Alt 20.03.19, 19:00
Standard Zurückhaltung vor Fed-Sitzung
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Wenig verändert haben sich die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zur Wochenmitte gezeigt. Widersprüchliche Signale zu den Handelsgesprächen zwischen China und den USA und das Warten auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank bestimmten den Handel. Von der Wall Street kamen indessen verhaltene Vorgaben. Gewinnmitnahmen vor der Fed-Notenbanksitzung am Mittwoch hatten hier auf die Kurse gedrückt. Gleichwohl verringerten die asiatischen Börsen ihre Verluste im Tagesverlauf.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Dienstag gemeldet, einige US-Regierungsvertreter sorgten sich, dass Peking bei Handelszugeständnissen noch einen Rückzieher machen könnte. Chinesische Verhandlungsführer seien zuletzt reserviert gewesen, da die USA eine Aufhebung von Importzöllen auf chinesische Waren bei Abschluss eines Handelsabkommens nicht in ausreichendem Maße zugesagt hätten.

Demgegenüber hatte das Wall Street Journal berichtet, dass sich die Gespräche nach Informationen von mit den Verhandlungen vertrauten Personen im finalen Stadium befänden. Angestrebt werde demnach ein Abkommen bis Ende April. Wie aus US-Regierungskreisen zudem zu erfahren war, sollen in der kommenden Woche der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin nach Peking reisen, um sich mit dem chinesischen Vize-Premier Liu He zu treffen. Unklar ist, für welchen Zeitraum die Gespräche anberaumt sind. Im Gegenzug werde Liu in der darauffolgenden Woche nach Washington reisen, hieß es weiter.

US-Notenbanksitzung im Blick

Daneben richteten sich die Blicke auf die Sitzung der US-Notenbank. Zwar werden keine Zinsschritte erwartet, doch hoffen die Börsianer auf Aussagen zur konjunkturellen Entwicklung. Die Fed hatte im Januar betont, geduldig sein zu wollen und stark konjunkturdatenabhängig zu agieren. Beobachter erwarten, dass sie nun den Weg für nur eine Zinserhöhung in diesem Jahr bereiten wird. Manche spekulieren auch darauf, dass sich die Notenbank ganz von einer Zinsanhebung im laufenden Jahr verabschieden könnte.

Handel von Vorsicht geprägt - Fortescue brechen in Sydney ein

Vor diesem Hintergrund war der Handel an den Aktienmärkten - wie bereits am Vortag - von Zurückhaltung und niedrigen Umsätzen geprägt.

In Hongkong gab der Hang-Seng-Index im späten Handel um 0,3 Prozent nach. An den Börsen im chinesischen Kernland ging es anfangs sehr deutlich abwärts, doch kam es im späten Handel zu einer Erholung. Der Schanghai-Composite schloss kaum verändert bei 3.091 Punkten. Auch an der kleineren Börse in Shenzhen zeigte sich ein ähnliches Bild. Gesucht waren nach Angaben aus dem Handel Finanz- und Immobilienaktien, nachdem eine geplante Vermögenssteuer erneut verschoben wurde.

In Tokio gewann der Nikkei-225-Index 0,2 Prozent auf 21.609 Punkte. Unter den Einzelwerten knickten hier Sony und Nintendo um 3,4 bzw. 3,2 Prozent ein, nachdem Google seinen Streaming-Videospiel-Service Stadia vorgestellt hatte. Von guten US-Sektorvorgaben profitiert der Chiphersteller Renesas mit einem Plus von 5,8 Prozent.

In Hongkong verloren Sunny Optical 1,6 Prozent, nachdem das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss enttäuschende Zahlen vorgelegt hatte. Im Sog von Sunny verloren in Taiwan die Aktien des Wettbewerbers Largan 0,5 Prozent.

Unterdessen zeigte sich der Yen gegenüber dem US-Dollar etwas schwächer. Der Greenback kostete kurz nach Handelsschluss in Tokio rund 111,60 Yen. Zur gleichen Zeit am Vortag notierte er noch bei 111,26 Yen.

Samsung, die zunächst unter einem eher verhaltenen Ausblick gelitten hatten, erholten sich und gewannen 0,3 Prozent. JP Morgan hat zwar die Gewinnschätzungen und das Kursziel gesenkt, empfiehlt Anlegern aber weiter, die Aktie bei Kursrücksetzern zuzukaufen. Die Analysten sind zuversichtlich, was die Ertragsaussichten der Haushalts- und Unterhaltungselektroniksparte angeht. Hynix stiegen um 3,7 Prozent. Der Kurs des Stahlkonzerns Posco fiel im Einklang mit dem Bausektor um 1,2 Prozent.

In Sydney schloss der S&P/ASX-200 rund 0,3 Prozent leichter. Der Rohstoffsektor büßte hier 1,4 Prozent ein, belastet von sinkenden Eisenerzpreisen, nachdem der brasilianische Rohstoffkonzern Vale die gerichtliche Genehmigung zur Wiederaufnahme der Produktion erhalten hat. Fortescue fielen um 6,7 Prozent. Für Rio Tinto und BHP ging es um 1,0 bzw. 2,8 Prozent nach unten.

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March 20, 2019 04:34 ET (08:34 GMT)

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