wünscht Ihnen

Ihr

Florian Schulz

Chef-Redakteur Emerging-Markets-Trader

http://www.emerging-markets-trader.de


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Florian Schulz ist ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Emerging Markets und Chefredakteur des Emerging-Markets-Trader Börsenbriefs. Mehr Infos unter: www.emerging-markets-trader.de.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Emerging-Markets-Trader die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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