Alt 14.03.19, 14:25
Standard Börsen kommen mit Handelsstreit von Hochs zurück
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen geben am Donnerstagmittag einen Großteil der Tagesgewinne wieder ab. Laut Bloomberg soll das geplante Treffen des US-Präsidenten Donald Trump mit seinem chinesischen Gegenpart Xi Jinping bis mindestens April verschoben werden. Das spricht dafür, dass es bei den US-chinesischen Handelsgesprächen offenbar noch einige Hürden zu überwinden gilt. Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 11.593, im Tageshoch stand der Index bei 11.636. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,5 Prozent auf 3.338.

Daneben bleibt der Brexit Hauptthema. Die Abstimmung vom Vorabend gegen einen ungeregelten Brexit wird zwar tendenziell positiv gewertet, das Abstimmungsergebnis ist aber nicht rechtsverbindlich und außerdem ist damit weiter nicht klar, wie und wann der Brexit vonstatten gehen soll.

Am Abend soll nun über einen Antrag zur Verschiebung des Austrittstermins abgestimmt werden. Ob die EU einer Verlängerung zustimmen wird und unter welchen Umständen, bleibt abzuwarten. Beim Pfund macht sich nach dessen Höhenflug am Vortag etwas Ernüchterung breit, sein Kurs fällt zum Dollar wieder etwas zurück.

Allenfalls leicht bremsend wirken etwas enttäuschende chinesische Industrieproduktionsdaten. Das Ifo-Institut hat derweil seine Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum in diesem Jahr spürbar gesenkt, aber für das nächste Jahr leicht erhöht. Für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erwarten die Forscher für 2019 jetzt nur noch einen Zuwachs von 0,6 Prozent statt 1,1 Prozent. Für 2020 erhöhten sie ihre Prognose aber von 1,6 auf 1,8 Prozent.

Kräftige Bewegungen nach Zahlen - Lufthansa und RWE leiden

Unternehmenszahlen sorgen bei Einzelwerten für stärkere Ausschläge. Lufthansa geben um 4,8 Prozent nach, nachdem die Fluglinie die Erwartung an die Treibstoffkosten deutlich erhöht hat. Der Markt hatte mit einer besseren Absicherung dieser Kostenkomponente gerechnet. Zudem zeuge der Margenausblick von Unsicherheit, so Händler bereits am Morgen.

Nach anfänglicher Schwäche drehen RWE ins Plus und gewinnen 0,5 Prozent. Ein Händler verweist auf optimistische Aussagen zu den Energiepreisen. Lanxess geben nach Zahlen 1,3 Prozent nach. "Der Ausblick liegt unter den Erwartungen", sagt ein Marktteilnehmer. Nach Einschätzung der Citigroup könnten die Konsensschätzungen für 2019 nach unten angepasst werden.

Sixt Leasing knicken um 10,4 Prozent ein, nachdem das Unternehmen die Prognosen gesenkt hat. Sowohl für das erste Halbjahr als auch für die kommenden Jahre ist Sixt Leasing nun pessimistischer. Gefeiert werden dagegen die Zahlen von Wacker Neuson. Der Kurs des Baumaschinenherstellers steigt um 10,2 Prozent. Wacker Neuson konnte nicht nur den Umsatz, sondern auch die Margen deutlich steigern. Gerade erst hatte das Unternehmen eine Sonderdividende angekündigt, worauf der Kurs schon positiv reagiert hatte.

Nachrichten aus dem Rüstungssektor bleiben positiv

Eine weitere positive Überraschung im Rüstungsgeschäft liefert - nach Rheinmetall am Vortag - die italienische Leonardo (ehemals Finmeccanica). Margen, Auftragseingänge und Ausblick sind auf einen starken Wachstumskurs abgestellt. Die Rüstungsindustrie befinde sich im Superzyklus, kommentieren Marktbeobachter. Entsprechend springt der Kurs um 11,2 Prozent an.

K+S verteuern sich um 7,9 Prozent. Zum einen sei das vierte Quartal sehr gut verlaufen und zum anderen gehe der Ausblick in die richtige Richtung, sagen Börsianer. K+S rechne immerhin mit dem ersten positiven freien Cashflow seit 2013.

Gea legen um 8,5 Prozent zu. Hier hofft man auf eine Trendwende. Nach unzähligen Gewinnwarnungen hat Gea nun überraschend die Prognose erhöht. Daneben teilte Gea mit, dass der eigentlich bis Ende 2021 bestellte Vorstand Niels Erik Olsen zurücktritt.

Kapitalerhöhung bei Mologen drückt weiter

Beim französischen Einzelhändler Casino Guichard ist der Nettogewinn deutlich zurückgegangen, der Ausblick wurde jedoch bestätigt. Die Aktie gibt um 2,9 Prozent nach. Der Kurs des Wettbewerbers Carrefour steigt dagegen um gut 0,5 Prozent. Nach Zahlen geht es für Lagardere um 4,6 Prozent nach oben.

Eine angekündigte Kapitalerhöhung setzt Mologen weiter unter Druck. Der Kurs knickt um 11,8 Prozent ein, nachdem er bereits am Vortag bereits massiv verloren hatte. Am Mittwoch hatte außerdem die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) ihre Liste der 50 größten Kapitalvernichter am deutschen Aktienmarkt vorgestellt. Hier stand das Biotechnologieunternehmen ganz oben mit einem Jahresminus 2018 von 85 Prozent und von 96 Prozent auf Fünfjahressicht.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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March 14, 2019 08:00 ET (12:00 GMT)

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