Alt 18.03.19, 21:22
Standard Etwas fester - Dow mit viertem Tagesplus in Folge
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NEW YORK (Dow Jones)--Auch wenn S&P-500- und Nasdaq-Composite-Index im frühen Geschäft neue Jahreshochs markierten - in der Breite hat sich bei den US-Aktienindizes am Montag wenig getan. Marktteilnehmer sprachen im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch von Zurückhaltung.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,3 Prozent höher, nachdem die Indizes im Späthandel noch einmal etwas Fahrt aufgenommen hatten. S&P-500- und Nasdaq-Composite legten ähnlich zu.

Der Umsatz sank nach dem Verfalltag am Freitag wieder auf 0,947 (2,721) Milliarden Aktien. Dabei standen den 1.994 (1.708) Kursgewinnern an der NYSE 955 (1.212) -verlierer gegenüber, während 92 (97) Titel unverändert schlossen.

"Die Frage ist, wie lange die Zinspause andauern wird", sagte Esty Dwek, Senior Investment Stratege bei Natixis Investment Managers mit Blick auf die Bekanntgabe der Beschlüsse der US-Notenbank am Mittwoch. Sein Haus rechne mit einer Stabilisierung der Konjunktur, nicht nur in den USA, so dass es eine Zinserhöhung in diesem Jahr schon geben könne, so der Teilnehmer.

Laut Analystin Fiona Cincotta von City Index wird derweil am Zinsterminmarkt mit Blick auf die Konjunkturentwicklung mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent eine Zinssenkung im späteren Jahresverlauf gespielt. Am US-Anleihemarkt bewegten sich die Kurse zum Wochenstart kaum.

Boeing-Aktie bleibt angeschlagen

Für die Boeing-Aktie ging es weiter abwärts - diesmal um 1,8 Prozent. Nachdem die Maschinen des Typs 737-MAX 8 nach zwei Abstürzen innerhalb weniger Monate praktisch weltweit am Boden bleiben müssen, treten nun innerhalb der USA Differenzen zutage. Das US-Verkehrsministerium wolle die Zulassung des Typs durch die US-Flugsicherheitsbehörde FAA prüfen, so mit den Vorgängen vertraute Personen. Boeing hat mittlerweile die Auslieferung des Maschinentyps ausgesetzt. Seit dem Absturz in Äthiopien hat sich die Marktkapitalisierung von Being damit um rund 30 Milliarden Dollar verringert.

Für Apple ging es um 1,0 Prozent nach oben. Der iPhone-Hersteller will mit neuen iPad-Modellen neuen Schwung in das iPad-Geschäft bringen, das seit fünf Jahren sinkende Umsätze aufweist.

Einen Kurssprung um fast 10 Prozent nach oben machten Worldpay. Der Finanzdienstleister FIS aus Florida übernimmt den Zahlungsabwickler und bewertet ihn inklusive Schulden mit 43 Milliarden Dollar. Fidelity National Information Services (FIS) bietet pro gehaltener Aktie 0,9287 FIS-Aktien und 11 US-Dollar in bar. Die Aktie des Käufers FIS kam um 0,7 Prozent zurück.

General Motors (GM) gaben um 0,2 Prozent nach vor dem Hintergrund des Streits zwischen US-Präsident Donald Trump und GM-Chefin Marry Barra um die von Barra vorangetriebene Schließung eines GM-Werks in den USA. Trump fordert den Weiterbetrieb und hat dies via Twitter am Wochenende mehrfach klar zum Ausdruck gebracht. Ford legten um 1,7 Prozent zu.

Der US-Stahlhersteller Steel Dynamics rechnet im ersten Quartal 2019 mit einem im Vergleich zum Vorjahr geringeren Ergebnis. Andererseits sollen jüngste Preiserhöhungen bei Stahlblech positiv wirken und für erhöhte Auftragsaktivität und erneuerte Auftragsbestände sorgen. Der US-Produzent geht davon aus, dass sich der heimische Stahlverbrauch im Laufe des Jahres weiter erhöhen wird. Börsianer werteten dies offenbar als weitgehend neutral für die Aktie, sie hab ein halbes Prozent nach.

Fast Kursverdoppler bei Dermira

Kraft Heinz droht eine Abstufung der Bonität durch die Ratingagentur S&P Global, nachdem das Unternehmen der Pflicht zur Vorlage eines Dokuments bei der Börsenaufsicht nicht zeitgerecht nachkommen ist. Die Aktie büßte 0,2 Prozent ein.

Marriott International legten um gut 2 Prozent zu und profitierten davon, dass das Unternehmen angekündigt hatte, in den kommenden drei Jahren über 1.700 Hotels eröffnen zu wollen.

Synaptics brachen um knapp 23 Prozent ein. Das Sensortechnologie-Unternehmen hatte nicht nur den Rücktritt seines CEO mitgeteilt, sondern auch einen enttäuschenden Ausblick auf das laufende dritte Geschäftsquartal gegeben.

Über eine Kursexplosion konnten sich die Aktionäre von Dermira freuen. Das Biotechnologie-Unternehmen hat in Studien die primären Endpunkte für ein in der Erprobung befindliches Neurodermitis-Medikament erreicht. Der Kurs schoss um, über 84 Prozent nach oben.

Parlamentsvereinbarung aus dem 17. Jahrhundert belastet Pfund

Am Devisenmarkt verlor das Pfund Sterling im Handelsverlauf immer mehr an Boden, ehe es sich spät wieder etwas erholte. Es gab von 1,3291 Dollar am Freitag auf zuletzt 1,3256 nach und zog zwischenzeitlich auch den Euro von seinem Tageshoch etwas nach unten. Auf dem Pfund lasteten zunehmende Spekulationen darüber, dass die Brexit-Vereinbarung von Premierministerin Theresa May mit der EU auch in einem dritten Anlauf scheitern dürfte.

Vor allem verstimmte aber, dass Parlamentspräsident John Bercow eine weitere Abstimmung von vornherein ausschloss, solange der Entwurf "der gleiche sei" wie der vorangegangene. Er verwies dazu auf eine Parlamentsvereinbarung aus dem 17. Jahrhundert, wonach die Regierung einen bereits abgelehnten Text in einer Sitzungsperiode nicht noch einmal zur Abstimmung vorlegen darf. Von dieser Regel wurde seit 1912 kein Gebrauch mehr gemacht. Mays Büro sagte darauf, Bercow habe die Regierung vor seiner Bekanntgabe im Unterhaus nicht vorgewarnt.

Die Ölpreise zogen an auf die höchsten Stände seit vier Monaten, nachdem sich die Opec und ihre Verbündeten darauf geeinigt hatten, die Produktionskürzungen bis Ende Juni fortzusetzen. Daher soll auch das Treffen im April wahrscheinlich abgesagt werden. Brentöl verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 67,45 Dollar je Barrel.

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March 18, 2019 16:12 ET (20:12 GMT)

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